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Während Japans Kirschblütenzeit weltberühmt ist, ist das Herbstlaub zuweilen genauso beeindruckend. Die Wälder Japans sind von Ende Oktober bis Ende November in Gelb-, Orange- und Rottönen gehalten. Die farbenfrohen Darstellungen lassen sich am besten bei einem Besuch in die Natur, traditionellen Gärten oder auf dem Gelände von Tempeln und Schreinen erleben. Die Stadt Okayama ist da keine Ausnahme. Es gibt viele Sehenswürdigkeiten für Touristen auf der Suche nach einer idyllischen Herbstlandschaft.

Herbstlaub im Sogenji Tempel in Okayama, Präfektur Okayama, Japan.

Der Sogenji Tempel – Ein wenig bekanntes Ziel für Herbstlaub

Das Gelände der Burg Okayama und des Korakuen, einer der „drei großen Gärten“ Japans, sind vielleicht die bekanntesten Sehenswürdigkeiten für Herbstlaub in der Stadt. Da diese Attraktionen bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht haben, können sie während der Hauptsaison sehr belebt sein.

Buntes Herbstlaub in Okayama, Präfektur Okayama, Japan.

Wenn ihr auf der Suche nach einer ruhigeren Umgebung mit dem farbenfrohen Herbstlaub seid, empfehle ich einen Besuch des Sogenji Tempels am Stadtrand von Okayama. Eine 20-minütige Busfahrt vom Zentrum entfernt, erwartet euch das Tempelgelände mit einer Reihe bunter Bäume, darunter dem klassischen roten japanischen Ahorn.

Der Eingang zum Tempel führt über eine lange Straße, die von schönen Kiefern gesäumt ist. Nach dem Passieren der Tempeltore trefft ihr auf ein beeindruckendes dunkles Sanmon-Holztor und ein gepflegtes Gelände, das von den vielen buddhistischen Mönchen gehütet wird.

Das Sonmon-Holztor des Sogenji Tempel, Okayama, Japan.
Das Sonmon-Holztor, Okayama, Japan.

Während meines Besuchs Mitte November waren die Lilien im Teich des Tempels bereits lange verwelkt und bräunlich, aber der Blick auf die Baumwipfel zeigte eine bunte Palette an lebendigen Herbstfarben. Es war ein ruhiger Morgen unter der Woche, also hatte ich das Glück, die Bäume nach der Morgendämmerung im warmen Licht zu sehen. Manchmal spähte die Sonne durch die Bäume hervor und hob die einheitliche Form und die verschiedenen Farben der Ahornblätter in den Vordergrund.

Als ich das Gelände weiter erkundete, fand ich den Eingang zu einem separaten Bereich, in dem mehr Naturkulissen zu finden sind sowie zu einem historischen Friedhof. Neben dem Eingang befindet sich eine Holzkiste, die die Besucher auffordert, einen Beitrag in Höhe von 100 Yen zu leisten, bevor sie diesen zusätzlichen Teil des Tempels betreten.

Ein versteckter Pfad auf dem Gelände des Sogenji Tempels, Okayama, Japan.

Es gibt keinen ausgewiesenen Weg durch diesen Garten. Nehmt euch also am besten Zeit, um auf den verwinkelten Wegen den Hang hinter dem Tempel hinauf zu wandern. Eine meiner aufregendsten Entdeckungen bei diesem Spaziergang durch den Ostflügel des Tempels war ein dicht bewachsener Teil mit Bambus. Sie waren offensichtlich seit vielen Jahren gewachsen und hatten einen grünen Baldachin geschaffen, der sich hoch über dem Tempelgelände befand.

Im Dickicht befand sich auch eine etwa einen Meter lange Ansammlung von gehackten Baumstämmen, die sich in Querschnitten aneinander lehnten. Für das ungeübte Auge mag es wie ein Holzlager aussehen, aber die Baumstämme werden tatsächlich zum Züchten von Japans berühmten Shiitake Pilzen verwendet. Die Pilze werden vor der Ernte auf nährstoffreichen Baumstümpfen kultiviert.

Eine Shiitake-Pilzfarm in Okayama, Japan.

Neben der provisorischen Shiitake-Farm des Tempels entdeckte ich während meines Spaziergangs auch eine kunstvoll gefertigte Porzellanlaterne, die an die Grabstätte eines Angehörigen des Adels von Okayama grenzte.

Porzelanlaterne, Sogenji Tempel in Okayama, Japan.

Meine Neugier gewann, als ich die Öffnung zu einem anderen kleinen Pfad entdeckte, der geradewegs den Hang hinauf zu führen schien. Nach 15 Minuten durch dickes Gebüsch gelangte ich zu einer Lichtung und einer großen stillgelegten Holzpagode. Nahe dem Gipfel des Hügels wurde ich mit einem atemberaubenden Blick auf die umliegende Stadt belohnt. Ich konnte wieder zu Atem kommen, während ich die Aussicht genoss.

Die internationalen buddhistischen Zen-Mönche von Sogenji

Während es in Sogenji viele versteckte Juwelen und wunderschönes Herbstlaub zu entdecken gibt, ist der Tempel eigentlich am bekanntesten für seine Mönche. Als aktives Kloster begrüßt Sogenji Männer und Frauen aus der ganzen Welt, um die Praxis ihrer speziellen Schule des Zen-Buddhismus zu studieren. Der Hauptpriester des Tempels übte einst im Ausland, was zum Zustrom von Ausländern nach Sogenji führte.

Garten des Sogenji Tempels, Okayama, Japan.

Es ist ein ungewohnter Anblick, aber während Ihres Spaziergangs über das Tempelgelände werden Sie wahrscheinlich europäischen oder amerikanischen Mönchen mit rasierten Köpfen begegnen, die die traditionellen Gewänder buddhistischer Mönche tragen. Sie haben oft ihre Heimatländer und die Fixierungen der modernen Welt hinter sich gelassen, um den Zen-Buddhismus zu praktizieren. Die meisten sind zu Besuchern freundlich und können sogar zu Gesprächen anregen, wenn sie nicht mit der Aufrechterhaltung des Tempels oder der täglichen Meditation beschäftigt sind.

Ein herbstlicher Anblick, Okayama, Japan.

Ganz gleich, ob ihr das beeindruckende Herbstlaub erleben oder die Faszination dieses international ausgerichteten buddhistischen Klosters hautnah erleben möchtet, Sogenji ist ein Tempel, den ihr während eurer Zeit in Okayama unbedingt besuchen solltet. Die Bushaltestelle Sogenji erreicht ihr über die Tenmaya-Station im Zentrum von Okayama oder über die Saidaiji-Station. Der von Kiefern gesäumte Eingang zum Tempelgelände befindet sich gleich um die Ecke von der Bushaltestelle. Erfahrt mehr über die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt mit dem offiziellen Okayama City Travel Guide.

Gesponsert von der Stadt Okayama

Text & Bilder von Andrew.
Übersetzung von Yvonne
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Andrew Deck

Andrew Deck

Hello! I'm a freelance writer and assistant editor at Metropolis, Tokyo's largest English magazine. Although I was born in New York City, I was raised in Japan where I attended an American international school. I'm always looking for new opportunities to travel in Japan and explore areas off the beaten path. Alongside my writing for Voyapon, my writing as been published in Popular Mechanics, Dell's Power More and The College Hill Independent.

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