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Es gibt zahlreiche geniale Herausforderungen, die mit Essen zu tun haben. Und eine sogenannte „Challenge“ kann man in Japans Iwate Präfektur ausprobieren. Hungrige Gäste in der Stadt Morioka sind dort nämlich dazu aufgefordert, ganze einhundert Schüsseln Soba bei der Wanko Soba Challenge zu vertilgen. Wer es schafft, dem winken Ruhm, Anerkennung und ein kleines Geschenk nebst einem warmen Bauch voll köstlicher Soba-Nudeln. So stelle auch ich mich der Herausforderung und wage mich daran, einhundert Schüsseln Soba zu verspeisen.

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Die Wanko Soba Challenge in der Stadt Morioka, Präfektur Iwate, Japan.

Am Ende der Challenge hat man Türme an Schüsseln vor sich stehen.

Einhundert Schüsseln Soba

„Hai! Dan Dan!“ ruft die Kellnerin munter und kippt mir eine weitere Portion Soba-Nudeln in die Schüssel. Wer mindestens fünfzig Schüsseln schafft, der ist ein echter „Mann“, wird uns hungrigen Besuchern am Anfang gesagt. Natürlich können auch weibliche Teilnehmer bei dieser Challenge ihre Männlichkeit, ihren Heißhunger und natürlich das Füllvermögen ihres Magens unter Beweis stellen. So auch ich, denn ich bin mit Ehrgeiz bei der Sache.

Allerdings gibt es auch hier einige Regeln. So bekommt jede Person eine Schale. In der Mitte des Tisches ist eine große Schüssel, in die wir überschüssige Brühe gießen können. Gegessen wird selbstverständlich mit Stäbchen. Es werden ununterbrochen Nudeln nachgereicht, und zwar aus einer kleinen Schüssel in die eigene. Die leere Schüssel wird vor dem Gast hingestellt und aufgeschichtet. Fünfzehn Schüsseln kommen dabei einer normalen Portion Soba gleich. Wer also einhundert Soba-Schüsseln vertilgt, hat quasi etwas mehr als sechs Schüsseln Soba gegessen.

Wer genug hat und die Herausforderung beendet, der verdeckt seine Schale mit einem Deckel und signalisiert so, dass man keine Nudeln mehr möchte. Man kann sich für das Essen so viel Zeit nehmen, wie man möchte, hat man sich allerdings einmal dafür entschieden, die Schale abzudecken, kann man nicht nachträglich erneut in die Challenge einsteigen. Ebenso darf man während des Essens nicht auf die Toilette gehen, um etwaiges Schummeln zu unterbinden. Zwar versuche ich, die einhundert Schüsseln zu essen, aber am Ende muss ich nach zweiundsiebzig Portionen kapitulieren. Dennoch bin ich stolz auf mich und ich muss sagen, dass es wirklich großen Spaß macht.

Die Wanko Soba Challenge in der Stadt Morioka, Präfektur Iwate, Japan.

Die Wanko Soba Challenge macht besonders in der Gruppe Spaß.

Ein leerer Magen ist von Vorteil

Es ist ein lustiger Wettkampf der sich ums Essen dreht und man kann ihn in zahlreichen Restaurants in der Iwate Präfektur mitmachen. Im traditionellen Ambiente der Restaurants macht die Challenge vor allem in der Gruppe Spaß. Wer angesichts der einhundert Schüsseln, die es zu verzehren gilt, bereits bleich vor Schreck wird, der sei entwarnt: Die Portionen sind sehr klein. Man kann die wenigen Nudeln mit einem geübten Schwung der Stäbchen direkt in den Mund schieben, oftmals ist das Kauen nicht einmal notwendig und man kann die köstlichen Nudeln einfach so herunterschlucken, um direkt die nächste Portion gereicht zu bekommen.

Neben den Soba-Nudeln werden noch eine Auswahl an Nebengerichten, wie etwa Thunfish und Pilze, serviert, jedoch sollten Wanko Soba Herausforderer diese nur mit Vorsicht genießen, denn immerhin nehmen sie im Bauch wertvollen Platz weg. Außerdem ist es eine gute Idee, vor der Challenge nicht allzu viel zu essen.

Der Legende nach gab es einst einen Gutsbesitzer, der eine Feier mit zahlreichen Gästen veranstaltete. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass er nicht genug Soba-Nudeln für alle hatte, so musste er die Nudeln in viele kleine Portionen aufteilen, damit alle gleich viel bekamen. Und daraus soll sich die Wanko Soba Challenge entwickelt haben.

Ob die Legende wahr ist oder nicht vermag heute niemand mehr zu sagen, doch die Begeisterung um die Soba-Nudeln ist ungebrochen und ein wahres Erlebnis, dass man nur in der Iwate Präfektur erleben kann.

Johanna Christoph

Johanna Christoph

I am Johanna Christoph. I graduated high school in 2013 and after that I did a seven-month internship at a German regional newspaper. After that, I studied journalism at Kingston University London and graduated in July 2017 with a bachelor's degree. When I returned to Germany I once again worked as a freelancer for eight months at the regional newspaper I once was an intern at. I've been in Tokyo, Japan since March 2018 and I now work as a travel writer for Voyapon.

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