{"id":34381,"date":"2018-11-15T08:00:43","date_gmt":"2018-11-14T23:00:43","guid":{"rendered":"https:\/\/voyapon.com\/de\/?p=34381"},"modified":"2021-05-27T19:44:00","modified_gmt":"2021-05-27T10:44:00","slug":"reisernte-murakami","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/voyapon.com\/de\/reisernte-murakami\/","title":{"rendered":"Gr\u00fcner Tourismus \u2013 Reisernte in Murakami"},"content":{"rendered":"
Gesponsert von der Stadt Murakami<\/span><\/em><\/p>\n Nur Wenige w\u00fcrden die ehemalige Burgstadt Murakami, gelegen in der Pr\u00e4fektur Niigata, als eine Metropole bezeichnen. Aber im Vergleich dazu bietet ein Besuch des Dorfes Takane, welches sich in den nahegelegenen Bergen der Region versteckt, die M\u00f6glichkeit v\u00f6llig in das l\u00e4ndliche Japan einzutauchen. Mit einer Bev\u00f6lkerung von knapp \u00fcber 9.000, ist das Gebiet in weniger als 45 Minuten mit dem Bus vom Bahnhof Murakami aus zu erreichen. Ich wurde von nur vier Passagieren begleitet, als unser Bus Reihen um Reihen von goldenen Reisfeldern passierte, die f\u00fcr die Ernte bereit waren. Die Sonne ging unter, als wir die Bergstra\u00dfen hinauffuhren. Und als wir Takane, die letzte Station der Route, erreicht hatten, war ich der einzige Passagier, der noch \u00fcbrig war.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Auch wenn Sie diese Reise tief in das l\u00e4ndliche Japan nerv\u00f6s werden l\u00e4sst, brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen. Mit einem warmen L\u00e4cheln auf den Lippen erwartete mich bereits an der Bushaltestelle ein Angestellter des Zaigomon, dem Minshuku<\/em> (Bed & Breakfast im japanischen Stil), in dem ich meine Farmstay- Nacht in Takane verbringen w\u00fcrde.<\/p>\n <\/p>\n Die Zimmer im Zaigomon, die sich in einem traditionellen japanischen Haus befinden, sind viel gew\u00f6hnlicher und normaler, als in einem \u00fcppigen Ryokan<\/em> (traditionelles Gasthaus), aber was dem Zaigomon an Luxus fehlt, macht es mit Gastfreundlichkeit wieder wett. Das Minushuku<\/em> bietet auch einen authentischen Einblick in das Leben eines Reisbauern und seiner Familie.<\/p>\n <\/p>\n Ein freundliches portugiesisches Paar verbrachte die Nacht im G\u00e4stezimmer des Hauses, so dass ich in der Wohnung nebenan untergebracht wurde, ausgestattet mit einer kompletten K\u00fcche und Bad, zusammen mit einem Futon und einer Sammlung von fast drei Dutzend staubigen Jazz-, Blues- und Soul-Platten. Das Letzte, was ich in Takane erwartet hatte, war Percy Sledges gesamte Diskographie auf Vinyl.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Nachdem die Gro\u00dfmutter des Hauses mit mir einen Rundgang durch eben dieses gemacht hatte, schloss ich mich dem portugiesischen Ehepaar zu einem mehrg\u00e4ngigen, hausgemachten Abendessen an. Die Hauptgerichte waren Tonkatsu<\/em> (Schweineschnitzel) und Oden<\/em>, eine Auswahl an Zutaten (Eier, Daikon<\/em>, Fischkuchen, Konjak), gekocht in einer leichten, Soja-aromatisierten Br\u00fche. Neben diesen deftigeren Gerichten gab es auch eingelegte Auberginen, Misosuppe, Kohlrouladen und eine Sch\u00fcssel mit wei\u00dfem Reis aus eigener Ernte. Mein Favorit war jedoch das Dessert: ein dicker cremiger Kabocha<\/em> (Wintek\u00fcrbis) Pudding.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Nachdem ich mich in mein Zimmer zur\u00fcckgezogen hatte, h\u00f6rte ich ein Klopfen an der T\u00fcr, das vom Bauern des Hauses kam, der gerade von einem langen Tag auf den Feldern zur\u00fcckgekehrt war. Er bat mich, ihn zu seinem Nachbarn zu begleiten und ihnen bei ein paar Drinks Gesellschaft zu leisten. Wir sprachen bis sp\u00e4t in die Nacht, w\u00e4hrend wir verschiedene Flaschen Niigata-Sake probierten und Otsumami<\/em> (Snacks zu trinken) genossen, einschlie\u00dflich getrocknetem Lachs, Murakamis ber\u00fchmtestem Lebensmittel. Dem fr\u00fchmorgendlichen Aufwachen, folgte kurz darauf eine kr\u00e4ftige Tasse Kaffee und ein reichhaltiges Fr\u00fchst\u00fcck, darunter Lachs, mit Miso betr\u00e4ufeltes Gem\u00fcse und weiterer Zaigomon-Reis. Auch abenteuerlustige Esser k\u00f6nnen sich an den intensiv sauren Mmeboshi<\/em> (eingelegte Pflaumen) und dem Natto<\/em> (fermentierte Sojabohnen) erfreuen. Vom Essbereich aus hatten wir einen deutlichen Blick auf Takanes \u00fcppige gr\u00fcne Berge.<\/p>\n <\/p>\n Bald h\u00fcpften wir in einen Lieferwagen und schlossen uns den anderen Bauern auf den Feldern, nur eine kurze zehnmin\u00fctige Fahrt vom Minshuku<\/em> entfernt, an. Eine Familienleistung, die Gro\u00dfmutter des Hauses war drau\u00dfen auf den Feldern, neben dem Vater und dem j\u00fcngsten Kind, welches in den hohen Reisfeldern spielte. Vom sp\u00e4ten September an, bis Oktober findet in Takane die Reisernte statt und sind somit einige der arbeitsreichsten Wochen f\u00fcr die Bauern der Region. Als Teil meines Farmstay- Aufenthalts Ende September im Zaigomon, konnte ich an der Ernte teilnehmen und aus erster Hand den Prozess kennenlernen, der diese goldenen Felder in polierten wei\u00dfen Reis verwandelt.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Die Ernte beginnt an einer der Ecken eines jeden Felds, wo ein quadratischer Abschnitt mit Reiskulturen auf traditionelle Art und Weise von Hand mit einer einfachen Sichel geerntet wird. Einer der Bauern aus der Gegend f\u00fchrte mich durch den Ablauf des Erntens einer dieser gro\u00dfen Getreidekulturen. Es ist wichtig, lange Hosen und \u00c4rmel f\u00fcr diese Aktivit\u00e4t zu tragen, aber im Zaigomon werden Stiefel und Handschuhe angeboten, um sicherzustellen, dass Sie in den schlammigen Reisfeldern trocken bleiben.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Jahrhunderte lang wurden die Reisfelder komplett von Hand geerntet, heute jedoch wird die Ernte meist maschinell durchgef\u00fchrt. Nach dem Abernten eines gro\u00dfen Quadrats des Reisfeldes wird die Maschine in diesen Teil gefahren, wo dann die Reisernte heraufgezogen und zu den essentiellen Reisk\u00f6rnern weiterverarbeitet wird, um sie dann in das nahe gelegene Warenlager zu transportieren. Maschinen reinigen dann die K\u00f6rner \u00fcber Nacht und reduzieren und polieren sie zu feinem, wei\u00dfen Reis.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Die meisten gehen wahrscheinlich davon aus, dass diese schweren Maschinen f\u00fcr einen Reisernteneuling tabu w\u00e4ren, aber die Bauern f\u00fchrten mich durch die einfachen Steuerelemente zum Man\u00f6vrieren der Maschinen. Mit viel Anleitung konnte ich am Steuer ein ganzes St\u00fcck Land ernten und teilweise ganz alleine die Maschine fahren. Nach einem langen Tag auf dem Feld lernte ich nicht nur alles \u00fcber den Ernteprozess, sondern lernte die Familie Zaigomon gut kennen, w\u00e4hrend anstrengender Handarbeit, durchsetzt mit freundlichem Smalltalk.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Die Gelegenheit, in die Reisfelder von Takane zu waten, bot nicht nur einen Ausblick auf Murakamis atemberaubende Naturkulisse, sondern erm\u00f6glichte auch einen intimen Einblick in das Leben der l\u00e4ndlichen Bauerngemeinschaften Japans.<\/p>\n <\/p>\n[cft format=0]\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Gesponsert von der Stadt Murakami Nur Wenige w\u00fcrden die ehemalige Burgstadt Murakami, gelegen in der Pr\u00e4fektur Niigata, als eine Metropole…<\/p>\n","protected":false},"author":93,"featured_media":34402,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"pgc_meta":"","_editorskit_title_hidden":false,"_editorskit_reading_time":3,"_editorskit_is_block_options_detached":false,"_editorskit_block_options_position":"{}","footnotes":""},"categories":[209,23,71],"tags":[129,37,111,126],"class_list":{"0":"post-34381","1":"post","2":"type-post","3":"status-publish","4":"format-standard","5":"has-post-thumbnail","7":"category-chubu","8":"category-patrocinado","9":"category-unterkunfte","10":"tag-lokale-spezialitaeten","11":"tag-natur","12":"tag-niigata","13":"tag-uebernachtung-auf-dem-bauernhof"},"acf":[],"yoast_head":"\nEin Farmstay- Aufenthalt im Zaigomon Minshuku in Takane<\/strong><\/h2>\n
\nEin Ehepaar hatte sich in Tokio als Mitarbeiter der Cannon-Kamerafirma kennengelernt. \u00dcberdr\u00fcssig der langen Pendelei mit dem Zug und den erm\u00fcdenden B\u00fcrozeiten, gaben sie ihre Jobs auf, um nach Takane zu ziehen, um hier ein Leben zu f\u00fchren, das sie als freundlicher, friedlicher und mit mehr Verbundenheit zur Natur beschrieben. Trotz der Sch\u00f6nheit dieser nat\u00fcrlichen Umgebung und meiner Begeisterung f\u00fcr die Reisernte am n\u00e4chsten Morgen, war es f\u00fcr mich die sch\u00f6nste Erinnerung von meiner Zeit im Zaigomon, \u00fcber das Leben dieser Reisbauern in Niigata zu erfahren.<\/p>\nDie Reisernte- Erfahrung im Dorf Takane<\/strong><\/h2>\n