Die B\u00e4der sind nach Geschlechtern getrennt und wechseln jeden Tag.<\/p><\/div>\n
Das Kaminoyama Onsen<\/i> damals und heute<\/h2>\n Der Legende nach hatte ein buddhistischer M\u00f6nch einst einen Kranich gesehen, der seine Wunden in das Wasser der hei\u00dfen Quelle tauchte. Seitdem sind Menschen nach Kaminoyama gekommen um in das hei\u00dfe, heilsame Wasser zu steigen und dort K\u00f6rper und Seele zu regenerieren. Hei\u00dfe Quellen in Japan sind oftmals auf eine Krankheit oder eine Beschwerde spezialisiert<\/strong>. Das Kaminoyama Onsen soll vor allem bei Wunden und Verletzungen helfen<\/strong>.<\/p>\nDas Wasser ist zwischen 38 und 42 Grad<\/strong> hei\u00df. Die B\u00e4der im Tsukioka Hotel sind geschlechtergetrennt, allerdings wechselt das Bad jeden Morgen, das hei\u00dft das Frauenbad wird f\u00fcr den Tag zum M\u00e4nnerbad und umgekehrt. Und am darauffolgenden Tag wechseln sie wieder zur\u00fcck.<\/p>\nBereits der Umkleideraum ist in warmen Holzt\u00f6nen gehalten. Wie in jedem Onsen muss ich auch im Kaminoyama Onsen komplett nackt sein, um ins Wasser zu steigen. Ich kann meine Kleidung in K\u00f6rben ablegen und kann dann durch eine Glast\u00fcr hindurch das Onsen betreten.<\/p>\n
In den Umkleider\u00e4umen kann man seine Kleidung ablegen und Wertsachen einschlie\u00dfen, bevor man das Onsen betritt.<\/p><\/div>\n
An zahlreichen Duschk\u00f6pfen, die an der Wand angebracht sind, kann und soll man sich mit dem bereitgestellten Shampoo und der K\u00f6rperseife ausgiebig reinigen<\/strong>. F\u00fcr Frauen gilt es auch, die Haare sorgf\u00e4ltig hochzubinden, damit sie keinen Kontakt mit dem Wasser haben. Erst dann kann man sich in das wohltuende Nass begeben und sich in den beiden Innenb\u00e4dern genussvoll entspannen. So reinige ich K\u00f6rper und Haare ausgiebig, bevor ich meine Haare hochbinde. Ich bin aufgeregt, denn dies ist das erste Mal dass ich mich in einem Onsen befinde und so bin ich voll Erwartung, als ich mich in das hei\u00dfe Wasser sinken lasse. Und tats\u00e4chlich, es ist wie eine feurige Umarmung, welche die Anspannung aus meinen Muskeln vertreibt. Schnell hat sich meine Haut an die Temperatur gew\u00f6hnt und ich sinke tiefer ins Becken, bis nur noch mein Kopf aus dem Wasser schaut. Ich kann regelrecht sp\u00fcren, wie sich mein K\u00f6rper entspannt.<\/p>\nBevor die G\u00e4ste ins Wasser steigen, m\u00fcssen sie sich sorgf\u00e4ltig reinigen.<\/p><\/div>\n
Es gibt au\u00dferdem noch ein Au\u00dfenbad, welches sich eingebettet zwischen sandfarbenen Felsen an die Au\u00dfenwand des \u00fcberdachten Bades schmiegt. Es kalt drau\u00dfen, nur einige Grad \u00fcber dem Gefrierpunkt, doch nach einigem Z\u00f6gern bin ich mutig genug und wage mich zum Au\u00dfenbecken. Es sieht einladend aus mit dem klaren Wasser und dem silbrigen Dampf, der wie ein Nebel \u00fcber dem Becken schwebt. Ich sinke in das Au\u00dfenbecken und seufze. Es f\u00fchlt sich unglaublich gut an. Ich bin sicher, vor allem bei kalten Temperaturen ist das Au\u00dfenbad wie ein Balsam f\u00fcr K\u00f6rper und Geist. Die hei\u00dfe Quelle im Au\u00dfenbereich ist zusammen mit der k\u00fchlen, reinen Luft ein idealer Ort zum Entspannen.<\/p>\n
Vor allem zur kalten Jahreszeit ist das Au\u00dfenbad ein wahrer Genuss f\u00fcr K\u00f6rper und Geist.<\/p><\/div>\n
Eine Nacht im japanischen Ryokan<\/i><\/h2>\n Doch nicht nur das Onsen ist einen ausgiebigen Besuch wert. Das Tsukioka Hotel ist ein sogenanntes Ryokan<\/strong>, also ein traditionelles japanisches Gasthaus<\/strong>. Es lohnt sich mindestens eine Nacht im Ryokan zu verbringen. Nach mehreren Besuchen im Wasser der hei\u00dfen Quellen kann man besonders gut in den ruhigen, mit Tatami-Matten ausgelegten Zimmern auf den Futonbetten schlafen. Tr\u00e4gt man dazu noch einen der Yukatas<\/strong>, also leichte Sommerkimonos, die vom Ryokan bereitgestellt werden, ist es ein wenig wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Nach meinem Besuch im Onsen freue ich mich bereits sehr auf meine allererste Nacht auf einem traditionellen Futon und kleide mich dementsprechend authentisch in dem vorbereiteten Yukata.<\/p>\nHeilendes Wandern in den W\u00e4ldern rund um den Berg Zao<\/h2>\n Doch in Kaminoyama kann man nicht nur ein ausgiebiges Bad in den hei\u00dfen Quellen nehmen und einen Aufenthalt im Ryokan genie\u00dfen. Der Berg Zao<\/strong>, der sich in unmittelbarer N\u00e4he \u00fcber die ehemalige Burgstadt erhebt, ist der aktivste Vulkan im n\u00f6rdlichen Honshu<\/strong> und die zahlreichen dicht bewaldeten H\u00e4nge an dessen Ausl\u00e4ufern laden zu ausgedehnten Spazierg\u00e4ngen und Wanderungen durch die Natur ein<\/strong>.<\/p>\nMan kann zahlreichen Wanderpfaden durch die Natur folgen.<\/p><\/div>\n
So geht etwa eine Seniorengruppe von Japanern jeden Morgen um circa 7:45 Uhr hinauf bis zum Hayama-Schrein.<\/strong> Der gleichnamige Pfad ist einer von vielen die durch den Wald hindurch in luftige H\u00f6hen f\u00fchren. Der Hayama-Schrein befindet sich halb verborgen oben auf einem Gipfel der zahlreichen H\u00fcgel um Kaminoyama herum. Mit 700 Jahren ist er der \u00e4lteste Shinto-Schrein der Stadt<\/strong>.<\/p>\nEnde Oktober sind die Temperaturen hier in der Pr\u00e4fektur Yamagata<\/strong> am fr\u00fchen Morgen um die 5 Grad und ich fr\u00f6stele. Unser Atem h\u00e4ngt als silbriger Dunst in der Luft, als ich mich gemeinsam mit der Gruppe Japanern auf den Weg in den Wald mache. Es geht einen kurvigen Pfad hinauf, bei dem meine Wadenmuskeln schon beansprucht werden, bis sich der Weg nach rund 15 Minuten ein wenig ebnet. Schon hier bietet sich uns ein eindrucksvoller Blick hinab auf die Stadt. Hier habe ich bereits das Gef\u00fchl, meine Sorgen und dr\u00fcckenden Gedanken am Fu\u00df des Berges gelassen zu haben.<\/p>\nAuf dem Pfad findet man einen Brunnen mit einem steinernen Becken. Auf den ersten Blick wird deutlich dass dieser Brunnen bereits sehr alt ist. Der Guide erkl\u00e4rt, dass Wanderer hier die sogenannte Kneippkur<\/strong> machen k\u00f6nnen.<\/p>\nSchon das Eintauchen der Arme in das kalte Wasser regt die Durchblutung an.<\/p><\/div>\n
Sebastian Kneipp<\/strong> war ein deutscher Priester, der an Tuberkulose erkrankte. Er ist Namensgeber f\u00fcr die Kneippkur und Kneipp-Medizin<\/strong> und hat die Hydrotherapie<\/strong> popul\u00e4r gemacht. Beim Wassertreten<\/strong> geht es darum, sich mit wenig K\u00f6rperaufwand \u00fcber Wasser zu halten. Man soll im kalten bis lauwarmen Wasser auf der Stelle treten<\/strong> und dabei bei jedem Schritt das Bein komplett aus dem Wasser ziehen, um es dann wieder einzutauchen. Dies soll die Durchblutung f\u00f6rdern und den Kreislauf anregen<\/strong>.<\/p>\nZwar kann man im Brunnen auf dem Hayama-Wanderpfad<\/strong> nicht durch das eiskalte Wasser schreiten, allerdings kann man seine Arme in das Wasser tauchen. Auch dies f\u00f6rdert bereits den Kreislauf und die Durchblutung. Viele der Senioren machen dies auf dem Weg zum Gipfel.<\/p>\n\u00dcbungen am alten Hayama-Schrein<\/h2>\n Mit jedem Schritt in Richtung Gipfel wird die Luft reiner und wann immer ich durch die Baumwipfel hindurch einen Blick auf das Tal erhaschen kann, umso sch\u00f6ner wird die Aussicht und nicht selten bleibe ich stehen um die blo\u00dfe Szenerie zu genie\u00dfen. Auf dem Weg durch den Wald kann ich die Herbstfarben in aller Sch\u00f6nheit genie\u00dfen. Es ist unglaublich wie die Jahreszeit die Bl\u00e4tter in jede m\u00f6gliche Herbstschattierung f\u00e4rben kann. Au\u00dferdem gibt es auch eine \u00dcberraschung f\u00fcr Pilzliebhaber. So erz\u00e4hlt der Guide dass man in diesen W\u00e4ldern den Matsutake-Pilz<\/strong> finden kann, den teuersten Pilz Japans.<\/p>\nAm Hayama-Schrein angekommen macht unsere Wandertruppe einige \u00dcbungen. Zun\u00e4chst werden Arme und Beine aufgew\u00e4rmt und die B\u00e4nder gedehnt. Dann werden mit den zahlreichen Steinen die am Boden liegen Koordinations\u00fcbungen<\/strong> gemacht. So soll man etwa zwei Steine nehmen, sie in die Luft werfen und mit \u00fcberkreuzten H\u00e4nden wieder auffangen. Es macht Spa\u00df und weckt meine Lebensgeister und gleichzeitig wird meine Auge-Hand-Koordination beansprucht.<\/p>\nVom „Yumi Katsura Lover’s Sanctuary“ hat man einen traumhaften Blick auf die Stadt.<\/p><\/div>\n
Auf dem Weg zur\u00fcck werden auch Stimm\u00fcbungen gemacht. So br\u00fcllen wir alle im Chor \u201eYa-Ho!\u201c und wenn ein lautes Echo von den Bergen widerhallt, ist der Guide zufrieden. Ebenso kommen wir noch an einer besonderen Aussichtsplattform vorbei, dem \u201eYumi Katsura Lover’s Sancutary\u201c<\/strong>. Auf der Plattform ist eine Glocke aufgestellt und man hat einen traumhaften Blick hinab auf die Stadt. So fr\u00fch am Morgen h\u00e4ngen die Wolken noch tief im Tal und von der Plattform aus sehe ich die frischen Lichtstrahlen des neuen Tages durch die Wolken brechen. Der atemberaubende Blick ist wie eine Belohnung nach den Strapazen des Aufstiegs und motiviert zur R\u00fcckkehr und vor allem zur Wiederholung der Wanderroute.<\/p>\nWenn man vom Berg herabsteigt, hat man das Gef\u00fchl erfrischt zu sein und neue Kraft zu haben. Die Gruppe Japaner geht jeden Morgen denselben Pfad hinauf und wieder hinunter. Jeder der m\u00f6chte, darf sich der Gruppe anschlie\u00dfen und ist herzlich willkommen.<\/p>\n
Zufahrt, \u00d6ffnungszeiten und Preise<\/h2>\n Man erreicht den Bahnhof von Kaminoyama Onsen mit dem Shinkasen \u00fcber die JR Yamagata Shinkansen Linie, welche st\u00fcndlich ab Tokio f\u00e4hrt. Die Fahrt dauert zweieinhalb Stunden und kostet rund 11,000 Yen. Die Strecke ist im Japan Rail Pass, JR East Tohoku Area Pass und JR East South Hokkaido Pass mit inbegriffen.<\/p>\n
Das Tsukioka Hotel ist einen 13-min\u00fctigen Fu\u00dfmarsch vom Kaminoyama Onsen Bahnhof entfernt.<\/p>\n
Der offizielle Link: Japan Tohoku New Toji Style.<\/a><\/p>\n[cft format=0]\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"Gesponsert von der Beh\u00f6rde f\u00fcr den Wiederaufbau. Ein Kurort ist in der Regel ein Ort der Reinigung und Heilung, den…<\/p>\n","protected":false},"author":125,"featured_media":34623,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"pgc_meta":"","_editorskit_title_hidden":false,"_editorskit_reading_time":6,"_editorskit_is_block_options_detached":false,"_editorskit_block_options_position":"{}","footnotes":""},"categories":[23,140,71],"tags":[35,64,72,12,46,89,28],"class_list":{"0":"post-34621","1":"post","2":"type-post","3":"status-publish","4":"format-standard","5":"has-post-thumbnail","7":"category-patrocinado","8":"category-tohoku","9":"category-unterkunfte","10":"tag-aktivitaten-im-freien","11":"tag-berg","12":"tag-hotel","13":"tag-japan","14":"tag-onsen","15":"tag-ryokan","16":"tag-schrein"},"acf":[],"yoast_head":"\n
Heilender Besuch im Kaminoyama Onsen<\/title>\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n\t \n\t \n\t \n \n \n \n\t \n\t \n\t \n