{"id":35306,"date":"2019-10-03T08:00:27","date_gmt":"2019-10-02T23:00:27","guid":{"rendered":"https:\/\/voyapon.com\/de\/?p=35306"},"modified":"2021-05-23T23:27:38","modified_gmt":"2021-05-23T14:27:38","slug":"bishamondo-tempel-yamashina-kyoto","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/voyapon.com\/de\/bishamondo-tempel-yamashina-kyoto\/","title":{"rendered":"Bishamondo \u2013 Ein friedlicher Tempel im Norden von Yamashina"},"content":{"rendered":"
Denken wir an Kyoto<\/strong>, denken wir an eine Schatztruhe voller Kultur<\/strong>. In diesem Artikel werden wir unsere Augen auf einen der bezauberndsten Tempel in Yamashina werfen: der Bishamondo<\/strong>, der im Norden von Yamashina liegt.<\/p>\n <\/p>\n Sucht man nach Bishamondo<\/strong> auf einer Landkarte, erkennt man schnell, dass der Tempel im h\u00f6chsten Norden Yamashinas liegt<\/strong>, wo weiter n\u00f6rdlich nur noch dichter Wald und Berge folgen. Als ich mich vom Bahnhof Yamashina<\/strong> Richtung Tempel begab, stellte ich mir Bishamondo als eine Art W\u00e4chter vor, der oben im Norden auf erh\u00f6hter Position \u00fcber den Bezirk wacht. Und genau wegen dieser Position macht es f\u00fcr jeden, der den Tempel selbst erleben m\u00f6chte, Sinn, sich ab dem Bahnhof Yamashina auf zu Bishamondo zu machen, da beide Ort im Norden des Bezirks und nahe beieinander liegen. Bishamondo liegt weniger als eine Viertelstunde vom Bahnhof entfernt und ist zu Fu\u00df sehr unkompliziert zu erreichen.<\/strong> <\/p>\n <\/p>\n Der Weg zum Tempel ist ab dem Bahnhof sehr gut ausgeschildert, sodass es f\u00fcr jeden Besucher recht m\u00fchelos ist, den Tempel so einfach und schnell wie m\u00f6glich zu erreichen. Einfach den zahlreichen Schildern folgen und der Weg zu Bishamondo wird zum Spaziergang!<\/p>\n <\/p>\n Spaziert man nun also auf der Stra\u00dfe immer weiter Richtung Norden, wird man sich nach einer Weile auf einer Br\u00fccke wiederfinden, die sich mit dem Biwa-See-Kanal<\/strong> kreuzt. Dieser Kanal flie\u00dft durch den wundersch\u00f6nen Higashiyama Nature Park<\/em>, der einen glatt wieder zu einem neuen Spaziergang einl\u00e4dt. Wer wei\u00df, vielleicht etwa nach dem heutigen Tempelbesuch?<\/p>\n <\/p>\n Erreicht man schlie\u00dflich das Ende der Stra\u00dfe jenseits der zuvor \u00fcberquerten Br\u00fccke, ist man auch schon am Ziel angelangt. Nun befindet man sich am Eingang des Tempels Bishamondo<\/strong>. Auch hier \u00fcberquert man erneut eine Br\u00fccke, blo\u00df etwas kleiner als die vorherige. Durch das Bl\u00e4tterdach, das den Anfang des Waldes markiert, l\u00e4dt Bishamondo zur Stille und Sch\u00f6nheit ein, die jenseits dieses kleinen, bescheidenen Eingangs liegen. Bisher wird nur wenig von dem offenbart, was den Besucher inmitten des satten Gr\u00fcns erwartet.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Hinter diesem Eingang f\u00fchrt ein Weg weiter unter das Laubdach und man merkt bereits nach wenigen Schritten, dass es nun aufw\u00e4rts geht, sp\u00e4testens dann, wenn man die imposante steinerne Treppe<\/strong> erblickt, die zum Eingangstor des Tempelareals emporsteigt. Geziert wird diese von zwei Reihen roter Flaggen, auf denen der Name der Gottheit abgedruckt ist<\/strong>, derer der Tempel gewidmet ist. Hierbei handelt es sich um Bishamonten (\u6bd8\u6c99\u9580\u5929), einer der sieben Gl\u00fccksg\u00f6tter<\/strong>. Und mit etwas Gl\u00fcck wird man vor dem Tempelbesuch sogar von einigen felinen Freunden begr\u00fc\u00dft, so wie es mir geschah; f\u00fcr mich zweifellos ein gutes Omen.<\/p>\n Nach dem Erklimmen der steinernen Stufen des Tempels, findet man sich vor dem Eingangstor wieder, das auf Japanisch als Mon<\/em> bezeichnet wird. Das Eingangstor \u00fcberw\u00e4ltigt einen fast mit der satten roten Farbe, die einen starken Kontrast zum Laubgr\u00fcn des Waldes darstellt, jedoch in gleicher Weise belohnend f\u00fcr die Augen ist, hat man erst einmal die steile Treppe erklommen.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Das Eingangstor pr\u00e4sentiert uns au\u00dferdem mit einer gro\u00dfen roten Laterne, einer sogenannten Ch\u014dchin. <\/i><\/em>Auch auf dieser findet sich der Name der Gottheit Bishamonten <\/em>wieder. Neben dem in Kanji geschriebenem Namen ist das Japanische Kaiseremblem abgebildet. Die Ch\u014dchin<\/i><\/em> geh\u00f6rt hier ganz ohne Frage zu einer der Sehensw\u00fcrdigkeiten, die Bishamondo anbietet \u2013<\/span> und das bereits am Eingangstor!<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Doch das Highlight ist ohne Frage das Tempelareal an sich, das Bishamondo bietet. Umgeben von einem frischen Gr\u00fcn erscheint der Tempel wie eine Oase des Friedens<\/strong>, was sich auch lautlos in der Stille ausdr\u00fcckt, die einen unmittelbar umgibt, sobald man das Areal betritt. <\/p>\n Obwohl Bishamondo als buddhistischer Tempel der Tendai-Sekte<\/strong> gilt, verf\u00fcgt er \u00fcber eine Ch\u014dzuya<\/em>, welche man \u00fcblicherweise bei Shinto-Schreinen vorfindet<\/strong>. Hier k\u00f6nnen sich Besucher mittels der Wasserl\u00f6ffel H\u00e4nde, Arme und den Mund reinigen, bevor zum Gebet \u00fcbergegangen wird. Dies gilt als Zeichen der Sauberkeit und des Respekts der Gottheit gegen\u00fcber, derer der Tempel oder der Schrein gewidmet ist.<\/p>\n <\/p>\n Neben dem Eingangstor zum Hauptgeb\u00e4ude finden sich liebevoll beschriftete Ema, <\/em>kleine Holztafeln, auf denen Besucher des Tempels ihre W\u00fcnsche aufschreiben<\/strong> und auf Erf\u00fcllung hoffen. Die kleinen Papierknoten, die sich daneben angereiht befinden, sind Omikuji<\/em>, kleine Zettel, die einem Schicksal und Zukunft offenbaren. Wie die Ema<\/em> werden auch diese an die Stange gebunden und der Gottheit \u00fcbergeben.<\/p>\n <\/p>\n Um das Hauptgeb\u00e4ude von Bishamondo befinden sich au\u00dferdem vereinzelt kleinere Schreine, die alle in ihrer eigenen kleinen Welt zu existieren scheinen. Bishamondo ist nicht nur ein Tempelbesuch, sondern mehrere. Und jeder einzelne bleibt in sch\u00f6ner, farbiger Erinnerung.
\nDie einzigartige Atmosph\u00e4re, die sich in jedem Museum und jedem Tempel Kyotos finden l\u00e4sst, strahlt vom Zentrum der alten Hauptstadt<\/strong> bis in die umliegenden Gebiete. Dies gilt auch f\u00fcr Yamashina<\/strong>, einen Bezirk Kyotos, von welchem viele Besucher noch nie geh\u00f6rt haben. Dies ist verwunderlich, liegt Yamashina doch so nahe. Zwischen Biwa-See und dem Bezirk Higashiyama findet sich Yamashina<\/strong>, der Ortsteil von Kyoto, der von Kultur und dem Kyoto-Feeling nur so bl\u00fcht, jedoch kaum besucht wird. Dies mag daran liegen, dass Yamashina durch die \u00f6stlichen Berge Kyotos geographisch vom Rest der Stadt getrennt ist<\/strong> und somit oft unbeachtet bleibt. Dies macht den Bezirk Yamashina aber umso interessanter, da die zahlreichen Tempel und Kulturg\u00fcter wie kleine Sch\u00e4tze erscheinen, von deren Sch\u00f6nheit bisher nur wenige neugierige Augen profitiert haben.<\/p>\nDas wachende Auge im Norden Yamashinas<\/h2>\n
\nYamashina selbst ist von Kyoto aus noch einfacher zu erreichen: Ab Bahnhof Kyoto ist der Bahnhof Yamashina sogar schon die n\u00e4chste Haltestelle, nimmt man einen lokalen Zug!<\/strong><\/p>\nAufstieg zum Inneren des Tempels<\/h2>\n
\nSelbstverst\u00e4ndlich l\u00e4dt einen das Hauptgeb\u00e4ude (Butsuden),<\/em> das dem Eingangstor direkt gegen\u00fcberliegt, auf den ersten Blick ein. Hier durchquert man erneut ein kleineres Tor, wo einen auch schon der Kollektenbeh\u00e4lter und Gong erwartet. Da 2019 nach dem Chinesischen Kalender das Jahr des Schweins ist, wurde zu Ehren des Sternzeichens eine Tafel errichtet. Also, auf zum Gebet und anschlie\u00dfend zum Rest des Tempels!<\/p>\nBishamondo erleben<\/h2>\n
\nBishamondo ist Kyoto nah, doch auch fern. Blo\u00df eine kurze Zugfahrt entfernt, jedoch so isoliert und friedlich wie im tiefsten Japan.<\/p>\n