{"id":35342,"date":"2019-10-03T08:00:49","date_gmt":"2019-10-02T23:00:49","guid":{"rendered":"https:\/\/voyapon.com\/de\/?p=35342"},"modified":"2020-08-16T22:38:50","modified_gmt":"2020-08-16T13:38:50","slug":"insel-ojika","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/voyapon.com\/de\/insel-ojika\/","title":{"rendered":"Drei unvergessene Tage auf der Insel Ojika"},"content":{"rendered":"

Wenn es um japanische Inseln geht, die als wahres Paradis gelten, denken wir sofort an bekannte Reiseziele wie Okinawa<\/strong> oder Ishigaki<\/strong>. Wir haben alle bereits von ihnen geh\u00f6rt und einige von uns haben sie vielleicht sogar schon gesehen. Aber da Japan fast 7000 Inseln umfasst<\/strong> (von denen 430 bewohnt sind), warum beschr\u00e4nken wir unsere Reisem\u00f6glichkeiten auf die wenigen Orte, von denen wir bereits mehr oder weniger ein Bild im Kopf haben? Das Unbekannte ist immerhin daf\u00fcr bekannt, dass es uns neugierige Reisenden auf eine viel aufregendere Weise anzieht als jene Reiseziele, die uns doch schon so oft empfohlen worden sind. Blo\u00df einen schnellen Blick auf einen Ort zu werfen, nur vorbeizuschauen, ist nicht das, worum es beim Reisen wirklich geht. Die Sch\u00f6nheit eines besonderen Ortes in vollsten Z\u00fcgen zu erleben, beginnt damit, dass wir uns auf unseren eigenen Weg begeben. Und manchmal m\u00fcssen wir nicht einmal weit nach S\u00fcden in Richtung Okinawa schauen, um diesen Ort zu finden. Manchmal ist dieser Ort n\u00e4her und einfacher zu erreichen, als es unsere Intuition uns weismachen will.
\nF\u00fcr mich war dieser ganz besondere Ort die Insel Ojika<\/strong>, die im Westen von Kyushu<\/strong> liegt und der Pr\u00e4fektur Nagasaki<\/strong> angeh\u00f6rt.
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Entdeckungstour auf zwei Pedalen<\/h2>\n

Den ersten Tag, den ich auf Ojika verbracht habe, fand bereits im Morgengrauen seinen fr\u00fchen (und etwas schl\u00e4frigen) Anfang. Doch sobald die Sonne am Horizont erschien und Himmel und Meer in einem einheitlichen Blau<\/strong> verbindete, erwachte in mir die Abenteuerlust. Also schnappte ich mir im F\u00e4hrenterminal der Insel eines der E-Bikes<\/strong>, die sich bei den zuvorkommenden Mitarbeitern des \u00f6rtlichen Tourismusb\u00fcros schnell, einfach und zu einem fairen Preis von 2.000 Yen f\u00fcr einen ganzen Tag<\/strong> mieten lassen.
\nDer Tag war jung, das Wetter wolkenlos traumhaft und ich bereit, die Weiten der unbekannten Insel, die vor mir lag, zu entdecken. Doch erst einmal Fr\u00fchst\u00fcck. Und jenes st\u00e4rkende Fr\u00fchst\u00fcck hatte ich in der niedlichen B\u00e4ckerei Koji Koji Pan<\/em>, das mit seiner Lage im Dorfzentrum gerade einmal f\u00fcnf Minuten vom F\u00e4hrenterminal entfernt<\/strong> liegt.<\/p>\n

\"Drei<\/p>\n

\"Drei<\/p>\n

Der sch\u00f6nste Ort, den ich an jenem Tag gefunden hatte, war zugleich der sch\u00f6nste Ort, den ich seit langem gesehen hatte. Kristallklares, t\u00fcrkisfarbenes Wasser, feinster Sand<\/strong> und ein Horizont, der nur einem Bilderbuch entspringen kann. Die Goryo<\/em>-Klippen<\/a> und der dazugeh\u00f6rige Sandstrand entt\u00e4uschen nicht. Ganz im Gegenteil: Dieser Ort \u00fcberw\u00e4ltigte mich mit seiner atemberaubenden Sch\u00f6nheit. Nat\u00fcrlich konnte ich dem Wasser an jenem hei\u00dfen Sommertag nicht widerstehen und fand mich somit in k\u00fcrzester Zeit zwischen den sanften Wellen dieses wundersamen Strandes.<\/p>\n

Sch\u00f6nheit, f\u00fcr die ein einzelner Tag nicht gen\u00fcgt<\/h2>\n

Im Verlauf dieses aufregenden Tages machte ich mich von einem wundersch\u00f6nen Ort zum n\u00e4chsten, wie etwa Nagasakibana<\/em>, Hime no Matsubara\u00a0<\/em>oder Tamaishibana. <\/em>Schlussendlich gelang ich zur nordwestlichen Insel Maibara<\/em><\/strong>, wo der Sonnenuntergang jenem ereignisreichen Tag einen goldenen Schlussstrich zog, so golden und warm wie die Meereslinie, die sich \u00fcber die Weiten des Horizontes zog.<\/p>\n

\"Drei<\/p>\n

\"Drei<\/p>\n

\"Drei<\/p>\n

Jeder Katzenliebhaber ist auf der Insel Ojika besonders gut aufgehoben. Feline Freunde treiben sich in m\u00fc\u00dfiger Manier so ziemlich \u00fcberall auf der Insel herum und sind den Menschen gegen\u00fcber meistens zutraulich eingestellt.<\/p>\n

\"Pr\u00e4fektur<\/p>\n

Der erste Tag nahm also ein bildhaft sch\u00f6nes Ende, doch die Sch\u00f6nheit des Ortes verschwand nat\u00fcrlich nicht einfach \u00fcber Nacht, denn meine Unterkunft selbst bleibt mir bis heute in guter Erinnerung. F\u00fcr eine Nacht war ich in einem von Ojika’s Kominka<\/em> untergebracht, bei welchen es sich um restaurierte, antike Japanische H\u00e4user<\/strong> handelt, die man als Reisender nun buchen kann. F\u00fcr mich jedenfalls war die Kominka-<\/em>Unterkunft eine Erfahrung Japanischer \u00c4sthetik und Architektur<\/strong>, wie man sie kaum sonstwo erleben kann.<\/p>\n

Von einer Gasse zur n\u00e4chsten<\/h2>\n

Der folgende Tag war in gleicher Weise aufregend und voller einzigartiger Ereignisse. Viele neue Freundschaften wurden gekn\u00fcpft und viele neue Erfahrungen gemacht, doch vor allem wurden Erinnerungen kreiert, die ich wohl nie vergessen werde.
\nDa ich am ersten Tag bereits die vielen Orte um das Dorf herum erkundet hatte, war es nun Zeit, die vielen Gassen und Winkel Ojikas<\/strong> selbst zu erkunden. Diese stecken voller Geschichte, Kultur und Kuriosit\u00e4ten<\/strong>, f\u00fcr die man sich am besten im \u00f6rtlichen Geschichtsmuseum<\/strong> vorbereitet, welches ebenfalls zentral im Dorf liegt.<\/p>\n

\"Pr\u00e4fektur<\/p>\n

\"Meeresfr\u00fcchte,<\/p>\n

Ojika ist als Insel Heimat unz\u00e4hliger hochgradig schmackhafter Meeresspeisen<\/strong>. Vor allem Sashimi und andere Fischgerichte<\/strong> werden hier auf eleganteste Art und Weise zubereitet. Und mit dieser Eleganz kommt auch ein fantastischer Geschmack, der keinem Besucher entgehen sollte.<\/p>\n

\"Pr\u00e4fektur<\/p>\n

\"T\u00f6pferei,<\/p>\n

Abgesehen von den himmlischen Speisen bietet Ojika viele M\u00f6glichkeiten, sich zugleich handwerklich auf die Probe zu stellen<\/strong> und sich im gleichen Moment mit den Einheimischen auszutauschen. Gl\u00e4nzende Beispiele zweier zauberhafter Erfahrungen waren f\u00fcr mich das Kreieren meiner eigenen Postkarte im Druckgesch\u00e4ft Ojikappan<\/em><\/strong> und an meinem letzten Tag unterhaltsame Vormittagst\u00f6pferei mit den Damen der Akatsuchi Pottery Experience<\/em><\/strong>.<\/p>\n

\"Drei<\/p>\n

\"Drei<\/p>\n

Erinnerungen fanden sich \u00fcberall auf Ojika, von den unz\u00e4hligen Sehensw\u00fcrdigkeiten bis zu den Menschen, die den dreit\u00e4gigen Aufenthalt zu einer wirklich unvergleichbaren Erfahrung gemacht hatten. Hierzu z\u00e4hlte auch der Abend und die Nacht, die ich bei einer \u00f6rtlichen Gastfamilie verbrachte<\/strong>. Die Zeit, die ich im Zuhause der Nakamura-Familie verbrachte, gew\u00e4hrte mir einen einzigartigen Einblick in das Landleben Japans<\/strong> und wie gen\u00fcsslich und froh die Zeit doch sein kann, verbringt man sie bei schmackhaften Essen und guter Konversation miteinander.<\/p>\n

Auch wenn mein Japanisch alles andere als perfekt war, auf Ojika schlie\u00dft man Freundschaften, ohne auch nur ein Wort sagen zu m\u00fcssen. Jeder, der eine Insel sucht, die einen mit offenen Armen und Herzen willkommenhei\u00dft und einem Vielfalt in jeder Hinsicht bietet, den sollte es nach Ojika f\u00fchren, wo jeden Reisenden all diese Wunder erwarten.<\/p>\n

Offizielle Webseite der Insel (auf Japanisch): http:\/\/www.ojika.net\/<\/a><\/p>\n

Wie man Ojika erreichen kann<\/h2>\n

Wor\u00fcber sich viele Reisende wohl sorgen, ist die Erreichbarkeit einer Insel wie Ojika, welche nicht gerade ein Katzensprung von Kyushus K\u00fcste<\/strong> entfernt liegt. Jedoch kann ich an diesem Punkt jedem Lesenden die Sorgen nehmen, denn Ojika ist einfacher zu erreichen als man denkt. Auch wenn die Reise per F\u00e4hre vier Stunden betr\u00e4gt<\/strong>, ist sie entspannender und sorgloser als jede Reise, die man beispielsweise per Zug oder Flugzeug unternehmen w\u00fcrde. Den Weg, den ich nach Ojika genommen habe, begann beim Hakata-Hafen der Stadt Fukuoka<\/strong>.<\/p>\n

\"Fukuoka,<\/p>\n

\"Fukuoka,<\/p>\n

Finde ganz einfach deinen Weg zum Hakata-Hafen<\/strong> und begib dich zum zweiten Terminal<\/strong>. Nun musst du lediglich dein Ticket ersteigern und rechtzeitig die F\u00e4hre nach Ojika erwischen. Ansonsten kann nichts schiefgehen! Das Terminal 2 verf\u00fcgt \u00fcber gerade einmal zwei Ausg\u00e4nge, von denen der linke als Gate zur F\u00e4hre dient. Also, mach’s dir w\u00e4hrend deiner Wartezeit gem\u00fctlich und freu dich auf die Reise, die dir bevorsteht, denn geht es um die Taiko-<\/em>F\u00e4hre<\/strong>, ist die Reise an sich bereits ein besonderes Vergn\u00fcgen.<\/p>\n

\"Fukuoka,<\/p>\n

\"Fukuoka,<\/p>\n

\"Fukuoka,<\/p>\n

Sobald du dich im Inneren der F\u00e4hre befindest, vergehen die vier Stunden, die dir bevorstehen, garantiert im Flug. Die F\u00e4hre von Taiko<\/em> bietet alles, was vier Stunden im Nu vor\u00fcbergehen lassen. Von einem Aussichtsdeck<\/strong> bis zu zwei gro\u00dfen Schlafr\u00e4umen inklusive kostenlosem WiFi<\/strong> deckt Taiko<\/em> so ziemlich jedes Bed\u00fcrfnis ab. Und keine Angst, den Ausstieg bei Ojika wirst du garantiert nicht verpassen, da die Ansage dich auch auf Englisch \u00fcber jeden Halteort informiert.<\/p>\n

Webseite von Taiko<\/em> (auf Englisch): www.nomo.co.jp\/en\/guide.html<\/cite><\/a><\/p>\n