{"id":80043,"date":"2021-09-03T19:18:45","date_gmt":"2021-09-03T10:18:45","guid":{"rendered":"https:\/\/voyapon.com\/de\/?p=80043"},"modified":"2021-10-06T01:08:38","modified_gmt":"2021-10-05T16:08:38","slug":"unterschied-tempel-und-schreine-in-japan","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/voyapon.com\/de\/unterschied-tempel-und-schreine-in-japan\/","title":{"rendered":"Der Unterschied zwischen Tempeln und Schreinen in Japan"},"content":{"rendered":"\n
In Japan gibt es zwei Hauptreligionen, den Shintoismus und den Buddhismus<\/strong>, die Teil des t\u00e4glichen Lebens der Japaner sind. Religion und Spiritualit\u00e4t besitzen eine bedeutende Rolle in der japanischen Gesellschaft. <\/strong>Wir k\u00f6nnen das durch die zahlreichen Matsuri<\/em><\/a> (Feste, die mit vielen Aspekten der japanischen Kultur, normalerweise der Religion, verbunden sind) oder durch die verschiedenen Feiertage, die das Jahr oder sogar den Rhythmus der St\u00e4dte bestimmen<\/strong>, sp\u00fcren. Egal wo ihr seid, ob in einem ruhigen Viertel auf dem Land oder in der Innenstadt von Tokio, ihr werdet nie weit von einem Tempel oder einem Schrein entfernt sein, egal ob gro\u00df oder klein.<\/p>\n\n\n\n Viele Touristen kommen jedoch nach Japan, ohne die Komplexit\u00e4t und Bedeutung der Religion im japanischen Archipel zu kennen. Nachdem ihr diesen Artikel gelesen habt, werdet ihr in der Lage sein, zwischen Tempeln und Schreinen zu unterscheiden<\/strong> und einige Begriffe in Bezug auf diesen Glauben gelernt haben.<\/p>\n\n\n\n Um die Unterschiede zwischen Schreinen und Tempeln zu verstehen, m\u00fcsst ihr zun\u00e4chst diese beiden Religionen in Japan unterscheiden k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Shint\u014d-Religion<\/strong> (\u795e\u9053) oder auch der \u201eWeg der G\u00f6tter\u201c, in ihrer wortw\u00f6rtlichen \u00dcbersetzung, ist die Hauptreligion in Japan (mehr als 90 Millionen Gl\u00e4ubige bei 126 Millionen Einwohnern im Land). Es ist eine polytheistische Religion, in der Kami<\/em> (\u795e) \u201eGottheiten\u201c verehrt werden, die sich auf verschiedene Elemente und Aspekte des Lebens beziehen (wie Sonne, Wind, Donner, Ernte und Fruchtbarkeit). Diese Religion basiert auf der japanischen Mythologie<\/strong>, die im Kojiki<\/em> <\/strong>(\u53e4\u4e8b\u8a18), den \u201eAufzeichnungen antiker Geschehnisse\u201c, niedergeschrieben ist. <\/p>\n\n\n\n Der Buddhismus (\u4ecf\u6559), auf Japanisch \u201ebukkyo<\/em>\u201c, kam im 5. und 6. Jahrhundert aus China und Korea, obwohl die Daten je nach Quelle variieren k\u00f6nnen. Im Laufe der Zeit hat sich der Buddhismus in die japanische Kultur integriert und sich manchmal sogar mit dem Shintoismus vermischt.<\/p>\n\n\n\n Obwohl ich viel \u00fcber die japanische Religion gelernt hatte, bevor ich mich in Japan niederlie\u00df, war ich erst in der Lage, ihre Bedeutung zu verstehen und den Unterschied zwischen Schreinen und japanischen Tempeln zu erkennen, als ich hier ankam und die Kulturst\u00e4tten besuchte.<\/p>\n\n\n\n Schreine werden auf Japanisch normalerweise Jinja<\/strong><\/em> (\u795e\u793e) oder Taisha<\/strong><\/em> (\u5927\u793e) genannt. Sie sind die Orte der Shint\u014d-Verehrung, die auf verschiedene Arten erkennbar sind. Zum Beispiel gehen die meisten Touristen, die Tokio besuchen, zum Meiji Jingu, ohne zu wissen, dass sie einen Schrein besucht haben. Wenn \u201ejingu<\/strong><\/em>\u201c (\u795e\u5bae), \u201ejinja<\/strong><\/em>\u201c oder \u201etaisha<\/strong><\/em>\u201c im Namen einer Kulturst\u00e4tte steht, dann handelt es sich um einen Schrein.<\/p>\n\n\n\n Am Eingang von Schreinen wird es immer ein Torii<\/strong><\/em> (\u9ce5\u5c45) geben, ein Tor, das den Eintritt in einen heiligen Ort ank\u00fcndigt. Torii<\/em>-Tore sind normalerweise zinnoberrot, da es die Hauptfarbe in japanischen Schreinen ist. Sobald das Torii <\/em>\u00fcberquert ist, befinden wir uns in der heiligen Einfriedung des Schreins.<\/p>\n\n\n\n Dann gehen wir die Hauptstra\u00dfe entlang, die auf Japanisch Sand\u014d<\/strong><\/em> (\u53c2\u9053) genannt wird und uns zum Gebetshalle namens Haiden<\/strong><\/em> (\u62dd\u6bbf) f\u00fchrt, wo sich die Menschen versammeln, um zu beten und Opfergaben darzubieten.<\/p>\n\n\n\n Noch bevor wir den Haiden<\/em> erreichen, erkennen wir, dass wir uns in einem Heiligtum befinden. Wenn ihr geflochtene Seile mit daran h\u00e4ngenden Papierstreifen<\/strong> seht, die an den Torii<\/em>-Toren oder dem Haiden<\/em> befestigt sind, bedeutet dies, dass ihr euch in einem Schrein befindet. Diese geflochtenen Seile werden aus Reisstroh hergestellt und hei\u00dfen Shimenawa <\/strong><\/em>(\u6ce8\u9023\u7e04). Sie sind das Bindeglied zwischen unserer Welt und dem Reich der G\u00f6tter, dem Territorium verschiedener Kami. Die am Shimenawa<\/em> h\u00e4ngenden Papierstreifen werden Shide<\/strong><\/em> (\u7d19\u5782) genannt. Diese Ornamente sollen b\u00f6se Geister abwehren.<\/p>\n\n\n\n Wenn ihr ein au\u00dfergew\u00f6hnliches Shimenawa<\/em> entdecken m\u00f6chtet, dann macht euch auf den Weg zum Izumo-Taisha-Schrein<\/a>, der das gr\u00f6\u00dfte Shimenawa<\/em> in Japan besitzt.<\/strong> In der Regel wird dieses alle 4 bis 8 Jahre gewechselt und sein Design<\/a> ist eine wahre Herausforderung.<\/p>\n\n\n\n Weitere Elemente, die leicht zu erkennen sind und von denen ich bei jedem Schreinbesuch viel Zeit damit verbringe, Fotos zu machen, sind die Komainu<\/strong><\/em> (\u72db\u72ac). Diese l\u00f6wen\u00e4hnlichen, hundeartigen Kreaturen (inu<\/em> \u72acauf Japanisch ist das Kanji f\u00fcr \u201eHund\u201c) sind immer paarweise am Eingang von Schreinen oder vor den Haiden<\/em> zu finden. Diese majest\u00e4tischen Bestien dienen als W\u00e4chter von Schreinen und vertreiben b\u00f6se Geister. <\/strong>Einer von ihnen wird h\u00e4ufig mit ge\u00f6ffnetem Maul und der andere mit geschlossenem Maul dargestellt.<\/p>\n\n\n\n Die Komainu<\/em> mit ge\u00f6ffnetem Maul sprechen den Laut \u201ea\u201c aus, der dem ersten Buchstaben des Sanskrit-Alphabets<\/a> (religi\u00f6se Sprache des Buddhismus und Hinduismus) entspricht. Im Gegensatz dazu spricht der mit geschlossenem Maul den Laut \u201eum\u201c aus, der dem letzten Buchstaben des Sanskrit-Alphabets entspricht. Zusammen bilden sie den Laut \u201eaum\u201c (\u0950), eine heilige Silbe im Buddhismus. Diese Kombination bedeutet den Anfang und das Ende aller Dinge. Wie ich bereits erw\u00e4hnt habe, k\u00f6nnen wir hier den Einfluss des Buddhismus innerhalb eines Shint\u014d-Schreins selbst deutlich sehen.<\/strong><\/p>\n\n\n\n Als ich meine Wanderungen in Japan begann, bemerkte ich, dass der einfachste Weg, um herauszufinden, ob ich in einem Tempel oder einem Schrein war, darin bestand, sich die Priester anzuschauen, die sich um diese heiligen St\u00e4tten k\u00fcmmerten. Priester, die in Schreinen arbeiten, werden Kannushi<\/em><\/strong> (\u795e\u4e3b) oder Shinshoku (<\/strong><\/em>\u795e\u8077) genannt, sie tragen normalerweise, je nach Bekleidung, einen bestimmten Kopfschmuck, w\u00e4hrend buddhistische M\u00f6nche keinen tragen.<\/p>\n\n\n\n Japanische Tempel werden \u201etera<\/strong><\/em>\u201c (\u5bfa) genannt, manchmal mit dem vorangestellten H\u00f6flichkeitspr\u00e4fix \u201eo\u201c als Zeichen des Respekts, eine Formel, die regelm\u00e4\u00dfig in Japan verwendet wird. Der zweite Name, f\u00fcr Tempel auf Japanisch, lautet \u201eji<\/strong><\/em>\u201c (das Kanji ist das gleiche wie bei \u201etera<\/em>\u201c). Ein letztes Kanji, welches sich ebenfalls auf einen Tempel beziehen kann, ist das Kanji \u201ein<\/strong><\/em>\u201c (\u9662). Nach dieser Erkl\u00e4rung sind der Hozan-ji (\u5b9d\u5c71\u5bfa) in Nara, der Yoshimine-dera (\u5584\u5cef\u5bfa) in Kyoto und der Nanzo-in (\u5357\u8535\u9662) in Fukuoka drei Tempel, die jeweils ein anderes Ende bei ihrer Aussprache besitzen.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr Personen aus dem Westen, die sich mit dem Buddhismus nicht wirklich auskennen, gibt es etwas Wichtiges zu wissen: Das Manji <\/em><\/strong>(\u534d) ist eines der wichtigsten religi\u00f6sen Symbole im Buddhismus.<\/strong> Auf Reisen in Japan werdet ihr viele von ihnen sehen, sei es in Tempeln oder sogar auf Karten, die darauf hinweisen, dass es sich tats\u00e4chlich um einen Tempel handelt.<\/p>\n\n\n\n Es ist wichtig zu wissen, dass das Manji ein altes Symbol<\/strong> ist, obwohl die Nazis dessen umgekehrte Version, \u201eGyaku Manji<\/em>\u201c (\u201egyaku<\/em>\u201c \u9006 bedeutet \u201eUmkehrung\u201c auf Japanisch) genannt, w\u00e4hrend des 2. Weltkriegs verwendeten. Daher m\u00fcsst ihr euch nichts dabei denken, wenn ihr das Symbol auf euren Reisen an diesen heiligen Orten findet.<\/p>\n\n\n\n Das R\u014dmon<\/em> (\u697c\u9580)<\/strong>, \u201eTurmtor\u201c und das S\u014dmon<\/strong><\/em> (\u7dcf\u9580)<\/strong>, \u201eHaupttor\u201c, befinden sich am Eingang von Tempeln und dienen als Eingangst\u00fcren zum heiligen Gel\u00e4nde des Ortes.<\/p>\n\n\n\n Die Bonsh\u014d<\/em><\/strong> (\u68b5\u9418) sind die Glocken, die sich im Inneren der Tempelanlagen befinden. <\/strong>Sie sind normalerweise ziemlich gro\u00df und ihr werdet sie schon von weitem bemerken. Diese Glocken werden w\u00e4hrend des Gebetsrufs gel\u00e4utet und zeigen die Zeit an. Sie sind leicht zu erkennen und weisen hinsichtlich ihrer Gravuren immer \u00e4hnliche Merkmale auf.<\/p>\n\n\n\n Es kann passieren, dass ihr am Eingang von Tempeln auf die Komainu<\/em> sto\u00dfen werdet (mehr dazu sp\u00e4ter, warum ihr eine Shinto-Ikone in einem Tempel sehen k\u00f6nnt<\/a>), aber normalerweise sind es die Ni\u014d-W\u00e4chter<\/strong><\/em> (\u4ec1\u738b) oder auch Kong\u014d-rikishi<\/em><\/strong> (\u91d1\u525b\u529b\u58eb) genannt, die den Ort besch\u00fctzen. Sie besitzen den gleichen Zweck wie die Komainu <\/em>in Schreinen, sind aber viel gr\u00f6\u00dfer und beeindruckender. Ich lasse euch selbst urteilen.<\/p>\n\n\n\nShintoismus und Buddhismus: Die zwei Hauptreligionen in Japan<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
Wie erkennt man einen Schrein?<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
Das Torii-Tor ist der Eingang von Schreinen<\/strong><\/h3>\n\n\n\n
Der Haiden, der Ort f\u00fcr Opfergaben in Schreinen<\/strong><\/h3>\n\n\n\n
Shimenawa und Shide: Eintritt in das Reich der G\u00f6tter<\/strong><\/h3>\n\n\n\n
Komainu: Die L\u00f6wenhund-W\u00e4chter in japanischen Schreinen<\/strong><\/h3>\n\n\n\n
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Die Priester, die in Schreinen leben<\/strong><\/h3>\n\n\n\n
Wie erkennt man einen Tempel in Japan?<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
Manji: Das bedeutsamste religi\u00f6se Symbol im Buddhismus<\/strong><\/h3>\n\n\n\n
R\u014dmon und S\u014dmon: Die Haupttore japanischer Tempel<\/strong><\/h3>\n\n\n\n
Bonsh\u014d: Die Tempelglocken<\/strong><\/h3>\n\n\n\n
Die Ni\u014d-W\u00e4chter<\/strong><\/h3>\n\n\n\n