{"id":80912,"date":"2022-02-18T17:00:00","date_gmt":"2022-02-18T08:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/voyapon.com\/de\/?p=80912"},"modified":"2022-03-30T10:36:19","modified_gmt":"2022-03-30T01:36:19","slug":"koyasan-shikoku-henro-pilgerweg","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/voyapon.com\/de\/koyasan-shikoku-henro-pilgerweg\/","title":{"rendered":"Auf Pilgerschaft zum Koyasan"},"content":{"rendered":"\n

Koyasan<\/strong> (\u9ad8\u91ce\u5c71), das spirituelle Zentrum der Shingon-shu, einer Schule des esoterischen Buddhismus, ist ein ganz besonderer Ort. Gelegen in einem Gebirgskessel in den Bergen von Wakayama, umgeben von acht Gipfeln, die in ihrer Anordnung an die Form einer Lotusblume erinnern, ist es, als ob man eine andere Welt betritt. Die Welt des kosmischen Buddhas Dainichi Nyorai<\/strong> (\u5927\u65e5\u5982\u6765) und des M\u00f6nchs Kobo Daishi Kukai<\/strong> (\u5f18\u6cd5\u5927\u5e2b\u7a7a\u6d77), der im 9. Jahrhundert die Lehren dieser Schule von China nach Japan brachte und hier, entfernt von den weltlichen Angelegenheiten der damaligen Hauptstadt Kyoto, seine Lehre etablierte.<\/p>\n\n\n\n

Obwohl ich die Einfachheit und schlichte Sch\u00f6nheit der Wabi-Sabi \u00c4sthetik japanischer Zen-Tempel bewundere, haben mich schon immer die Tempel der au\u00dferhalb von Japan weniger bekannten esoterischen Schulen des Shingon und Tendai Buddhismus mehr in ihren Bann gezogen. Im esoterischen Buddhismus wird nicht nur in Stille die Leere allen Seins kontempliert, sondern mit Hilfe von Mudras (symbolische Handgesten), Mantras (heilige Silben) und ausgefeilten Visualisierungen in komplexen Ritualen die Vereinigung mit dem Universum angestrebt.\u00a0<\/p>\n\n\n\n

Im buddhistischen Denken sind Leere und Form keine Gegens\u00e4tze, sondern zwei Seiten einer Medaille. Alle buddhistischen Schulen streben nach der Erkenntnis in dieselbe Realit\u00e4t, doch w\u00e4hrend man sich beim Zen mehr auf die Leere konzentriert, legt man im esoterischen Buddhismus einen st\u00e4rkeren Fokus auf die Form. Und diesen Unterschied sieht man auch deutlich, wenn man die Tempel dieser beider Formen des Buddhismus besucht. W\u00e4hrend man in den gr\u00f6\u00dferen Zen-Tempeln oft Steing\u00e4rten und monochrome Tintenmalerei bewundern kann, findet man in den Tempeln der esoterischen Schulen mannigfaltige Buddha-Statuen, bunt gemalte Mandalas und goldene Ritualien.<\/p>\n\n\n\n

Als gro\u00dfer Fan buddhistischer Kunst reiste ich bereits mehrmals zum Koyasan. Diesmal besuchte ich die Tempelstadt aber aus einem anderen Grund. Es war der Beginn einer Reise, die mich weiter nach Shikoku f\u00fchren sollte, wo ich mehr \u00fcber den bekanntesten Pilgerweg Japans<\/strong> <\/a>lernen wollte, den Shikoku Henro<\/strong> (\u56db\u56fd\u904d\u8def). Dieser Pilgerweg f\u00fchrt einen rund um die Insel Shikoku, die kleinste der vier Hauptinseln Japans. Viele Pilger kommen allerdings zuerst zum Koyasan, bevor sie ihre Pilgerschaft beginnen. \u00dcber den Grund daf\u00fcr sp\u00e4ter mehr.<\/p>\n\n\n\n

Wie die meisten Menschen hatte ich bei meinen vorherigen Besuchen die Schienenseilbahn genommen, um bequem die in etwa 800 Meter H\u00f6he gelegene Tempelstadt zu erreichen. Da es mir aber diesmal um das Erlebnis der Pilgerwanderung ging, entschloss ich, zu Fu\u00df zum Koyasan hochzusteigen. Ein h\u00e4ufiges Missverst\u00e4ndnis ist \u00fcbrigens, dass Koyasan der Name des Berges sei, jedoch gibt es keinen Berg mit diesem Namen, auch wenn das Schriftzeichen \u201csan\u201d (\u5c71) Berg bedeutet. In diesem Fall ist Koyasan n\u00e4mlich keine geografische Bezeichnung, sondern der Ehrenname bzw. Beiname des Haupttempels der Koyasan Shingon-shu, des Kongobuji<\/strong> (\u91d1\u525b\u5cef\u5bfa), und der ihn umgebenden Tempelstadt.<\/p>\n\n\n\n

Erste Station, Kudoyama<\/h2>\n\n\n\n

Ich begann meine Reise in Kudoyama<\/strong> (\u4e5d\u5ea6\u5c71), ein kleines St\u00e4dtchen am Fu\u00dfe der Berge, wo ich Matsuyama-san traf, die mir mehr \u00fcber deren Geschichte erz\u00e4hlte. Kudoyama war nicht nur der Ort, von dem aus alle notwendigen Lebensmittel und Materialien zum Koyasan hinauf gebracht wurden, im fr\u00fchen 17. Jahrhundert war es auch der Ort, an dem sich der ber\u00fchmte Samurai-General Sanada Yukimura w\u00e4hrend seines Exils aufhielt, worauf man bis heute merklich stolz ist.<\/p>\n\n\n\n

Als wir so durch Kudoyama schlenderten, kam eine Frau auf uns zu, gr\u00fc\u00dfte uns freundlich und dr\u00fcckte uns so viele Kaki-Fr\u00fcchte in unsere H\u00e4nde, wie wir tragen konnten. Sp\u00e4ter erfuhr ich, dass sich die wenigsten Leute in dieser Gegend Kaki-Fr\u00fcchte oder Mandarinen im Supermarkt kauften. Viele der Einwohner bauten diese n\u00e4mlich selber an und teilten sie gro\u00dfz\u00fcgig mit Nachbarn und G\u00e4sten. Es ist gerade diese offene und gastfreundschaftliche Art der lokalen Bev\u00f6lkerung, die mich immer wieder in die l\u00e4ndlicheren Gebiete Japans zieht.<\/p>\n\n\n\n

\"Gebetstafeln
Die Gebetstafeln im Tempel Jisonin.<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Der Eingang zum Pfad, der zum Koyasan hinauf f\u00fchrt, liegt am Tempel<\/strong> Jisonin<\/strong> (\u6148\u5c0a\u9662), den Kukai f\u00fcr seine Mutter erbauen lie\u00df. Um die M\u00f6nche nicht bei ihrem Training zu st\u00f6ren, war es viele Jahrhunderte lang keiner Frau erlaubt, Koyasan zu betreten. Aus diesem Grund wurde der Tempel beliebt bei Frauen, die hierher kamen, um f\u00fcr eine sichere Empf\u00e4ngnis, eine problemlose Geburt oder f\u00fcr die Heilung von Brustkrebs zu beten. Das erkl\u00e4rt auch die ungew\u00f6hnlichen Gebetstafeln, die zwei weibliche Br\u00fcste zieren.<\/p>\n\n\n\n

Die Wanderung beginnt<\/h2>\n\n\n\n

Wir begannen unsere Wanderung, oder besser gesagt Pilgerschaft am Vormittag eines leicht bew\u00f6lkten Tages. Der Choishimichi Pfad<\/strong> (\u753a\u77f3\u9053) f\u00fchrte uns durch atmosph\u00e4rische Bambus-Haine und vorbei an weiten Plantagen von Kaki-Fr\u00fcchten<\/strong>. An einem Aussichtspunkt, von dem man ganz Kudoyama \u00fcberblicken konnte, ruhten wir uns ein bisschen aus und a\u00dfen die Bento Boxen, die wir vorher im Ort gekauft hatten. Der gesamte Weg ist etwa 20 km lang und man braucht, Pausen mit eingerechnet, etwa sieben Stunden, bis man bei den Tempeln von Koyasan ankommt. Man sollte also einen ganzen Tag f\u00fcr den Aufstieg einplanen.<\/p>\n\n\n\n

\"Bambuswald
Eine von 180 steinernen Markierungen auf dem Weg zum Koyasan.<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Als wir h\u00f6her kamen, betraten wir einen Zedernwald. Der Weg wurde zusehends steiniger und es wurde pl\u00f6tzlich sehr windig. Bl\u00e4tter fielen auf uns herab und vereinzelt flogen kleinere \u00c4ste an uns vorbei. Das Get\u00f6se des Windes \u00fcbert\u00f6nte das Singen der V\u00f6gel, die bis dahin fr\u00f6hlich gezwitschert hatten. Doch als wir gerade anfingen, uns Sorgen zu machen, wurde es pl\u00f6tzlich ganz still. Als der Wind abebbte, war nichts mehr zu h\u00f6ren, au\u00dfer unseren Schritten auf dem erdigen Waldboden. Es war, als h\u00e4tten wir eine Grenze \u00fcberschritten und w\u00e4ren in eine andere Welt eingetreten.<\/p>\n\n\n\n

\"Steins\u00e4ule
Der Weg war voller Bl\u00e4tter und \u00c4ste, die der Wind hinuntergefegt hatte.<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Nach knapp drei Stunden erreichten wir den Schrein Niutsuhime Jinja<\/strong> (\u4e39\u751f\u90fd\u6bd4\u58f2\u795e\u793e). In diesem Schrein werden die Schutzg\u00f6tter der Berge von Koyasan verehrt. Kukai <\/a>soll hier die G\u00f6tter um Erlaubnis gefragt haben, bevor er die ersten Tempel von Koyasan errichtete. Die gew\u00f6lbte Br\u00fccke und das rote Torii-Tor<\/strong> am Eingang des Schreins deuten einem, dass man heiliges Gel\u00e4nde betritt. <\/p>\n\n\n\n

\"Niutsuhime
Der Schreinpriester hie\u00df uns willkommen.<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Nach westlichen Religionsverst\u00e4ndnis sind verschiedene Religionen in der Regel nicht kompatibel, doch in Japan waren Shinto und Buddhismus<\/a> \u00fcber Jahrhunderte zwei eng verwobene Teile eines holistischen religi\u00f6sen Weltbildes. So ist es auch ganz selbstverst\u00e4ndlich, dass die M\u00f6nche von Koyasan nach ihrem religi\u00f6sen Training zum Niutsuhime Jinja kommen, um den Kami<\/em>, den shintoistischen G\u00f6ttern des Schreins, Bericht zu erstatten und sich f\u00fcr deren Schutz zu bedanken.<\/p>\n\n\n\n

\u00dcbernachtung im Tempel Rengejoin<\/h2>\n\n\n\n

Wir setzten unseren Weg fort und waren erleichtert, als wir endlich das 25 Meter hohe Daimon-Tor<\/strong> am Eingang von Koyasan erreichten. Vom Tor aus gingen wir zu dem Tempel Rengejoin<\/strong> (\u84ee\u83ef\u5b9a\u9662), wo wird planten zu \u00fcbernachten. Knapp die H\u00e4lfte der \u00fcber hundert Tempel von Koyasan bieten Schlafm\u00f6glichkeiten f\u00fcr G\u00e4ste an. Wer sich jetzt eine kl\u00f6sterliche Kammer mit kargem Mobiliar vorstellt, braucht sich keine Sorgen machen. Die Gastr\u00e4ume in den Tempeln unterscheiden sich kaum von denen eines traditionellen japanischen Gasthauses.<\/p>\n\n\n\n

Nachdem wir unsere Sachen in unsere R\u00e4ume gebracht hatten, begaben wir uns in die Haupthalle des Tempels, um an einer Meditationsrunde<\/strong> teilzunehmen. Die abgedunkelte Halle war nur von Kerzen beleuchtet, die von den goldenen Ornamenten des buddhistischen Altars reflektiert wurden und f\u00fcr eine mystische Stimmung sorgten. Der Abt des Tempels betrat den Raum. Er war ein \u00e4lterer Mann, aber seine Bewegungen waren beh\u00e4nde und seine K\u00f6rperhaltung kerzengerade. Er hatte eine Ausstrahlung, die einen sofort einnahm. Respekteinfl\u00f6\u00dfend, aber gleichzeitig g\u00fctig. Nachdem er die Meditation erkl\u00e4rt hatte, setzten sich alle Teilnehmer mit gekreuzten Beinen auf ihre Kissen. Wir \u00fcbten eine simple Form der Meditation, bei der wir uns auf unseren Atem konzentrierten. Allerdings war die Meditationszeit mit 40 Minuten ein bisschen zu lang f\u00fcr die meisten Teilnehmer. Ich selbst meditiere zwar regelm\u00e4\u00dfig, aber auch mir waren nach einiger Zeit im Halben-Lotussitz die Beine eingeschlafen. Trotzdem war es eine tolle Erfahrung an so einem Ort zu meditieren.<\/p>\n\n\n\n

\"Shojin
Das Abendessen war ein echtes Highlight.<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Zum Abendessen im Tempel gab es Shojin Ryori<\/strong> (\u7cbe\u9032\u6599\u7406), das seinen Ursprung in der vegetarischen K\u00fcche der M\u00f6nche hat. Diese verzichtet nicht nur auf tierische Lebensmittel, sondern auch auf stark riechenden Pflanzen wie Knoblauch oder Zwiebeln, da diese die Sinne anregen und den M\u00f6nchen damit das Meditieren erschweren k\u00f6nnten. Fad schmeckt das Essen jedoch keinesfalls. Verschiedene Arten von Gem\u00fcsen, Pilzen und Sojaprodukten werden gekocht, ged\u00fcnstet, gebraten, frittiert, mit Miso und Sojaso\u00dfe gew\u00fcrzt und mit einer derartigen Liebe zum Detail angerichtet, dass man meint, man h\u00e4tte ein Kunstwerk vor sich, das fast schon zu schade ist, um es zu essen. Von der langen Wanderung an diesem Tag war ich allerdings so hungrig, dass dieser Gedanke schnell wieder aus meinem Kopf verschwunden war.<\/p>\n\n\n\n

Ein n\u00e4chtlicher Ausflug zum Oku-no-in<\/h2>\n\n\n\n

Nach dem Essen trafen wir uns mit Nobu-san, einem jungen M\u00f6nch, der uns auf eine Nachttour zum Oku-no-in<\/strong> (\u5965\u4e4b\u9662) mitnahm. Oku-no-in ist Kukais Mausoleum und der Ort, an dem er verehrt wird. \u00dcber 200.000 Gedenksteine<\/strong> befinden sich auf dem Weg zum Innersten. Viele davon wurden f\u00fcr gro\u00dfe Heilige und ber\u00fchmte historische Figuren errichtet. Aber auch Firmen wie Panasonic oder Toyota haben hier eine Gedenkst\u00e4tte f\u00fcr die verstorbenen Firmengr\u00fcnder und Mitarbeiter. Nobu-san, der aus einer ganz normalen Familie stammt und wegen seiner Liebe zu Koyasan M\u00f6nch wurde, erz\u00e4hlte uns unz\u00e4hlige fesselnde Anekdoten, die hinter den Gedenksteinen steckten. <\/p>\n\n\n\n

\"Mausoleum
Ok-no-in bei Nacht.<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Um dem n\u00e4chtlichen Spaziergang \u00fcber die die Gedenkst\u00e4tte einen gewissen G\u00e4nsehautfaktor zu verleihen, hatte Nobu-san einige Gruselgeschichten auf Lager. So gibt es einen Brunnen auf dem Weg. Wer hineinblickt und nicht sein Spiegelbild darin sieht, der stirbt innerhalb der n\u00e4chsten drei Jahre. Da es dunkle Nacht war, nahm ich Abstand davon, es auszuprobieren. Lieber kein Risiko eingehen. Auch von einer der Treppen auf dem Weg hei\u00dft es, dass, wenn man auf ihr stolpert, man innerhalb von drei Jahren stirbt. Buddha sei dank haben wir es aber sicher hinauf geschafft.<\/p>\n\n\n\n

Kukais Mausoleum<\/h2>\n\n\n\n

Am n\u00e4chsten Morgen stand ich fr\u00fch auf, um an der Morgenandacht<\/strong> teilzunehmen. Der Geruch von Weihrauch lag in der Luft, w\u00e4hrend der Abt die buddhistische Liturgie sang, unterst\u00fctzt von den anderen M\u00f6nchen und Nonnen des Tempels. Nach dem Fr\u00fchst\u00fcck machten wir uns wieder auf den Weg zum Oku-no-in. Diesmal bei Tageslicht. Am Ende des von uralten Zedern und moosbewachsenen Gedenksteinen ges\u00e4umten Weges liegt das Mausoleum von Kukai<\/strong>. Die Anh\u00e4nger der Shingon-shu glauben, dass Kukai, den sie meistens bei seinem post mortem Ehrentitel Kobo Daishi nennen, nicht etwa gestorben ist, sondern seit fast 1200 Jahren hier in st\u00e4ndiger Meditation weilt, bis der n\u00e4chste Buddha in unserer Welt erscheint. Es gibt sogar eine K\u00fcche, in der t\u00e4glich zwei Mahlzeiten f\u00fcr Kukai zubereitet werden. Dank unserer F\u00fchrerin Kodama-san, hatten wir die Gelegenheit, mit einem M\u00f6nch zu sprechen, der selbst einmal Koch f\u00fcr Kukai war. Er zeigte uns einige der Fotos des Essens auf seinem Smartphone. Ich hatte schon damit gerechnet, dass das Essen aufwendig zubereitet wird, aber die Vielfalt haute mich um. Nicht nur traditionelles japanisches Essen, auch vegane Burger und Lasagne standen auf dem Speiseplan. Nachdem das Essen Kukai dargebracht wurde und er sich dessen \u201cEssenz\u201d einverleibt hat, werden die Speisen von den M\u00f6nchen selbst gegessen, um nichts zu verschwenden.<\/p>\n\n\n\n

\"Oku-no-in,
Auch tags\u00fcber verliert Oku-no-in nichts von seiner mystischen Stimmung.<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Ab der Br\u00fccke, die zu Kukais Mausoleum f\u00fchrt, darf nicht mehr fotografiert werden. Es herrschte eine and\u00e4chtige Stimmung und als wird direkt vor dem Mausoleum standen, war es einem fast so, als k\u00f6nnte man die Pr\u00e4senz des legend\u00e4ren M\u00f6nchs sp\u00fcren. Die Pilger kommen vor ihrer Pilgerschaft auf Shikoku hierher, um Kukai die Ehre zu erweisen und um ihn \u201cabzuholen\u201d. Die Pilger reisen im Geiste n\u00e4mlich immer mit Kukai zusammen, der dabei durch den charakteristischen Pilgerstab verk\u00f6rpert wird, welcher daher auch auf keinen Fall irgendwo vergessen oder etwa mit auf Toilette genommen werden darf.<\/p>\n\n\n\n

Erkundung der Tempelstadt<\/h2>\n\n\n\n

Nach unserem zweiten Besuch beim Oku-no-in, gingen wir zum Kongobuji<\/strong>, dem Haupttempel der Koyasan Shingon-shu. Hier kann man pr\u00e4chtige Wandgem\u00e4lde und den gr\u00f6\u00dften Steingarten Japans<\/strong> bewundern. Obwohl man im Westen die Karesansui <\/em>(\u67af\u5c71\u6c34) genannten Steing\u00e4rten oft als Zen-G\u00e4rten bezeichnet, findet man sie auch in den Tempeln anderer buddhistischer Schulen. <\/p>\n\n\n\n