{"id":81061,"date":"2022-02-18T17:00:00","date_gmt":"2022-02-18T08:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/voyapon.com\/de\/?p=81061"},"modified":"2022-03-30T14:13:11","modified_gmt":"2022-03-30T05:13:11","slug":"nachhaltiger-tourismus-in-tokushima","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/voyapon.com\/de\/nachhaltiger-tourismus-in-tokushima\/","title":{"rendered":"Nachhaltiger Tourismus in Tokushima"},"content":{"rendered":"\n
In Zeiten des fortschreitenden Klimawandels wird nachhaltiger Tourismus<\/a> immer wichtiger. Aber nicht nur der Schutz von Klima und Umwelt, sondern auch der Erhalt traditioneller Lebensweisen spielt dabei eine Rolle. Wir stellen drei \u00dcbernachtungsm\u00f6glichkeiten in der Pr\u00e4fektur Tokushima vor, die sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben.<\/p>\n\n\n\n Die kleine Gemeinde Kamikatsu, etwa eine Autostunde entfernt von Tokushimas gleichnamiger Hauptstadt, hatte einst ein M\u00fcllproblem. Um diesem Herr zu werden, begann man 1997 als einer der ersten Orte in Japan mit der M\u00fclltrennung. Nur ein paar Jahre sp\u00e4ter, im Jahr 2003, verabschiedete der Stadtrat die \u201cZero Waste\u201d-Deklaration, in der man sich das Ziel setzte, in Zukunft 100 % des M\u00fclls zu recyceln. Gut 16 Jahre sp\u00e4ter konnte man dann auch tats\u00e4chlich eine beachtliche Recyclingquote von 80 % vorweisen. Nur zum Vergleich, Japan hat eine durchschnittliche Quote von etwa 20 %.<\/p>\n\n\n\n Im Zentrum der Bem\u00fchungen steht das Zero Waste Center. Bei meinem Besuch dort wurde ich herumgef\u00fchrt von Otsuka Momona, einer jungen Frau, die begeistert von der Initiative der Stadt, nach ihrem Studium nach Kamikatsu gezogen ist, um sich hier zu engagieren. Sie erkl\u00e4rte mir das Konzept des Centers in allen Einzelheiten. Biologische Abf\u00e4lle werden von den Anwohnern zu Hause kompostiert. Alles andere bringen sie selbst zum Zero Waste Center, es gibt also keine M\u00fcllabfuhr in der Stadt. Am Center sortieren sie dann den M\u00fcll in verschiedene Container, die in 45 Kategorien unterteilt sind. Sachen, die man noch gebrauchen kann, kommen in den Secondhandshop des Zero Waste Centers, wo sie allerdings nicht verkauft werden, sondern von jedem Besucher kostenlos mitgenommen werden k\u00f6nnen. Mir fiel auf, dass es \u00fcberhaupt nicht stank. Das liegt daran, dass die Menschen von Kamikatsu ihren M\u00fcll gr\u00fcndlich s\u00e4ubern, bevor sie ihn hierher bringen.<\/p>\n\n\n\n Das Center besteht aus einem lang gezogenen Geb\u00e4ude, das mit Holz von lokalen Zedern und gebrauchten Fenstern und T\u00fcren aus dem Ort gebaut wurde. An einem Ende zeichnet es einen Bogen um 180 Grad, sodass es die Form eines Fragezeichens annimmt. Die eigentliche Idee dahinter war es, das Ausladen mit dem Auto zu vereinfachen, aber die Fragezeichen-Form wurde zur Inspiration f\u00fcr das Leitbild des Centers, n\u00e4mlich sich beim Umgang mit Konsumg\u00fctern st\u00e4ndig zu fragen: \u201cWarum?\u201d. Warum kaufe ich es? Warum produziere ich es? Warum werfe ich es weg? Ziel ist es, ein neues Bewusstsein im Umgang mit unseren Ressourcen zu erlangen.<\/p>\n\n\n\n Den Punkt des Fragezeichens bildet ein rundes Geb\u00e4ude am anderen Ende des Centers, das Hotel Why. Hier k\u00f6nnen G\u00e4ste, die mehr \u00fcber das Zero Waste Center lernen oder einfach ein bisschen das japanische Kleinstadtleben erfahren m\u00f6chten, mit bis zu vier Personen in einem der vier R\u00e4ume des Hotels \u00fcbernachten. <\/p>\n\n\n\nZero Waste Center: Kampf gegen den M\u00fcll <\/h2>\n\n\n\n