{"id":81276,"date":"2022-01-20T10:00:00","date_gmt":"2022-01-20T01:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/voyapon.com\/de\/?p=81276"},"modified":"2024-12-02T08:26:33","modified_gmt":"2024-12-01T23:26:33","slug":"takumi-road-japanische-handwerkskunst-tsubame-sanjo","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/voyapon.com\/de\/takumi-road-japanische-handwerkskunst-tsubame-sanjo\/","title":{"rendered":"Unterwegs auf der TAKUMI Road: Eine Reise durch 4 St\u00e4dte mit den Meisterhandwerkern Japans #1 Tsubame und Sanjo"},"content":{"rendered":"\n

Hinoura Tsukasa drehte die Klinge in seinen H\u00e4nden, sein scharfes Auge nahm jedes Detail seiner Handarbeit wahr. Jedes der Messer, die in seiner Werkstatt, Hinoura Hamono Kobo, hergestellt werden, wird vollst\u00e4ndig von Hand geschmiedet. Dabei werden Techniken verwendet, die Japans alte Schwertschmiede zur Herstellung der Waffen der Samurai<\/a> verwendet haben. Er ist ein Mann, der von Perfektion besessen ist. Und Hinoura-sensei verk\u00f6rpert eine Gruppe \u00e4hnlich besessener Handwerker, die eine Region Japans repr\u00e4sentieren<\/a>, die als TAKUMI Road bekannt ist.<\/p>\n\n\n\n

\"Handgemachte<\/figure><\/div>\n\n\n\n

Eine kurze Geschichte der TAKUMI Road<\/strong><\/h2>\n\n\n\n

Die TAKUMI Road verl\u00e4uft entlang der japanischen Westk\u00fcste, von der Pr\u00e4fektur Fukui bis nach Niigata<\/strong>, die zusammen als Hokuriku bekannt sind. <\/strong>Sie zentriert sich um historisch wichtige Schifffahrtsh\u00e4fen am Japanischen Meer und verbindet die St\u00e4dte, in denen die Kultur, Geschichte und traditionelle Industrie noch immer gesch\u00e4tzt werden. Die langen, kalten Winter hielten Landwirte und Kunsthandwerker oft zu Hause fest, die wenig zu tun hatten, so dass sie begannen, sekund\u00e4re F\u00e4higkeiten zu erlernen und zu \u00fcben, die sich dann zu neuen Industrien entwickelten. Schmieden und Metallarbeiten waren F\u00e4higkeiten, mit denen die Landwirte und Kunsthandwerker Werkzeuge und Haushaltswaren herstellen konnten, also waren dies die am h\u00e4ufigsten erlernten Berufe. Es wurden aber auch Produkte entwickelt, die die religi\u00f6sen und kulturellen Aspekte des alten Japans unterst\u00fctzen, wie Kupferwaren und die Papierherstellung.<\/p>\n\n\n\n

Das Wort \u201eTakumi\u201c bedeutet \u201eMeister der Handwerker\u201c: eine Person, deren fortgeschrittene handwerkliche F\u00e4higkeiten sogar von Handwerkskollegen verehrt werden. Die Meister der TAKUMI Road konzentrierten sich haupts\u00e4chlich darauf Gegenst\u00e4nde zu schaffen, die von Dauer waren und nicht auf die Menge der Werkzeuge, die sie herstellen konnten. Auf diese Tradition der Wertsch\u00e4tzung von Qualit\u00e4t sind die Handwerker dieser Region auch heute noch stolz.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

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\"Japanische<\/figure>\n\n\n\n
\"Handgemachte<\/figure>\n<\/figure>\n\n\n\n

Diese Fixierung auf Qualit\u00e4t macht Produkte der TAKUMI Road in anderen Teilen der Welt fast legend\u00e4r.<\/strong> Weltbekannte K\u00f6che kommen hierher, um den Meisterschmied zu treffen, dessen Name auf ihrem Lieblings-Santoku eingraviert ist. Produktionsleiter staunen \u00fcber die Liebe zum Detail bei jedem Schritt des Herstellungsprozesses von Pr\u00e4zisionsscheren und Drahtschneidern. Hier erfahrt ihr, was japanische Qualit\u00e4t weltweit so begehrt macht.<\/p>\n\n\n\n

Der n\u00f6rdliche Teil der TAKUMI Road umfasst die St\u00e4dte Tsubame und Sanjo, zwei der wichtigsten Produktionszentren Japans.<\/strong> Diese 2-t\u00e4gige Reiseroute hebt einige der besten Orte der Region hervor, um exquisite Handwerkskunst zu sehen, zu ber\u00fchren und zu erleben. Startet eure Reise vom Bahnhof Tsubame-Sanjo der Joetsu Shinkansen-Linie.<\/p>\n\n\n\n

Erster Tag: Yamazaki \u2013 Weltber\u00fchmtes Besteck<\/strong><\/h2>\n\n\n\n

Beginnt euren ersten Tag mit einem Besuch in Yamazaki Kinzoku Kogyo<\/strong>, das im Westen vor allem f\u00fcr seine Besteck- und Geschirrherstellung <\/a>bekannt ist. Urspr\u00fcnglich wurde das Unternehmen hier jedoch 1918 als kleine Werkstatt f\u00fcr handgefertigte L\u00f6ffel gegr\u00fcndet. Yamazaki importierte als erstes japanisches Unternehmen Edelstahl aus Schweden, baute ab Ende der 1960er Jahre ehrgeizig Vertriebskan\u00e4le aus und etablierte sich 1980 als US-Konzern, wo es im Laufe der Jahrzehnte zu einer soliden Marke geworden ist.<\/p>\n\n\n\n

Im Ausstellungsraum im dritten Stock, k\u00f6nnt ihr Muster von Yamazakis feinstem Geschiss aus der ganzen Welt bewundern. Yamazaki hat Geschirr f\u00fcr einige der gro\u00dfen japanischen Transportunternehmen hergestellt, darunter f\u00fcr die speziellen Speisewagen von Japan Rail. Yamazaki wurde die Ehre zuteil, das Besteck herzustellen, das beim 90-j\u00e4hrigen Jubil\u00e4umsbankett des Nobelpreises verwendet wurde<\/strong> und das in vollst\u00e4ndiger Ausf\u00fchrung im Ausstellungsraum zu bewundern ist.<\/p>\n\n\n\n

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\"Besteck<\/figure>\n\n\n\n
\"Besteck<\/figure>\n<\/figure>\n\n\n\n

Nachdem ich selbst ein Set Yamazaki-Geschirr als Hochzeitsgeschenk erhalten hatte, freute ich mich umso mehr, die Fabrik und den Ausstellungsraum besuchen zu k\u00f6nnen. Das Design des Yamazaki-Geschirrs reicht von klar und minimalistisch bis hin zu detailreich und elegant, und es war interessant zu sehen, wie diese sehr unterschiedlichen Arten von Geschirr mit anderen Elementen kombiniert werden k\u00f6nnen, um eine bestimmte Atmosph\u00e4re zu schaffen. Viele der ausgestellten Gegenst\u00e4nde k\u00f6nnen gehalten und ber\u00fchrt werden, wenn ihr die Handwerkskunst und die Liebe zum Detail, die den einzelnen St\u00fccken geschenkt wird, wirklich zu sch\u00e4tzen wisst.<\/p>\n\n\n\n

Trotz des weit verbreiteten Verkaufs und der internationalen Anerkennung des Unternehmens wird es weiterhin von der Yamazaki-Familie gef\u00fchrt, deren Engagement f\u00fcr h\u00f6chste Qualit\u00e4tsstandards daf\u00fcr sorgt, dass Yamazaki eine Marke ist, die die Menschen sch\u00e4tzen und der sie vertrauen.<\/p>\n\n\n\n

Yamazaki Kinzoku Kogyo<\/a><\/strong> 2570 Omagari, Tsubame, Niigata 959-1263<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure>\n\n\n\n

Gyokusendo: Eine Werkstatt f\u00fcr geh\u00e4mmerte Kupferwaren<\/strong><\/h2>\n\n\n\n

Euer n\u00e4chster Halt ist das ber\u00fchmte Gyokusendo<\/a><\/strong>, eine \u00fcber 200 Jahre alte Werkstatt. Gyokusendo ist zum Synonym f\u00fcr geh\u00e4mmerte Kupferwaren von Museumsqualit\u00e4t geworden.<\/strong> Die Meiji-Regierung des sp\u00e4ten 19. Jahrhunderts ermutigte Tsubame-Handwerker, einschlie\u00dflich derer, die in Gykusendo arbeiteten, ihre Arbeit auf internationalen Ausstellungen zu pr\u00e4sentieren. Das f\u00fchrte dazu, dass die Handwerker von der Herstellung von Alltagsgegenst\u00e4nden zu der Herstellung von k\u00fcnstlerischen Gegenst\u00e4nden \u00fcbergingen.<\/p>\n\n\n\n

Der Bearbeitungsprozess von Kupfer in der Stadt Tsubame besteht darin, ein einzelnes Kupferblech zu verwenden und es mit einem Hammer oder Holzhammer in die Form eines Gef\u00e4\u00dfes zu h\u00e4mmern. Obwohl Kupfer ein leicht zu bearbeitendes Metall ist, h\u00e4rtet es beim H\u00e4mmern aus und muss wiederholt erhitzt werden, bis der Handwerker die gew\u00fcnschte Form erreicht hat. Bei einem Besuch kann man oft den Handwerkern bei der Arbeit zusehen.<\/p>\n\n\n\n

Betretet das Geb\u00e4ude von der Stra\u00dfe aus durch ein altes Tor, an dem das verwitterte Gyokusendo- Kupferschild angebracht ist. Auf dem Weg zur R\u00fcckseite des Geb\u00e4udes, in dem sich die Werkstatt befindet, passiert ihr den Ausstellungsraum, der sich in einem alten Geb\u00e4ude aus der Meiji-Zeit befindet. Die Werkstatt war am Tag meines Besuchs f\u00fcr Kunsthandwerker geschlossen, aber ich hatte das Gl\u00fcck, an einer seltenen Veranstaltung teilnehmen zu k\u00f6nnen. An den W\u00e4nden hingen Werkzeuge und kleine Arbeitspl\u00e4tze waren in der Werkstatt f\u00fcr Kunsthandwerker verstreut, wo mehrere Kunsthandwerker ihre erstaunlichen Kupferarbeiten zum Verkauf in der Werkstatt ausstellten: von eleganten Tee- und Sake-Tassen bis hin zu skurrilen St\u00fccken, die in die Form von Thunfisch-Sashimi geh\u00e4mmert wurden. <\/p>\n\n\n\n

\"Kupferwaren<\/figure><\/div>\n\n\n\n
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\"Ausstellungsraum<\/figure>\n\n\n\n
\"Werkstatt<\/figure>\n<\/figure>\n\n\n\n

Die Auszeichnungen von Gyokusendo sind vielf\u00e4ltig, nicht zuletzt der Gewinn der h\u00f6chsten Auszeichnung auf der Weltausstellung 1926 in Philadelphia. Die sechste Generation des j\u00fcngeren Bruders von Gyokusendo Tamagawa Masai, Tamagawa Norio, ist ein ehemaliger Gyokusendo-Handwerker, der f\u00fcr seine F\u00e4higkeiten in der Metallverarbeitung als lebender Nationalschatz ausgezeichnet wurde.<\/p>\n\n\n\n

Gyokusendo<\/a><\/strong> 2-2-21 Chuo-Dori, Tsubame Niigata 959-1244<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure>\n\n\n\n

Tojiro: Eine ganzheitliche Sicht auf Qualit\u00e4tsmesser<\/strong><\/h2>\n\n\n\n

Macht euch von Gyokusendo aus auf den Weg zur Tojiro-Fabrik, um zu sehen, wie hochwertige und erschwingliche Messer hergestellt werden. Manche Messerkenner r\u00fcmpfen bei reinen Edelstahlmessern vielleicht die Nase, aber die Handwerker von Tojiro sind da anderer Meinung. Von seinen Wurzeln als Hersteller von Obstmessern aus Edelstahl, hat Tojiro jedes Argument \u00fcber die \u00dcberlegenheit von Messern aus Kohlenstoffstahl geh\u00f6rt. Messer aus Kohlenstoffstahl m\u00f6gen die erste Wahl von Profik\u00f6chen sein, da sie sich leicht sch\u00e4rfen lassen und diese Sch\u00e4rfe l\u00e4nger beibehalten, aber f\u00fcr den Durchschnittsverbraucher, der sich nicht um die Pflege eines rostanf\u00e4lligen Messers k\u00fcmmern m\u00f6chte, k\u00f6nnen Edelstahlmesser immer noch eine Option von hoher Qualit\u00e4t sein. Denn nicht alle Edelstahlbleche werden gleich hergestellt, und Tojiro hat sich der Verwendung von hochwertigstem plattiertem Edelstahl verschrieben. Und zwar durch das Verbinden verschiedener Metallarten zu einer Platte, dem gleichen Schmiedeverfahren, das einst in der japanischen Schwertherstellung verwendet wurde.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

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\"Japanische<\/figure>\n\n\n\n
\"Japanische<\/figure>\n<\/figure>\n\n\n\n

Dar\u00fcber hinaus haben die Handwerker von Tojiro ihr Augenmerk darauf gelegt, ein ganzheitlich hochwertiges Messer herzustellen, das nicht nur an seiner Sch\u00e4rfe gemessen wird, sondern auch daran, wie es sich als Instrument in der Hand anf\u00fchlt.<\/strong> Die Balance zwischen Handhabung und Aufmerksamkeit f\u00fcr andere Details, die ein Messer zu einer Erweiterung seines Benutzers machen, sind Markenzeichen der innovativen Designs von Tojiro.<\/p>\n\n\n\n

Die Fabrik ist einzigartig gestaltet, um vollst\u00e4ndig f\u00fcr Besucher ge\u00f6ffnet zu sein, die den Herstellungsprozess von Anfang bis Ende mitverfolgen k\u00f6nnen. Niedrige W\u00e4nde trennen die Produktionshalle vom Aussichtsbereich, aber es ist einfach und lehrreich, die Arbeit jedes Handwerkers bei seiner speziellen Aufgabe zu beobachten.<\/p>\n\n\n\n

Wie die anderen maschinell hergestellten Warenproduzenten entlang der TAKUMI Road, glaubt auch Tojiro, dass das K\u00f6nnen seiner Handwerker die Qualit\u00e4t seiner Produkte erh\u00f6ht. Vom Design bis zur Produktion sind erfahrene Handwerker an jedem Produktionsschritt beteiligt, einschlie\u00dflich der individuellen Pr\u00fcfung jedes fertigen St\u00fccks. Dies ist der Weg der TAKUMI Road.<\/p>\n\n\n\n

Tojiro<\/a><\/strong> 9-5 Yoshida-Higashisakae, Tsubame, Niigata 959-0232<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure>\n\n\n\n

Tsubame Industrial Materials Museum<\/strong><\/h2>\n\n\n\n

Beendet euren ersten Tag mit einem Besuch im Tsubame Industrial Materials Museum. Obwohl es von au\u00dfen bescheiden wirkt, enth\u00e4lt dieses wachsende Museum eine unglaubliche Menge an Informationen zur Industriegeschichte der Stadt Tsubame. Hier erfahrt ihr, wie wichtig Tsubame f\u00fcr die japanische Wirtschaft ist, da hier mehr als 90% des japanischen Metallgeschirrs im westlichen Stil hergestellt werden.<\/p>\n\n\n\n

\"Das<\/figure><\/div>\n\n\n\n

Als Teil des Museums k\u00f6nnt ihr in einer gro\u00dfen Werkstatt einige der bekanntesten Kunsthandwerke der Stadt hautnah miterleben. Wir haben uns entschieden, unsere F\u00e4higkeiten im Kupferh\u00e4mmern zu trainieren, indem wir einen geh\u00e4mmerten Kupferbecher herstellten. Dieser ist nicht nur sch\u00f6n anzusehen, sondern der Becher soll auch besseren Bierschaum erzeugen und besser schmecken! Einer der Handwerker vor Ort f\u00fchrt euch durch den 30 bis 40 Minuten langen Prozess, der zwar ganz einfach, aber t\u00e4uschend harte Arbeit ist. Denkt bei der Arbeit an die Kupferhandwerker, die 8 Stunden am Tag solche Produkte herstellen! Nachdem ihr nun ein kleines Training absolviert habt, entspannt euch und bereitet euch auf einen weiteren vollen Tag vor.<\/p>\n\n\n\n

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\"Japanische<\/figure>\n\n\n\n
\"Herstellung<\/figure>\n<\/figure>\n\n\n\n
Tsubame Industrial Materials Museum<\/a><\/strong> 4330-1 Omagari Tsubame, Niigata 959-1263<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure>\n\n\n\n
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