{"id":93311,"date":"2024-12-24T09:43:16","date_gmt":"2024-12-24T00:43:16","guid":{"rendered":"https:\/\/voyapon.com\/de\/?p=93311"},"modified":"2025-02-13T16:20:13","modified_gmt":"2025-02-13T07:20:13","slug":"herbstlicher-ausflug-aizu-wakamatsu-und-umgebung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/voyapon.com\/de\/herbstlicher-ausflug-aizu-wakamatsu-und-umgebung\/","title":{"rendered":"Ein herbstlicher Ausflug nach Aizu-Wakamatsu und Umgebung"},"content":{"rendered":"\n
Ob ich damit gerechnet habe, ein so unvergessliches Wochenende zu erleben? Mit Sicherheit nicht. Doch unser Ausflug nach Aizu-Wakamatsu in Fukushima, in die Stadt der Samurai<\/a><\/strong>, sollte sich zu einem eindrucksvollen Erlebnis inmitten von feuerroten Ahornbl\u00e4ttern, goldenen Ginkgob\u00e4umen, t\u00fcrkisblauen Teichen und einer faszinierenden Geschichte entwickeln.<\/p>\n\n\n\n Auf einen kleinen Teil unserer dreit\u00e4gigen Reise m\u00f6chte ich euch heute mitnehmen. Und wer wei\u00df, vielleicht werdet ihr auch so fasziniert von der Sch\u00f6nheit und Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung sein, dass es euch schon bald selbst dahinziehen wird.<\/p>\n\n\n\n Aber fangen wir von vorne an, mit einer kurzen Einf\u00fchrung in die Geschichte der Stadt, die Schauplatz einer der bedeutendsten Schlachten im Boshin-Krieg<\/a> (1868-1869)<\/strong> wurde. Die Schlacht um Aizu<\/strong> ereignete sich im Herbst 1868 zwischen den dem Shogunat treuen Kr\u00e4ften und jenen, die eine R\u00fcckkehr zur kaiserlichen Herrschaft bef\u00fcrworteten. Sie steht symbolisch f\u00fcr die Treue und Loyalit\u00e4t der Samurai des Aizu-Gebiets. Denn w\u00e4hrend landesweit alle Samurai aufgefordert wurden, ihre L\u00e4ndereien an den Kaiser zur\u00fcckzugeben, weigerten sich die in Aizu-Wakamatsu ans\u00e4ssigen und versuchten ihr Gebiet zu sch\u00fctzen. Wendepunkt der Schlacht war schlie\u00dflich der 6. Oktober, an dem die kaiserliche Armee die Burg Tsuruga attackierte, sowie die darin Schutz suchenden B\u00fcrger. Matsudaira Katamori<\/a> (1836-1893), damaliger Daimy\u014d der Aizu-Dom\u00e4ne<\/strong>, erkannte die aussichtslose Lage der Stadt und kapitulierte letztendlich nach einmonatiger Belagerung der Burg.<\/p>\n\n\n\n Doch die Spuren der loyalen Krieger sind bis heute erhalten geblieben und an zahlreichen Orten der Stadt und ihrer Umgebung, k\u00f6nnt ihr einen Einblick in das fr\u00fchere Leben der Samurai <\/strong>erhaschen.<\/p>\n\n\n\n Unsere Reise zur\u00fcck in die Vergangenheit und auf den Spuren der Samurai, starteten wir an der Burg Tsuruga<\/a>, die auch als Burg Aizu-Wakamatsu bekannt ist<\/strong>. Das Gel\u00e4nde dieser begr\u00fc\u00dfte uns an diesem regnerischen Tag mit einem Meer aus feuerroten Momiji. Ein Anblick, der mich direkt in seinen Bann zog und durch den Kontrast der strahlend gelben Gingkob\u00e4ume nur noch verst\u00e4rkt wurde. Denn auch wenn die Burg eigentlich f\u00fcr ihre Kirschbl\u00fcten im Fr\u00fchjahr bekannt ist, ist sie nicht weniger beeindruckend w\u00e4hrend der K\u014dy\u014d-Zeit.<\/p>\n\n\n Im Inneren der Burg befindet sich ein Museum, welches die Schlacht um Aizu thematisiert und einige historische Ausstellungsst\u00fccke beherbergt<\/strong>. Ein Name, der euch nicht nur hier, aber auch an anderen historischen St\u00e4tten der Stadt immer wieder begegnen wird, ist „Byakkotai“ (\u767d\u864e\u968a)<\/strong><\/a>. Doch was hat es damit auf sich? Bei den Byakkotai handelte es sich um eine Truppe von 343 jungen Samurai, von denen 20 in die Geschichte von Aizu eingingen \u2013 mit ihrem tragischen Seppuku, dem rituellen Selbstmord.<\/strong> Abgeschnitten von ihrer Gruppe, sahen diese 20 jungen Samurai vom Berg Iimori aus Rauch von der Burg Tsuruga aufsteigen, die zu diesem Zeitpunkt von den kaiserlichen Kr\u00e4ften belagert wurde. In dem Glauben, dass die Burg in Flammen stand, die Schlacht verloren und ihr Daimy\u014d gefallen war, ver\u00fcbten die jungen Krieger Seppuku. Nur einer von ihnen, Iinuma Sadakichi (1854-1931), \u00fcberlebte den Versuch<\/strong> und konnte schlie\u00dflich die Geschichte seiner tapferen Kameraden weitertragen. Heute erinnert eine kleine Gedenkst\u00e4tte auf dem Berg Iimori an die 20 Samurai, von denen 19 hier ihr Leben lie\u00dfen.<\/p>\n\n\n\n Seit der Errichtung der Burg vor rund 640 Jahren, wurde diese mehrere Male wiederaufgebaut. Der aktuelle Burgturm wurde zuletzt 1965 restauriert. Auf dem Gel\u00e4nde der Burg Tsurugu befindet sich ebenfalls ein Raum f\u00fcr Teezeremonien, der Rinkaku genannt wird. Hier kann gegen einen kleinen Aufpreis Matcha mit Wagashi, einer traditionellen japanischen S\u00fc\u00dfspeise, genossen werden.<\/p>\n\n\n\n Unsere Reise in die Vergangenheit f\u00fchrte uns weiter zum Bukeyashiki, einer sorgf\u00e4ltig rekonstruierten Samurai-Residenz<\/a><\/strong>, die uns einen Einblick in das Leben dieser heroischen Krieger bot. Die 1868 bis auf die Grundmauern abgebrannte Residenz konnte dank historischer Nachforschungen von Denkmalsch\u00fctzern wiederaufgebaut werden und geh\u00f6rt heute zu den vollst\u00e4ndigsten Samurai-Anlagen Japans<\/strong>.<\/p>\n\n\n\n Bei unserem Besuch begr\u00fc\u00dfte uns die Anlage mit einer Vielzahl von Chrysanthemen, die den Eingangsbereich der Residenz f\u00fcr hochrangige Besucher der damaligen Zeit zierten und nicht nur Motiv des kaiserlichen Siegels sind, sondern auch eine typische Herbstblume. Entlang dieses Farbenmeers wurden wir ins Innere der Residenz gef\u00fchrt, in der die typischen R\u00e4umlichkeiten einer Samurai-Residenz nachgestellt werden.<\/strong> Neben den R\u00e4umen f\u00fcr rangniedrige Besucher und Bedienstete, k\u00f6nnt ihr auch die R\u00e4umlichkeiten f\u00fcr ranghohe G\u00e4ste, die Damen des Hauses und die Familienmitglieder bestaunen. Auch verschiedene Samurai-R\u00fcstungen werden in diesem Zusammenhang ausgestellt, die mich mit ihren zahlreichen Details jedes Mal wieder faszinieren.<\/p>\n\n\n\n Am beeindruckendsten entpuppte sich jedoch der kleine Garten der Residenz, der in ein Flammenmeer aus roten und gelben Momiji-Bl\u00e4ttern getaucht zu sein schien, die in einen kleinen Teich fielen und einen strahlenden Teppich bildeten. Ein starker Kontrast zu dem dunklen Zedern- und Zypressenholz, das f\u00fcr die Rekonstruktion der Anlage verwendet wurde.<\/p>\n\n\n\n Angesteckt vom Feuer der Samurai, versuchten wir uns am Ende im traditionellen Bogenschie\u00dfen namens Kyudo \u2013 jedoch mit nur m\u00e4\u00dfig Erfolg. F\u00fcr gerade einmal 200 Yen jedoch eine unterhaltsame Erfahrung.<\/p>\n\n\n\n Aber nat\u00fcrlich stellte sich uns auch die Frage, wo all diese Samurai in Aizu-Wakamatsu ausgebildet wurden. Die Antwort darauf lautete: im Nisshinkan. Das Aizu Hanko Nisshinkan<\/a> wurde 1803 von der Aizu-Dom\u00e4ne gegr\u00fcndet, als Ausbildungsst\u00e4tte f\u00fcr die n\u00e4chste Generation an Samurai.<\/strong> Der Nachwuchs der Samurai-Familien besuchte die Schule ab einem Alter von zehn Jahren und wurde dort nicht nur im akademischen Sinne ausgebildet, sondern auch mental und physisch.<\/strong> Neben Schwimmen und Reiten standen so auch Bogenschie\u00dfen und der Umgang mit Schusswaffen wie westlichen Pistolen auf dem Stundenplan.<\/p>\n\n\n\n Da wir erst kurz vor Schlie\u00dfung ankamen, waren die meisten Workshops bereits geschlossen. Andernfalls wird euch hier die M\u00f6glichkeit geboten, euch selbst in den Samurai-Disziplinen zu \u00fcben<\/strong>. Von der traditionellen Teezeremonie<\/a> \u00fcber das japanische Bogenschie\u00dfen, auch Kyudo genannt, bis hin zum Bemalen eines h\u00f6lzernen Byakkotai-Schwertes<\/strong> werden Besuchern hier verschiedene Aktivit\u00e4ten geboten. Als besonders beeindruckend empfand ich pers\u00f6nlich die Poolanlage, in der die Sch\u00fcler das Schwimmen mit und ohne R\u00fcstung erlernten. Denn wie es hei\u00dft, ist dieser Pool der erste in ganz Japan gewesen. <\/strong>Etwas, womit ich im doch recht k\u00fchlen Fukushima nicht gerechnet habe.<\/p>\n\n\n\n Doch nicht nur die Geschichte der Stadt Aizu-Wakamatsu ist beeindruckend, sondern auch die kulturellen St\u00e4tten und atemberaubenden nat\u00fcrlichen Landschaften ihrer Umgebung. Und diese Highlights m\u00f6chte ich euch auch auf keinen Fall vorenthalten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
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Aizu-Wakamatsu: Auf den Spuren der Samurai<\/h2>\n\n\n\n
Die Burg Tsuruga: Ein Einblick in die historische Vergangenheit der Stadt<\/h3>\n\n\n\n
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Bukeyashiki: Zu Gast in einer Samurai-Residenz<\/h3>\n\n\n\n
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Nisshinkan: Die Schule der Samurai<\/h3>\n\n\n\n
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Kulturelle Highlights und die nat\u00fcrliche Sch\u00f6nheit von Aizus Umgebung<\/h2>\n\n\n\n
Negi-Soba in Ouchi-juku<\/h3>\n\n\n\n