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Manche von ihnen sind klein, andere wiederum groß. Einige haben ein langes und dichtes Fell, während andere wegen ihres kurzen Fells spezielle Mäntel im Winter tragen müssen. Die Japaner sind auf den Hund gekommen und das nicht erst seit gestern. Und während ich das hier schreibe, realisierte ich erst heute wieder auf unserer Gassirunde, dass auch japanische Hunde auf dem Vormarsch sind.

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Auf meiner ersten Reise nach Japan im Jahr 2013 war ich erstaunt darüber, wie viele Menschen hier mit Kinderwägen herumliefen. Zumindest bis mich aus den ersten vermeintlichen Kinderwägen Toy-Pudel, Dackel, Zwergspitze und Co. ansahen. Und zwischen all diesen kleinen Vierbeinern werdet ihr auch auf japanische Hunde stoßen, allem voran dem Shiba Inu (柴犬 shiba inu/ ken) mit seiner rassetypischen rotbräunlichen Fellfarbe. Aber auch in schwarzloh werdet ihr diesem kleinen Kerl häufig begegnen.

In diesem Artikel erfahrt ihr was die beliebtesten Haustiere der Japaner sind, welche Hunderassen am häufigsten anzutreffen sind und wie viel ein Japaner jährlich im Durchschnitt für sein Haustier ausgibt. Außerdem zeigen wir euch eine ziemlich japantypische Vermittlungsorganisation für herrenlose Hunde, Katzen und Kleintiere.

Besitzen Japaner Haustiere?

Diese Frage können wir ganz klar mit „Ja“ beantworten. Und auch wenn Japan selbst berühmtberüchtigt für ausgefallene Tiercafés ist, ähneln sich die Vorlieben der Japaner bezüglich ihrer Haustiere denen anderer Nationen. Laut einer jährlichen Umfrage der Japan Pet Food Association lebten im Jahr 2019 in japanischen Haushalten rund 9,77 Mio. Katzen und 8,79 Mio. Hunde. Aber Achtung: Umfragen zeigen, dass sich Hunde zu den Lieblingen entwickeln!

Bereits in einer Umfrage aus dem Jahr 2018 gaben 11,5% der Befragten Japaner an, dass sie einen Hund als Haustier halten würden, gefolgt von Katzen und exotischen Fischen. Auch bezüglich der Frage, was für ein Haustier sich die Personen in der Zukunft wünschen würden, antworteten 19,2% mit „Hund“, gefolgt von „Katzen“ als Wunschhaustier.

Dennoch zeigt sich auch das allgegenwärtige Platzproblem von Japan in den Vorlieben von Haustieren. So können unter den Top 6 der Haustiere in Japan ebenfalls Insekten (insbesondere Hirschkäfer) gefunden werden. Ein sehr beliebtes Haustier für Kinder wohlgemerkt! In Tiergeschäften könnt ihr komplette Regale mit Terrarien und Einrichtungsmöglichkeiten für die kleinen Krabbeltiere finden.

Und trotzdem ist es ziemlich offensichtlich, dass auch Hunde in Japan durchaus ihrem Ruf als „bester Freund des Menschen“ gerecht werden. Dabei sind sie nicht nur eines der beliebtesten Haustiere auf dem japanischen Archipel, sondern auch ein beliebtes Motiv für Accessoires, Schreibwarenartikel und vieles mehr.

Japanische Hunde im Allgemeinen: Welche Rassen gibt es?

Welche Hunderasse fällt euch als erstes ein, wenn ihr an japanische Hunde denkt? Mit großer Sicherheit ist es der Akita (秋田犬 akita inu/ ken), bekannt geworden durch die Geschichte des treuen Hundes Hachiko, der zehn Jahre lang auf die Rückkehr seines verstorbenen Herrchens wartete.

Der Akita Inu Bukemaru in Kakunodate.
Der Akita Inu Bukemaru in der Stadt Kakunodate. Foto: Tomoko

Aber natürlich gibt es neben dem Akita noch zahlreiche weitere japanische Hunderassen (日本犬 nihon ken), die wir euch nun in einer kurzen Zusammenfassung einmal vorstellen möchten. Ein allgemeines Merkmal japanischer Hunde, welches auf die folgenden Rassen zutrifft, ist ihre Treue zu ihrem Herrchen sowie ihr starker und eigenwilliger Charakter, der sie nicht unbedingt zu Anfängerhunden macht.

Akita Inu (秋田犬 akita inu/ ken)

Bekannt geworden durch Hachiko, steht der Akita heute als Inbegriff der Treue. Ursprünglich als Jagdhund eingesetzt, wurde dieser japanische Hund im Jahr 1931 durch Kaiser Hirohito zum Nationaldenkmal erklärt. Seinen Ursprung findet der Akita in der gleichnamigen Präfektur Akita, in der Stadt Ōdate (大館市 Ōdate-shi).

Der Akita Inu ist eine japanische Hunderasse.
Der Akita hat durch die Geschichte von Hachiko Berühmtheit erlangt. Foto: Jonathan Reeve
Telefongespräch auf Japanisch: Verwendet "Moshi Moshi" bei Freunden.

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Shiba Inu (柴犬 shiba inu/ ken)

Neben dem Akita gehört auch der Shiba zu den bekanntesten und ältesten japanischen Hunderassen. Ebenso wie sein großer Bruder, wurde auch der Shiba als Jagdhund eingesetzt, hauptsächlich jedoch für kleines Wild. Der im Jahr 1937 zum Nationaldenkmal Japans erklärte Shiba findet seinen Ursprung in der bergigen Region am japanischen Meer. Heutzutage ist der Shiba mit seiner typischen rotbräunlichen, aber auch schwarzen Fellfarbe zu einem der beliebtesten japanischen Hunde geworden.

Der Shiba Inu ist eine beliebte japanische Hunderasse.
Der quirlige Shiba Inu mit seinem runden Gesicht. Foto: Jaycee Xie

Weitere japanische Hunde:

HunderasseMerkmaleNationaldenkmal
Japanischer Chin
(狆 chin)
Ist die kleinste Rasse japanischer Hunde. Mit seiner quirligen Art gilt der Chin als perfekter Familienhund. Während der Edo-Ära wurde der Chin am japanischen Kaiserhof zum Schoßhund gezüchtet.Nein.
Japanischer Terrier
(日本テリア nihon teria)
Gilt aufgrund seines Charakters als perfekter Familienhund. Diese relativ junge Rasse japanischer Hunde entwickelte sich erst um das Jahr 1920 herum.Nein.
Tosa
(土佐犬 tosa inu/ ken)
Die Rasse entwickelte sich Mitte des 19. Jhd. und wird als sogenannter Kampfhund bezeichnet. Gezüchtet für Hundekämpfe, kann ein männlicher Tosa ein Spitzengewicht von bis zu 90 kg erreichen.Nein.

Shikoku
(四国犬shikoku inu/ ken)
Findet seinen Ursprung auf der gleichnamigen japanischen Hauptinsel Shikoku und wurde ursprünglich für die Jagd auf Wild gezüchtet.Ja, seit 1937.
Kishu
(紀州犬 kishu inu/ ken)

Die Rasse entwickelte sich aus Hunden, die in den Präfekturen Wakayama und Mie heimisch waren.
Ja, seit 1934.
Kai
(甲斐犬 kai inu/ ken)

Auch der Kai Ken wurde für die Jagd auf Wild gezüchtet. Seinen Ursprung findet diese Rasse in der Region der Präfektur Yamanashi.
Ja, seit 1934.
Hokkaido
(北海道犬 hokkaido inu/ ken)

Seinen Ursprung findet diese Rasse in der gleichnamigen Präfektur Hokkaido, wo der Hund für die Jagd auf Bären und weitere Wildtiere eingesetzt wurde. Sein dichtes Fell hat sich an die Witterungsbedingungen der Präfektur angepasst.
Ja, seit 1937.

Was sind die beliebtesten Hunderassen in Japan?

Zwar haben wir uns nun bereits damit vertraut gemacht, welche Rassen als „japanische Hunde“ gelten, aber das sagt noch nicht viel über die beliebtesten Vierbeiner in japanischen Haushalten aus. Aber so viel sei schon mal verraten: In Japan gehören die kleinen Hunderassen zu den ganz großen!

In einem jährlichen Ranking konkurrieren die beliebtesten Hunde in Japan gegeneinander, wobei unter den Top 3 oftmals dieselben Vierbeiner Jahr für Jahr wiedergefunden werden können. Für das Jahr 2020 sind es der Chihuahua, der Toy-Pudel und der Shiba, die für die Krone als beliebtester japanischer Hund antreten.

Der Shiba? Genau, dieser japanische Hund hat es in das Ranking der beliebtesten Hunde in Japan geschafft und nicht nur das. Der Shiba ist ein beliebtes Motiv für allerhand Accessoires, Schreibwarenartikel, Plüschtiere, Tassen und Co. Egal wo ihr hinkommen werdet, ihr werdet wahrscheinlich nicht um das niedliche runde Gesicht des Shiba Inus herumkommen, der euch überall begegnen wird, als Motiv und als echter Vierbeiner.

Weitere beliebte Hunderassen sind außerdem Dackel, Pomeranians, Yorkshire Terrier und kleine Mischlinge. Ihr seht also, dass es vor allem die kleinen Hunderassen sind, die in japanischen Haushalten vertreten sind. 

Und hier noch eine kleine Bemerkung zu den beliebtesten Hundenamen in Japan: Die Top 3 werden von Coco, Marron und Choco belegt. Fällt euch etwas auf? Alle drei Namen haben einen Bezug zum Essen, einem der Lieblingsthemen auf dem japanischen Archipel.

Wie viel kostet ein Haustier in Japan?

Aber wie viel kostet nun ein Haustier in Japan und vor allem, wie viel kosten japanische Hunde bzw. deren Unterhalt?

Die jährlichen Kosten für Hunde in Japan hängen allem voran von ihrer Größe ab. So kann ein kleiner Hund in Japan durchschnittlich rund 2.300 Euro im Jahr kosten, ein mittlerer Hund etwas mehr als 2.400 Euro und große Hunde mehr als 3.600 Euro im Jahr. Die Kosten setzen sich nicht nur aus den Tierarztkosten und dem Futter zusammen, auch die Versicherungen, Kosten für den Hundefriseur, den Hundeauslauf etc. kommen hier zusammen. Interessant ist hier jedoch die Tatsache, dass die Kosten für Hundefriseure für kleine Hunde mit rund 45.000 Yen (ca. 360 Euro) im Jahr am höchsten sind. Ebenso die Ausgaben für Hundebekleidung, die bei kleinen Hunden bei rund 14.400 Yen (ca. 115 Euro) und bei großen Hunden bei rund 8.300 Yen (ca. 65 Euro) im Jahr liegen.

Für eine Katze geben die Japaner im Jahr rund 1.300 Euro aus, wobei das Futter mit um die 400 Euro (ca. 50.000 Yen) die größte Ausgabequelle darstellt. Aber wer sich jetzt denkt, dass man mit einem Kleintier günstiger käme, der liegt falsch. Unter den Kleintieren stellen Kaninchen mit Ausgaben von rund 700 Euro (ca. 88.000 Yen) die teuersten Haustiere dar, gefolgt von Frettchen.

In den Anschaffungskosten zeigt sich, dass japanische Hunde, wie der Shiba oder Mameshiba (eine kleine Variante des Shiba Inus) mit ca. 6.300 Euro und Rassekatzen, wie die Scottish Fold mit bis zu 5.900 Euro zu den teuersten Haustieren gehören.  

Zufluchtsort für japanische Hunde und Katzen: Von der Straße in ein Für-Immer-Zuhause

Aber auch japanische Hunde, Katzen und Kleintiere sind nicht vor dem Schicksal gefeit. Wer von euch bereits einmal in Japan war, wird sich mit Sicherheit an die zahlreichen herrenlosen Straßenkatzen erinnern, die euch häufig in den Parkanlagen japanischer Großstädte begegnen. Oder in der Nähe von Küstenstädten.

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Aber wo landen diese Haustiere, die von ihren Besitzern verlassen wurden? Denn Tierheime, wie wir sie beispielsweise aus Deutschland kennen, sind in Japan ein seltenes Phänomen.

An diesem Punkt kommen nun die Tiercafés ins Spiel. Häufig gelten sie als reine touristische Attraktionen, doch vor allem in Großstädten haben sich Tiercafés etabliert, die auf die Vermittlung herrenloser Hunde, Katzen und auch Kleintiere spezialisiert sind.

Eines dieser Cafés ist das Hogoken Cafe (保護犬カフェ) mit Geschäften in Osaka, Tokio, Chiba und Hyogo. Spezialisiert auf Hunde, können Mensch und Vierbeiner hier eine Beziehung zueinander aufbauen, die im besten Fall in einem neuen Für-Immer-Zuhause endet. Da hier das Wohl der Tiere im Vordergrund steht und nicht der Spaß der Besucher, sind in einigen dieser Cafés Kinder im Vorschulalter nicht erlaubt.

https://www.instagram.com/p/CHIOAPrDW-G/

Aber nicht nur Hundefreunde können hier ihren neuen Gefährten finden, auch Samtpfoten werden in dem Café vermittelt.

Japan ist auf den Hund gekommen

Ob die kleine Schoßhund-Variante oder japanische Hunde wie der Shiba: Dass der Hund in Japan wieder auf dem Vormarsch und eines der beliebtesten Haustiere ist, wird euch bei eurem nächsten Japanbesuch mit Sicherheit nicht entgehen.

Und vielleicht bringt ihr als Souvenir ja auch ein kleines Accessoire mit einem der beliebtesten japanischen Hunde, dem Shiba, wieder mit nach Hause! Oder ihr holt für euren eigenen Vierbeiner ein Accessoire in einem der zahlreichen Tiergeschäfte, die ihr in Einkaufszentren finden könnt. Wie wäre es vielleicht mit dem Outfit der japanischen Nationalmannschaft oder doch lieber ein Halsband mit japanischem Muster?

Yvonne Tanaka

Yvonne Tanaka

Ursprünglich aus Berlin, habe ich in Japan meine zweite Heimat gefunden. Fasziniert vom Land, der Kultur und den Menschen, zieht es mich bereits seit 2012 regelmäßig in das Land der aufgehenden Sonne. Nach einem einjährigen Studienaufenthalt und einem Praktikum, zieht es mich 2022 wieder zurück in meine alte Heimat, in das Zentrum von Tokio.

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