Gesponsert von der Stadt Asahikawa
Lange bevor die Japaner die Insel Hokkaido besiedelten, wurde die Insel von den Ainu, den Ureinwohnern Nordjapans, bewohnt. Während die Ainu-Bevölkerung in der heutigen Zeit geschrumpft ist, bewahren die heute noch existierenden Gemeinschaften ihre Geschichte und die Spuren der Ainu-Bevölkerung auf Hokkaidos Land und Kultur. Das Kawamura Kaneto Ainu Memorial Museum in Asahikawa, gehört zu einem der Orte, um mehr über die Ureinwohner von Hokkaido, ihre Traditionen, ihre Geschichte und ihre anhaltende Präsenz in der Region zu erfahren.
Die Ainu — Hokkaidos Ureinwohner
Die Geschichte der Ainu ist vergleichbar mit der anderer indigener Gemeinschaften auf der ganzen Welt, da sie jahrhundertelang Siedlerkolonialismus und Übergriffe auf ihr Land erlebten, was in den 1860er Jahren in der vollständigen Annexion von Hokkaido durch Japan gipfelte.
Während der Meiji-Ära verschärfte die japanische Regierung die Vorschriften, die sie für die Ainu erlassen hatten. Dies führte zu einer Politik, die Assimilation erzwang und den Ureinwohnern ihre Sprache, Rituale und kulturelle Kontinuität entzog. Schätzungsweise resultiert daraus, dass über 100.000 japanische Bürger sich ihrer Ainu-Abstammung nicht bewusst sind.
Während sich die meisten Ainu wahrscheinlich nie von dieser Politik erholen werden, haben diejenigen, die ihr kulturelles Erbe bewahrt haben, alle Bemühungen auf sich genommen, um die verbleibende Ainu-Kultur zu erhalten und dieses Wissen an die Ainu-Jugend und die japanische Bevölkerung weiterzugeben. Ein aktives Zeugnis dieser Aktivitäten ist das Kawamura Kaneto Ainu Memorial Museum, das sich im Herzen von Asahikawa, der zweitgrößten Stadt von Hokkaido, befindet.
Ich besuchte das Museum im tiefsten Winter, als das Gebäude, das eine Fassade im Ainu-Stil aufweist, in einer tiefen Schneeschicht begraben liegt. Ich war angenehm überrascht, als ich eine Fülle englischer Quellen vorfand, darunter Broschüren und vollständige englische Untertitel für das Ausstellungsmaterial.
Viele der Tafeln erforschten die Geschichte der Ainu-Kultur und deren Traditionen, aber es ist keine textlastige Ausstellung. Eine Vielzahl von Kulturgütern und Artefakten füllen das Museum, von textilen Webmustern über traditionelle Kleidungsstücke bis hin zu nachgebauten Modellen von Ainu-Häusern und -Küchen. Zu sehen war auch die Holverarbeitung der Ainu, die nach der japanischen Annexion zu einem selbstständigen Unternehmen wurde. Die ausgestellten Holzarbeiten umfassen sowohl realistische als auch abstrakte Arbeiten, darunter auch Werke des berühmten Ainu-Skulpturenkünstlers Bikky Sunazawa.
Das Museum umfasst auch einen interaktiven Bereich mit einem wunderschönen Wandgemälde von zwei Ainu-Frauen, die im Kanu paddeln. Das Kawamura Museum ist eine Gemeinschaftsplattform, eine der wenigen Institutionen, die sowohl zur Geschichte der Ainu als auch zur Verbreitung der Ainu-Kultur an eine neue Generation arbeiten.
Die Gottesverehrung der Ainu des Berges Daisetsuzan
Selbst denjenigen, die nur über ein oberflächliches Wissen über die Geschichte der Ainu verfügen, ist klar, dass die Ainu großen Respekt vor der Natur und den wunderschönen Landschaften von Hokkaido und Nord-Honshū haben, in denen sie seit langem leben. Zu ihren Ritualen zählen Ainu-Frauen, die zwei Jahre lang Bärenjungen adoptieren und großziehen, bevor sie geopfert werden. Diese Praxis zeigt ihren großen Respekt für das Tier, das sie als Gott verehren.
Eine weitere Manifestation dieser Bewunderung für die Natur ist die Anbetung des Berges – Daisetsuzan, der höchste Berg in Hokkaido mit über 2.000 Metern Höhe. Der Vulkanberg ist in der Ainu-Muttersprache als „Kamui Mintara“ bekannt, was „Spielplatz der Götter“ bedeutet. Es sind wunderschöne schneebedeckte Gipfel und die eindrucksvolle Erhabenheit erweckt längst die Fantasien, während die schwefelige Dampfwolken sich über den Vulkansee und die Bergkette verstreuen.
Besucher der Region Asahikawa können den Berg leicht erreichen. Daisetsuzan ist weniger als zwei Stunden mit dem Bus vom Bahnhof Asahikawa entfernt. In den Wintermonaten können Sie Skifahren, Snowboarden, Schneeschuhwandern und Skitouren unternehmen. In den Sommer- und Herbstmonaten wird Daisetsuzan zu einem beliebten Trekking-Spot für Einheimische. Während eines Besuchs können Sie lernen die Verehrung der Ainu für ihr Heimatland neu wertzuschätzen und sich ein tieferes Wissen und Verständnis über die Geschichte der Hokkaido-Ureinwohner aneignen.
Bilder und Text von Andrew Deck
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