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Gelegen im Herzen der japanischen Hauptstadt und auf dem Gelände der ehemaligen Burg Edo, erwartet euch in den östlichen Gärten des Kaiserpalastes auf über 210.000 Quadratmetern eine atemberaubende Vielfalt an Flora und Fauna. Entdeckt mit uns die Gärten im Kaiserpalast in Tokio mit ihrer saisonalen Bepflanzung und erfahrt mehr über den historischen Hintergrund dieser grünen Oase inmitten der Millionenmetropole.

Die Geschichte der Kaiserpalastgärten und was hier zu finden ist

Die Kaiserpalastgärten, auch bekannt als Ostgärten (皇居東御苑, Kokyo Higashi Gyoen), befinden sich im östlichen Teil des Kaiserpalastes, der Hauptresidenz des japanischen Kaisers. Der Garten befindet sich auf dem Hauptgelände der ehemaligen Burg Edo und wurde im Rahmen eines Renovierungsprojekts des Kaiserpalastes angelegt, das 1960 durch einen Kabinettsbeschluss genehmigt wurde. Seit dem 1. Oktober 1968 sind die Ostgärten für die Öffentlichkeit zugänglich.

Ote-mon-Tor vom Kaiserpalast Tokio
Das Ote-mon-Tor vom Kaiserpalast in Tokio liegt nur zehn Gehminuten entfernt vom Bahnhof Tokio.

Dieser historische Ort, auf dem einst die Burg Edo stand, die als Residenz des Tokugawa-Shoguns und von 1868 bis 1888 als Sitz des Meiji-Kaisers diente, weist auch heute noch Spuren der historischen Vergangenheit auf, die ihr im Garten entdecken könnt. Und auch wenn keines der Hauptgebäude mehr erhalten geblieben ist, könnt ihr hier noch immer Wassergräben, Überreste von Mauern, Eingangstore und Wachhäuser als Artefakte der historischen Vergangenheit der Edo-Burg finden.

Die Ostgärten des Kaiserpalastes und ihre drei Hauptbereiche

Die Ostgärten des Kaiserpalastes in Tokio sind in drei Bereiche unterteilt: der Honmaru-Bereich (本丸), der Ninomaru-Bereich (二の丸) und der Sannomaru-Bereich (三の丸). Sie befinden sich in den inneren Verteidigungskreisen des ehemaligen Burggeländes und können daher als „innerer Verteidigungsring“ (honmaru), „zweiter Verteidigungsring“ (ninomaru) und „dritter Verteidigungsring“ (sannomaru) übersetzt werden.

Garten im Kaiserpalast Tokio

Charakteristisch für sie sind ihre saisonalen Blumen, die die Gärten das ganze Jahr über einen Besuch wert machen.

Ein Blick in den Sannomaru-Bereich

Wenn ihr vom Bahnhof Tokio zu den Gärten kommt, passiert ihr zuerst das Ote-mon-Tor und findet euch inmitten des Sannomaru-Bereichs wieder.

Im Herzen dieses Bereichs befindet sich das Museum der kaiserlichen Sammlungen (San-no-maru Sho-zo-kann). Hier werden rund 6.000 Kunstwerke ausgestellt, die sich im Besitz und Erbe der kaiserlichen Familie befanden und 1989 der japanischen Regierung gespendet wurden. Verschiedene Mitglieder der Kaiserfamilie haben in den letzten Jahren weitere Objekte der Sammlung hinzugegeben, so dass Besucher heutzutage rund 9.800 Kunstobjekte bestaunen können.

Bitte überprüft vor eurem Besuch die aktuellen Öffnungszeiten auf der offiziellen Website des Museums. Das Museum ist regulär an Montagen geschlossen, es sei denn, es ist ein Feiertag. Dann ist das Gebäude am darauffolgenden Tag geschlossen.

Ein Blick in den Ninomaru-Bereich

Wenn ihr euren Spaziergang durch die Gärten im Kaiserpalast in Tokio fortsetzt, dann erreicht ihr das Ninomaru-Gebiet, wo ihr den wunderschönen Anblick des Gartens genießen könnt. Dieser Garten basiert auf einem Entwurf aus dem 18. Jahrhundert. An fast derselben Stelle wie im ursprünglichen Garten, befindet sich hier ein Teich sowie rund 84 Arten von Schwertlilien. Die beste Jahreszeit, um diese zu sehen, ist zwischen Ende Juni und Juli.

Umgeben von der wunderschönen Atmosphäre dieses Ortes und dem Ruf der Zikaden vergisst man leicht, dass man sich mitten in Tokio befindet. Der kleine Wasserfall, ein Highlight des Teiches, ist der perfekte Ort, um eine kurze Pause einzulegen oder um einfach in die Schönheit dieses japanischen Gartens einzutauchen.

Beim Überqueren der kleinen Brücke, werdet ihr wahrscheinlich einige der Teichbewohner entdecken. Kois in verschiedenen Farben, von Weiß über Orange bis hin zu Gold und Schwarz, funkeln im Sonnenlicht. Diese besondere Art von Koi-Karpfen, eine Mischung aus japanischen und indonesischen Kois, wurde vom emeritierten Kaiser Akihito und seiner Frau höchstpersönlich in den Teich gesetzt.

Wenn ihr weitergeht, kommt ihr am Suwa-no-cha-ya vorbei, einem japanischen Teehaus, das 1912 im Auftrag des Meiji-Kaisers errichtet wurde, bevor ihr weiter in Richtung Honmaru-Bereich geht.

Ein Blick in den Honmaru-Bereich

Kirschblüten, ein kleiner Bambuswald, ein Rosengarten sowie ein Obstgarten – das und noch vieles mehr erwartet euch im Honmaru-Bereich.

Aber bei einem Besuch hier geht es nicht nur um die saisonalen Blumen, denn im Honmaru-Bereich befindet sich ebenfalls der Tenshu-dai, die zentrale Turmbasis der Burg Edo. Das ursprüngliche Gebäude wurde beim Meireki-Großbrand von 1657 zerstört und seitdem nie wieder aufgebaut.

Tenshu-dai im Kaiserpalast Tokio

Erklimmt das zehn Meter hohe Fundament – einst die Basis des zentralen Turms – und genießt den Blick über den Kaisergarten von Tokio. Hinter dem historischen Garten steht die Skyline der Gebäude von Marunouchi in scharfem Kontrast zum traditionellen Japan innerhalb der Mauern des Kaiserpalastes, und verwischt die Grenzen zwischen Tradition und Moderne.

Der Honmaru O-Shibafu, eine Rasenfläche, die im Sommer in einem wunderschönen Grün erstrahlt, lädt ein, um dort, vor dem Sockel des ehemaligen Turms, einen entspannten Nachmittag zu verbringen. Im Frühling hingegen locken mehr als 30 Arten von Kirschblütenbäumen und verwandeln den Honmaru O-Shibafu jedes Jahr wieder zu einem der beliebtesten Fotospots für Tausende von Besuchern.

Abgelenkt durch den wunderschönen Kontrast des strahlend grünen Rasens und des azurblauen Himmels im Sommer oder den rosa Kirschblüten im Frühling, übersieht man leicht den Bambuswald mit 13 japanischen und chinesischen Arten von Bambus.

Basierend auf den Empfehlungen des emeritierten Kaisers Akihito, solltet ihr euch diesen farbenfrohen Bambusgarten nicht entgehen lassen, der mit dem gelbgrünen Bambus auch mein persönliches Highlight war.

Wann ist die beste Zeit, um die Ostgärten zu besuchen?

Jede Jahreszeit bietet Besuchern in den Gärten des Kaiserpalastes in Tokio ein fantastisches Erlebnis: von Frühjahrsblühern über üppiges Grün im Sommer, leuchtend rote Blätter im Herbst bis hin zu einer ruhigen Landschaft im Winter. Die Sakura-Saison im Frühling ist in der Regel die geschäftigste Zeit des Jahres für die Kaiserpalastgärten und oft mit langen Warteschlangen vor den Toren verbunden. Für ein weniger überfülltes Erlebnis könnt ihr auch eine andere Jahreszeit für euren Besuch in Betracht ziehen.

Wie kommt man zum Garten des Kaiserpalastes?

Ihr könnt die Ostgärten durch drei verschiedene Tore betreten: das Ote-mon-Tor, dessen nächstgelegene Station der Bahnhof Otemachi der Tokyo Metro ist, oder das Hirakawa-mon-Tor und das Kita-hanebashi-mon-Tor, die sich in der Nähe der Station Takebashi befinden. Der Bahnhof Tokio liegt nur zehn Gehminuten vom Ote-mon-Tor entfernt.

Kita-hanebashi-mon-Tor
Das Kita-hanebashi-mon-Tor in der Nähe der Station Takebashi.

Wie viel kostet der Eintritt zu den Gärten des Kaiserpalastes?

Für den Eintritt in die Ostgärten des Kaiserpalastes wird keine Eintrittsgebühr erhoben. Beachtet jedoch, dass das Innengelände des Palastes grundsätzlich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Öffnungszeiten9:00 – 17:00 Uhr (letzter Einlass 16:30 Uhr, 1. März – 14. April)
9:00 – 18:00 Uhr (letzter Einlass 17:30 Uhr, 15. April – Ende August)
9:00 – 17:00 Uhr (letzter Einlass 16:30 Uhr, 1. September – Ende September)
9:00 – 16:30 Uhr (letzter Einlass 16:00 Uhr, 1. Oktober – Ende Oktober)
9:00 – 16:00 Uhr (letzter Einlass 15:30 Uhr, 1. November – Ende Februar)
SchließtageMontags und freitags (außer an Feiertagen)
Vom 28. Dezember bis 3. Januar
EintrittspreisFreier Eintritt

Egal, ob ihr die japanische Großstadtmetropole im Sommer, Herbst, Winter oder Frühling besucht, die Gärten im Kaiserpalast in Tokio solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Taucht ein in die traditionelle Schönheit und erkundet die Geschichte anhand der saisonalen Flora und Fauna dieser grünen Oase inmitten von Tokio.

Yvonne Tanaka

Yvonne Tanaka

Ursprünglich aus Berlin, habe ich in Japan meine zweite Heimat gefunden. Fasziniert vom Land, der Kultur und den Menschen, zieht es mich bereits seit 2012 regelmäßig in das Land der aufgehenden Sonne. Nach einem einjährigen Studienaufenthalt und einem Praktikum, zieht es mich 2022 wieder zurück in meine alte Heimat, in das Zentrum von Tokio.