Kamakura ist eine Küstenstadt in der Präfektur Kanagawa und etwa eine Stunde von Tokio entfernt. Mit seinen Stränden, zahlreichen Tempeln und Schreinen und vielen Attraktionen ist Kamakura ein beliebtes Touristenziel. Begleiten Sie mich auf meiner Reise in diese ehemalige Samurai-Stadt!
Wandern Sie zum Sasuke Inari Schrein
Im Jahr 1192 wurde Kamakura zum politischen Zentrum des Minamoto Shogunats, wo die neue Kamakura Bakufu Regierung gegründet wurde. Aufgrund dieser Machtposition ist es kein Wunder, dass Tempel und Schreine zu Ehren des Shogun Minamoto Yoritomo überall zu finden sind.
Einer dieser Schreine ist der Sasuke Inari Schrein, den ich bei meiner Ankunft am JR Bahnhof Kamakura aufzusuchen gedenke. Es ist ein sonniger Tag und die kleine Wanderung durch den kühlen Wald tut meinem Körper sehr gut. Da es ein beliebtes Ausflugsziel ist, sehe ich viele andere Menschen auf meinem Weg, wir lächeln uns an.
Der Legende nach erschien Minamoto Yoritomo eines Abends ein Mann in der Gestalt eines Fuchses im Traum und riet ihm, gegen den Taira-Clan vorzuschreiten. Minamoto beherzigte diesen Rat und erbaute den Schrein nach seinem Sieg zu Ehren des Fuchses. Das ist auch der Grund, warum über den ganzen Schrein verteilt zahlreiche Porzellan-Füchse und Zeichnungen zu finden sind.
Der Name des Schreins setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Yoritomo nahm das 1. Zeichen seines Kindheitsnamens „Sukedono“ und verknüpfte es mit dem Zeichen für „helfen„. Das ergab das Wort „Sasuke„, was übersetzt „Yoritomo helfen“ bedeutet. „Inari“ verweist auf den Fuchs selbst, dadurch kommt man auf den Satz „Fuchs hilft Yoritomo“.
Die vielen weißen Füchse bieten dem Betrachter ein wirklich atemberaubendes Bild. Ganz egal, welchen Teil vom Schrein man sich anschaut, überall sind die Figuren zu finden. Wie ein Teppich legen sich die grazilen Tiere über das Schrein-Gelände und passen auf den Besucher auf, wie einst der Fuchs im Traume Yoritomos.
Tsurugaoka Hachimangu
Einer der wichtigsten Schreine Kamakuras ist der Tsurugaoka Hachimangu-Schrein, mitten im Stadtzentrum. Der Schrein ist dem Hachimangu-Gott gewidmet, dem Schutzgott des Minamoto-Clans und der Samurai allgemein. Ein riesiges Tori-Tor direkt an der Straße kennzeichnet den Eingang zum Schreingelände, das dem Besucher ein erhabenes Bild bietet.
Neben dem großen Hauptschrein und den üblichen Bestandteilen eines Schreins, sind zwei Teiche eine Besonderheit von Tsurugaoka Hachimangu. Ein Teich repräsentiert den Minamoto-Clan, der eine lange Zeit in Kamakura regiert hat. Der andere steht für den rivalisierten Taira-Clan, die lange mit ihnen im Krieg standen.
Jährlich finden viele Events auf dem Schreingelände statt. Zum Neujahr pilgern viele Menschen für den ersten Tempelbesuch (jap. hatsumode) des neuen Jahres zum Hachimangu-Schrein und beten für das Jahr. Mitte April und Mitte September findet eine feierliche Veranstaltung rund um berittenes Bogenschießen (jap. yabusame) statt, was ein großartiges Spektakel für Jung und Alt ist.
Besuch beim Großen Buddha (鎌倉大仏)
Die vermutlich bekannteste Sehenswürdigkeit von Kamakura ist die große Buddha-Statue aus Bronze. Mit einer Höhe von 13,35m ist es die zweitgrößte bronzene Buddha-Statue Japans und wirklich sehenswert. Ursprünglich 1252 errichtet und innerhalb eines Tempels beherbergt, wurde die Statue im Jahr 1495 ins Freie befördert, da die Tempelanlage durch Taifuns und Flutwellen zerstört wurde.
Eintritt zum Buddha-Gelände kostet 200 ¥. Wer den Buddha jedoch auch von Innen betrachten möchte, kann dies gegen einen kleinen Obolus von 20 ¥ ebenfalls tun. Leider war der Andrang für diesen intimen Besuch an meinem Tag sehr hoch, weswegen ich leider auf diese Gelegenheit verzichten musste. Ich bin mir aber sicher, dass man einen interessanten Einblick ins Innenleben des großen Buddha von Kamakura erhält.
Erholung am Wasser
Nach diesem anstrengenden Tag brauche ich eine Erholungspause, um die vielen Eindrücke auf mich wirken zu lassen. Wo lässt es sich am besten über die Erlebnisse des Tages nachdenken als am Sandstrand bei Sonnenuntergang? Mit einem kleinen Imbiss vom nächstgelegenen Konbini suche ich nach einem ruhigen Platz nahe am Wasser und beobachte in Ruhe die Wellen, während die Sonne langsam untergeht.
Ich habe einen schönen Tag in der traditionellen Stadt Kamakura gehabt und bin sehr froh, hierhergekommen zu sein. Ich bin mir sicher, dass es nicht mein letzter Besuch in der Samurai-Stadt war. Allein für den Strand und den überbewältigenden Anblick hat sich die Fahrt für mich gelohnt.