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Wenn Skifahren in Japan für etwas bekannt ist, dann für den unglaublich leichten und trockenen Pulverschnee, der in den Wintermonaten fällt. Von der Region Asahikawa im Norden von Hokkaido bis zu den Japanischen Alpen im Zentrum von Honshu gibt es fast eine Garantie darauf, dass ihr auf Pulverwolken die Hänge hinab schwebt, egal wohin ihr auch fahrt. Aber für diejenigen von euch, die auf der Suche nach unberührtem Pulverschnee ohne Wege und Pisten sind und die am Abend im Onsen entspannen möchten, sollte der Towada-Hachimantai-Nationalpark – der sich über die Präfekturen Aomori, Akita und Iwate erstreckt – ganz oben auf eurer Liste stehen. Die Skisaison erstreckt sich hier regelmäßig bis in den Mai hinein, wenn die meisten Resorts die Leihausrüstungen bereits wieder eingelagert haben. Das bedeutet, dass ihr euch an einem Tag unter den Kirschblüten in Tokio entspannen und 24 Stunden später, einige der besten Pulverschnee-Skigebiete der Welt erkunden könnt.

Skifahren im Pulverschnee in Japan, im Toawada-Hachimantai-Nationalpark.
Das Hakkoda-Gebirge im Towada-Hachimantai-Nationalpark ist ein wunderbarer Ort für Skifahrer, die unberührten, hüfttiefen Pulverschnee suchen.

Skipisten im Hinterland des Hakkoda-Gebirges

Vor 35 Jahren kehrte Hiroyoshi Soma, Gründer des Hakkoda Guide Clubs, nach seinem Studium der Rechtswissenschaften in Tokio, in die Präfektur Aomori zurück und begann Skifahrer auf Touren durch das Hakkoda-Gebirge (八甲田山, Hakkōdasan) mitzunehmen. Damals war Skifahren im Hinterland nur eine Option für diejenigen, die in den lokalen Onsen-Ryokan übernachteten und war nur den erfahrensten Skifahrern vorbehalten, da die normale Ausrüstung einfach nicht für die Menge an Pulverschnee gemacht war, die sich in Gebirgen wie Hakkoda ansammelt. Aber mit dem Pulverschnee-Boom der letzten Jahrzehnte hat sich die Ausrüstung weiterentwickelt und das bedeutet, dass selbst fortgeschrittene Skifahrer (wie ich) das Skifahren im Hinterland unter der sorgfältigen Anleitung eines erfahrenen Guides ausprobieren können.

Wir kamen früh an einem kühlen Januarmorgen im Hakkoda-Gebirge an. Es hatte geschneit, seit wir am Vortag in der Stadt Aomori angekommen waren und der Schneefall hatte seitdem nicht nachgelassen. Das bedeutete, dass der Berg frei von Spuren war und unberührter Pulverschnee bereit lag, aber es bedeutete auch, dass die Seilbahn, die wir zum Gipfel des Berges nehmen wollten, wegen starkem Wind geschlossen war. Man sagte uns, dass das manchmal im Januar passieren würde und der Berg deshalb in der Hütten-Saison von März bis Mai am stärksten frequentiert sei, wenn die meisten anderen Skigebiete ihre Skiverleihe beendet hätten.

Skiausrüstung zum Ausleihen in Japan.

Nach einer etwa 30-minütigen Wanderung entschied unser Guide, dass wir hier unseren Abstieg beginnen sollten. Die Guides kennen sich mit den Bergen bestens aus und entscheiden je nach Wetterlage, Schneeverhältnissen und Können der Teilnehmer, wohin sie an diesem Tag gehen. Wir lösten unsere Bindungen, um die Skins zu entfernen und unsere Füße tauchten etwa einen Meter tief in den frischen Pulverschnee. Nachdem wir die Skins (die früher für die Bodenhaftung beim Klettern verwendet wurden) weggepackt hatten, fuhren wir los und glitten durch die Bäume. Das unberührte, weiche, trockene Pulver hält euer Gewicht, während ihr bequem den Berg hinunter schwebt und obwohl die Bäume stellenweise ziemlich dicht sind, war die Steigung so gleichmäßig, dass ich mich in keiner Sekunde überfordert fühlte.

Das Sukayu Onsen im Hokkada-Gebirge, Japan.
Das Sukayu Onsen ist der perfekte Ort, um sich nach einem Tag im Hakkoda-Gebirge zu entspannen.

Ein Bad im legendären Sukayu Onsen

Nach einem Tag auf den Pisten im Hinterland von Hokkada ist das Sukayu Onsen (酸ヶ湯), das nur eine 10-minütige Fahrt vom Guide Club entfernt liegt, der perfekte Ort zum Entspannen. Dieser große Ryokan-Komplex ist um ein riesiges Onsen-Bad herum angeordnet, das bei weitem das größte Indoor-Onsen-Bad ist, das ich je gesehen habe. Die Größe des mit Dampf gefüllten Raumes mit dem warmen Holzinterieur schuf ein allumfassendes Ambiente, mit dem Geräusch von fließendem Wasser, das an einen sanften Wasserfall erinnerte.

Es gibt zwei Bäder im Raum – ein kleines Bad am Eingang und ein riesiges langes Bad, das den Rest der Fläche einnimmt. Das kleine Bad ist gemischt, mit einem Bereich für Männer auf der linken Seite und für Frauen auf der rechten Seite. Das große Bad ist ebenfalls gemischt, aber die Bereiche sind durch eine große Wand getrennt, mit einem kleinen Abschnitt, in dem alle gemeinsam baden können. Das Highlight des Bades war für mich eine Ecke, in der fließendes Wasser aus Rohren aus einer Höhe von etwa drei Metern in die Tiefe tropfte. Hier könnt ihr euch hinsetzen und euch vom herabfallenden Wasser eure Schultern und Oberschenkel massieren lassen – perfekt, um eure vom Skifahren erschöpften Muskeln zu beruhigen.

Eine Fahrt mit Hachimantai Cat Tours

Im Jahr 2007 wurden die kommerziellen Skigebiete von Hachimantai (八幡平) in der Präfektur Iwate dauerhaft geschlossen und damit auch die Lifte. Ohne ein Unternehmen, das die Skipisten betreibt, gab es niemanden, der im Frühjahr und Sommer den Pflanzenwuchs auf den Skipisten trimmte oder im Winter Notdienste für Skitourengeher anbieten konnte. Im Jahr 2019 entschieden lokale Reiseleiter daher, dass etwas getan werden musste, um die Piste als erstklassigen Skiort im Hinterland zu erhalten und eine Partnerschaft wurde gegründet, um sich um das Gebiet zu kümmern. In Zusammenarbeit mit der lokalen Regierung wurde die Hachimantai Cat (Schneeraupe) gekauft, um die Besucher ein Stück auf den Berg hinauf (vor dem Eintritt in den Nationalpark) zum Skifahren in das Hinterland zu bringen. Lokale Guides teilen sich diesen Schneeraupenpflug, der für Cat Tours verwendet wird, mit dem Ziel, einen nachhaltigen Tourismus mit einer festen Kapazität an verfügbaren Touren zu schaffen.

Ikuo und Junya Kuragane betreiben die Lodge Clubman und bieten Touren durch das Hinterland vom Hachimantai-Gebiet an. Da sie während der Saison und seit Jahren fast täglich auf den Berg gehen, können sie euch auf sichere, individuelle Bergtouren mit unterschiedlichen Wegen und Tourenlängen, je nach Können und vorherrschenden Wetterbedingungen, führen. Ikuo begann vor etwa 38 Jahren mit geführten Touren und baute die Lodge Clubman vor 27 Jahren als Stützpunkt für seine Gäste, während sie den Berg erkunden.

Die Einführung von Cat Tours hat aus einer zuvor 3-stündigen Wanderung eine 20-minütige Fahrt mit einer Pistenraupe gemacht und dafür war ich mehr als dankbar. Mit einer zusätzlichen 1-stündigen Wanderung, hatten wir es bis zum Gipfel geschafft und waren bereit, die angebotenen Pisten und Strecken zu erkunden. Ikuo und Junya sind sorgfältige Tourenleiter und achten auf wechselnde Schneebedingungen, wenn sie sich abwechseln, um voranzukommen und stellen sicher, dass der Weg ungefährlich ist. Bei Bedarf kommunizieren sie ebenfalls über Walkie-Talkies miteinander. Wenn der Pulverschnee im Hinterland auf eurer Wunschliste steht, wird euch ein Ausflug in den Towada-Hachimantai-Nationalpark nicht enttäuschen.

Die geothermische Kraft von Matsukawa Onsen

Eine 20-minütige Fahrt von der Lodge Clubman entfernt, liegt Matsukawa Onsen (松川温泉), das mit heißem Quellwasser, das sich 100 Meter unter der Erde befindet, gespeist und mit Dampf, aus einer Tiefe von 1.000 Metern unter der Erde, betrieben und beheizt wird. Es heißt, dass Matsukawa Onsen vor 300 Jahren zum ersten Mal von Bergasketen entdeckt wurde und während des größten Teils seiner Geschichte nur für diejenigen zugänglich war, die bereit waren, Bergpfade zu Fuß oder zu Pferd zu überqueren. Dies änderte sich mit der Einführung asphaltierter Straßen und dem Bau des ersten geothermischen Kraftwerks Japans in den 1960er Jahren.

Außenbad im Matsukawa Onsen Kyounso.
Das Onsen-Thermalbad im Freien von Matsukawa Onsen Kyounso, bietet euren schmerzenden Muskeln nach einem langen Skitag eine entspannte Pause.

Matsukawa Onsen Kyounso ist ein komfortables, modernen Onsen-Ryokan mit geräumigen Zimmern im japanischen Stil und einem großen Zimmer im westlichen Stil mit Betten. Direkt beheizt durch den Dampfauslass, ist es eine umweltfreundliche Unterkunftsoption bei der ihr euch keine Sorgen machen müsst, die Heizung über Nacht eingeschaltet zu lassen. Es gibt sowohl Innen- als auch Außenbäder. Das Außenbad ist im Winter besonders malerisch und die Wassertemperatur ist perfekt für ein langes Bad, um müde Muskeln zu entspannen.

Weitere Unternehmungsmöglichkeiten in der Nähe des Towada-Hachimantai-Nationalparks

Wenn ihr euch auf dem Weg zu oder von den Schneepisten des Hakkoda-Gebirges für einen Nachmittag in der Stadt Aomori (青森市) aufhaltet, empfehlen wir euch, euch einmal anzusehen, was die Stadt so zu bieten hat. Von frischen Meeresfrüchten über die blühende Kaffeeszene bis hin zum Aomori Nebuta Festival, einem der beliebtesten Sommerfeste Japans.

Probiert Japans frische Meeresfrüchte im Aomori Gyosai Center

Das Aomori Gyosai Center (青森魚菜センター, Aomori Gyosai Sentā) ist ein Fischmarkt, der seit über 50 Jahren in Betrieb ist. Er ist den Einheimischen als Heimat von Nokke-don (wörtlich „eine Reisschüssel mit Toppings“) bekannt, wo ihr eine Schüssel mit frischen Meeresfrüchten auf Reis für einen Bruchteil dessen kaufen könnt, was es in einem Restaurant in Tokio oder Osaka kosten würde.

Nokke-don im Aomori Gyosai Center.
Wählt euer Nokke-don mit verschiedenen Meeresfrüchten im Aomori Gyosai Center.

Wenn ihr über den Markt schlendert, seht ihr nicht nur die regulären Preise in Yen, sondern auch die Kosten in Form von Tickets, normalerweise ein oder zwei. Für 1.500 Yen könnt ihr ein Set mit 10 Tickets kaufen, um eure Schüssel mit all dem zu füllen, was ihr möchtet, von Lachs- und Thunfisch-Sashimi bis hin zu Seeigel. Ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis für ein frisches, sättigendes Mittagessen mit Meeresfrüchten.

Erlebt Japans reichhaltige Kaffeekultur im „COFFEEMAN good“

Die Stadt Aomori besitzt eine florierende Kaffeeszene, die sich jahrzehntelang um traditionelle japanische „Kissaten“-Cafés drehte. Jetzt, mit dem Aufkommen einer dritten Kaffeewelle, bei der hochwertige Kaffeebohnen im Vordergrund stehen, sind viele neue Geschäfte entstanden, um ein jüngeres Publikum anzusprechen. Im „COFFEEMAN good“, geführt von dem Barista Yudai Hashimoto und seinem Partner, werden Bohnen von einzigartiger Herkunft hausintern geröstet und sowohl traditionell als auch in inspirierender Art und Weise als Kaffee serviert.

Hashimoto-san ist ein zertifizierter Q-Arabica-Grader und liebt es, mit aufregenden Geschmäckern zu experimentieren – seine neueste Kreation, der Tsugaru-Miso-Karamell-Cappuccino, wird von den Einheimischen wegen seiner süßen Umami-Note geliebt.

Besucht das WA RASSE Nebuta Museum, um die Laternen des Aomori Nebuta Festivals außerhalb der Saison zu sehen

Das Aomori Nebuta Festival, das Anfang August stattfindet, ist eines der berühmtesten Sommerfeste Japans mit einer riesigen Festwagen-Parade, die in Begleitung von Trommlern, Flötenspielern und Tänzern durch die Straßen zieht. Die Geschichte und Kultur dieses Festivals wird täglich im WA RASSE Nebuta Museum gefeiert und zum Leben erweckt, mit Live-Auftritten, die direkt neben einer Auswahl der Festwagen stattfinden.

Das Museum zeigt auch, wie die Wagen gebaut und bemalt werden, wobei halbfertige Elemente wie Hände, Beine und Köpfe ausgestellt sind. Die Menschen in Aomori sind sehr stolz auf das Festival und möchten es mit so vielen Menschen wie möglich teilen. Und dieses fantastische Museum ist eine physische Darstellung der Bemühungen, die jedes Jahr in die Ausrichtung der Veranstaltung gesteckt werden.

Der Towada-Hachimantai-Nationalpark ist bei Einheimischen seit Jahrzehnten als eines der besten Reiseziele in Japan für das Skifahren im Hinterland bekannt, mit Schneehöhen und -qualität, die sogar die der berühmten Winterresorts von Hokkaido übertreffen. Mit trockenem Pulverschnee, erfahrenen Guides und einzigartigen Onsen, ist es ein unschlagbares Schneeziel für den Frühling, das in Reichweite von Tokio liegt.

Gesponsert vom Umweltministerium.
Übersetzung von Yvonne.

Skifahren in den "National Parks of Japan".

Don Kennedy

Don Kennedy

Hi! My name is Don Kennedy and I am a Tokyo-based freelance camera nerd. Having grown up in a sleepy town in rural Australia, in 2005 I moved to the world's largest metropolis and have been loving living here ever since. I’m based on the east side of the city, near Ueno, and really enjoy the relaxed atmosphere, the warmth of the locals, and the history of the area. As Tokyo is such an incredibly walkable city, you might see me wandering around with a camera in hand during the day, or making the most of the amazing food options in an izakaya or restaurant at night.

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