Die Golden Week in Japan ist eine sehr beliebte Reisezeit für die Einheimischen, und auch für Touristen wie mich. Deswegen entschieden eine Freundin und ich an einem sonnigen Samstag, einen Ausflug in die Stadt Nikko zu unternehmen. Wir wussten vorher nicht viel darüber, außer dass sich die Stadt in der Tochigi-Präfektur befindet und eine ganz besondere Sehenswürdigkeit beherbergt: den über 400 Jahre alten Toshogu-Schrein.
Eine Heilige Brücke zum Nikko Toshogu-Schrein
Nach einer kurzen Busfahrt erreichen wir die rote Heilige Brücke, die als inoffizieller Eintritt in den Schreinbereich gesehen wird. Für gewöhnliche Besucher ist die Brücke gesperrt, doch mit etwas Glück kann man z.B. eine Hochzeitsgesellschaft entdecken, die diese Brücke als beliebten Foto-Spot auserkoren hat.
Es ist nur noch ein kurzer Spaziergang zu dem von mächtigen Bäumen gesäumten Tori-Tor des Schreins. Das große Tor markiert den Eingang zum Toshogu-Schrein, welcher im Jahre 1617 erbaut wurde zu Ehren von Tokugawa Ieyasu, dem Gründer der Tokugawa-Dynastie. Im Jahr 1999 wurde ebenjener Schrein von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt und beherbegt nicht nur einige Nationalschätze Japans, sondern ist auch Ort sehr berühmter Elemente der japanischen Kultur.
Einer der berühmtesten Schreine Japans
Jährlich pilgern viele Japaner wie auch ausländische Touristen zu einem der berühmtesten Schreine des Landes. Diesen Titel verdankt er nicht nur den imposanten Schnitzereien an den einzelnen Schreingebäuden oder der prächtigen Farbgebung. Dort sind auch die Überreste von Tokugawa Ieyasu beigesetzt. Das gesamte Schreingelände orientiert sich an der Topographie der Umgebung und ist geprägt durch Steinstufen sowie Tausenden von Bäumen, die eine Oase der Ruhe und Religiösität darstellen.
Die drei weisen Affen
Während viele der Schreingebäude in prächtige Farben eingetaucht sind, stechen die schlicht gehaltenen Ställe deutlich hervor. Dort wurden früher die heiligen Pferde untergebracht. Als Zeichen ihres Schutzes wurden die Ställe mit Schnitzereien von Affen verziert. Wie Sie vielleicht schon erahnt haben, findet sich genau an diesem Ort die Schnitzerei der drei weisen Affen: Sie sehen nichts Böses, hören nichts Böses und sagen nichts Böses. Die anderen Affen sollen das gewöhnliche Leben der Menschen darstellen.
Atemberaubender Rundgang der Religiösität
Shinto-Schreine bestehen meistens aus vielen verschiedenen Teilen, die jeweils eine eigene Aufgabe haben. Der Toshogu-Schrein besteht ebenfalls aus vielen Einzelgebäuden. Gleich am Anfang durchquert man ein Eingangstor (Torii)), das den Eintritt ins heilige Gelände markiert. Eine fünfstöckige Pagode kann man dort auch bewundern. Kurz darauf geht man durch das Omotemon, das Haupttor. In den Sanjinku (Lagerhäusern) werden die Rüstungen für die 2x im Jahr stattfindenden Prozessionen gelagert. Kurz darauf folgen die Heiligen Ställe und die Reinigungsquelle, wo man sich die Hände wäscht, bevor man zum Hauptschrein kommt.
Das Yomeimon-Tor gilt als eines der schönsten Shinto-Tore Japans und wird von 500 Schnitzereien verziert. Kurz vor dem Hauptschrein durchquert man das Karamon-Tor, was durch seine weiße Farbe auffällt. Der Hauptschrein wird auch Gohonsha genannt und besteht u.a. aus einer Haupthalle, einem Steinzimmer und dem Huldigungszimmer. In der Gebetshalle werden Hochzeiten, Rituale und religiöse Zeremonien abgehalten. Auf dem weiteren Weg kann man eine weitere Berühmtheit bewundern: die Schnitzerei der schlafenden Katze (Nemurineko).
Ein perfekter Tagesausflug
Nikko bietet natürlich noch viel mehr Sehenswürdigkeiten. Doch wer aus dem hektischen Tokio-Trubel fliehen möchte, für den ist die Pilgerreise zum Toshogu-Schrein mehr als empfehlenswert. Ein atemberaubener Mix aus Religiösität, Natur und japanischer Historie erwartet Sie auf dem Gelände des berühmten Shinto-Schreins. Tauchen Sie ein in die Welt von Buddhismus und Shinto, verlieren Sie sich in den Farben der Bauwerke und genießen Sie die eindrucksvollen Schnitzarbeiten.
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