Wenn Japan nicht das weltweite Mekka für Themencafés und -restaurants ist, dann fehlt zumindest nicht mehr viel. Jeder Nischenmarkt, den ihr euch vorstellen könnt, besitzt ein entsprechendes Café und genug Publikum, um es zu unterstützen. Das weltberühmte Pokémon-Videospiel-Franchise ist da keine Ausnahme. Im Laufe der Jahre war es bereits üblich, dass Pop-up Pokémon Cafés an verschiedenen Orten eröffnet wurden. Aber seit 2018 können Fans von Pikachu und Co. das erste dauerhafte Pokémon Café in Tokio genießen und nur ein Jahr später, wurde das zweite permanente Pokémon Café in Osaka eröffnet.
Die Einweihung war Teil der Eröffnung des Pokémon Centers TOKYO DX; dem größten Pokémon Center Japans im Stadtteil Nihombashi in Tokio. Der Standort ist nicht zufällig gewählt. Die Eröffnung sollte das 20-jährige Jubiläum des ersten Pokémon Centers in Tokio ehren, das ursprünglich 1998 in derselben Nachbarschaft eröffnet worden war.
Der Eintritt ist nur mit vorherigen Reservierungen auf der Website (in Japanisch und Englisch) möglich. Bitte beachtet, dass die Nachfrage normalerweise sehr hoch ist. Es wird daher empfohlen, etwa einen Monat im Voraus zu buchen. Sobald eine Reservierung vorgenommen wurde, sind Änderungen der Personenanzahl nicht mehr erlaubt. Daher sollte der Besuch einer Gruppe (max. 8 Personen) vorher geplant werden. Die Pünktlichkeit ist ebenso wichtig, da Reservierungen nur für 90 Minuten gelten und der gewählte Zeitblock unabhängig von eurer Ankunftszeit eingehalten wird. Nachdem eine Reservierung bestätigt wurde, empfiehlt das Café daher, etwas 10 Minuten früher anzukommen.
Kaffee in Begleitung anderer Pokémon genießen
Die Inneneinrichtung des Cafés enttäuscht nicht. Das detaillierte Ambiente ist eine der Stärken des Cafés, die sich je nach Jahreszeit ändert, ebenso wie das gastronomische Angebot. Über dekorative Elemente hinaus, ist die ursprüngliche Verwendung der Plastiknachbildungen der Gerichte bemerkenswert. Andere Restaurants stellen diese Nachbildungen normalerweise in einem separaten Schaufenster aus. Aber das Pokémon Café in Tokio verteilt die Gerichte auf mehreren Tischen, als wären sie echt. So entsteht ein intensiveres Gefühl für das Thema des Cafés. Es ist nicht sonderlich überraschend, dass andere Pokémon die entsprechenden Plätze an diesen Tischen einnehmen.
Außerdem ist dies eine sehr clevere Methode, um die Sitzplatzkapazität im Rahmen von Maßnahmen zu begrenzen, die erforderlich sind, um in Zeiten von COVID-19 soziale Distanz zu gewährleisten. Gleichzeitig ist es kein deprimierendes Verbotszeichen wie in den meisten Einrichtungen. Stattdessen dient es dazu, auf angenehmere Weise zu zeigen, wie die einzelnen Menüpunkte aussehen – Bonuspunkte für die Darstellung anderer Taschenmonster als Kunden des Cafés.
Glücklicherweise sind schlechte Japanischkenntnisse kein Hindernis, um diese Erfahrung zu genießen. Jeder Tisch verfügt über ein mehrsprachiges Tablet, mit dem ihr euch das Menü anschauen könnt. Es ist sehr simpel, Bestellungen aufzugeben und am Ende die Rechnung anzufordern. Die meisten begeisterten Pokémon-Spieler werden einige der Menüs erkennen, die auch im Pokémon Café Mix-Videospiel erscheinen. Je nach Saison gibt es möglicherweise auch Sonderangebote für Benutzer dieses Spiels.
Eine unterhaltsame Erfahrung im Pokémon Café in Tokio
Die Gerichte sind so niedlich, dass ihr wahrscheinlich direkt denken werdet, dass sie zu schade sind, um sie zu essen. Aber egal, lange werden sie es nicht sein. Denn sie sehen einfach zu verführerisch aus! Die Speisekarte ist nicht zu umfangreich, aber es gibt süße und herzhafte Gerichte, so ist für jeden Geschmack etwas dabei. Es ist erwähnenswert, dass sich die Specials mit den Jahreszeiten ändern. Es lohnt sich also, das Café zu verschiedenen Jahreszeiten zu besuchen. Einige der Menüpunkte bieten auch speziell gestaltete Gerichte an. Stammkunden haben die Möglichkeit, gegen eine extra Gebühr, die Gerichte auch mit nach Hause zu nehmen. Wenn ihr Glück habt, fällt euer Aufenthalt mit einer von mehreren kleinen Veranstaltungen im Laufe des Tages zusammen, wenn Pikachu für ein paar Minuten herauskommt und als Koch verkleidet tanzt und die Kundschaft begrüßt.
Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, Accessoires, Plüschtiere und exklusive Artikel zu erwerben, die nur in dem Café erhältlich sind. Und natürlich haben wir immer noch das primäre Pokémon Center TOKYO DX. Hier steht euch jeder denkbare Gegenstand zur Verfügung. Aber Achtung: Das Wandern durch die Gänge des Geschäfts ist ein riskanter Sport für den Geldbeutel aller, die eine Schwäche für alles haben, was süß ist oder mit Pokémon zu tun hat. Aus diesem Grund lest ihr diese Zeilen wahrscheinlich auch.
Optional: Pikachu Sweets by Pokémon Café
Wenn ihr noch nicht genug von den Pokémon-Leckereien hattet, gibt es in Ikebukuro ein weiteres sehr empfehlenswertes Center. Der größte Teil des zweiten Stocks von Sushine City Alpa ist diesen entzückenden Kreaturen gewidmet. Hier findet ihr ein weiteres der größtes Geschäfte des Landes. Und seit 2019 gibt es einen weiteren permanenten Süßwarenladen namens Pikachu Sweets by Pokémon Café. Leider besitzt dieses kleine Café keine Sitzplätze, sondern nur Theken, an denen ihr im Stehen essen oder trinken könnt. Ähnlich wie bei seinem riesigen Gefährten in Nihombashi, ändert sich das Menü je nach Saison.
Anfahrt zum Pokémon Café
Das Café befindet sich im Nebengebäude des Kaufhauses Takashimaya in Nihombashi. Es ist nur 3 Gehminuten von der U-Bahnstation Nihombashi entfernt, die mit der Ginza oder Tozai Linie der Tokyo Metro oder der Asakusa Linie der Toei Subway erreichbar ist. Das Pikachu Sweets liegt 5 Gehminuten vom Bahnhof Higashi-Ikebukuro auf der Yurakucho Linie der Tokyo Metro entfernt.
Also, worauf wartet ihr? Das Pokémon Café in Tokio und Osaka ist eine köstliche und unterhaltsame Erfahrung, nicht nur für Franchise-Fans, sondern für alle, die bereit sind, einen originellen Ort im Stil dessen zu genießen, was nur in Japan zu finden ist.
Übersetzung von Yvonne.