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Die japanische Hauptstadt ist eines der am meisten unterschätzten Reiseziele in Japan, um die Farben des Herbstes zu bewundern. Die Stadt ist Heimat einiger wunderbarer Ziele in die Natur, die Tokio zu einem stimmungsvollen Reiseziel machen, um das Beste aus der Herbstlaubsaison in Japan, auch Kōyō genannt, herauszuholen. Entdeckt mit uns gemeinsam den Herbst in Tokio.

Jeder Park und Garten in der Großstadtmetropole bietet ein anderes Erlebnis der Herbstlaubfärbung. Der Shinjuku Gyoen, umgeben von einigen der höchsten Gebäude Tokios, bietet eine großartige Kombination aus Herbstfarben, Natur und Stadtlandschaft. Japanische Gärten wie der Koishikawa-Korakuen- und der Rikugien-Garten bieten eine romanartige Atmosphäre, insbesondere nachts, wenn das Herbstlaub beleuchtet wird. Es gibt auch Parks wie den Mizumoto-Park in Katsushika, meinem Lieblingsort für die Herbstfarben in Tokio, wo man leicht vergessen kann, dass man sich noch immer in einem der 23 Bezirke der Metropole befindet.

Wann ist die beste Zeit, um die Herbstlaubfärbung in Tokio zu sehen?

Wenn mich Leute fragen, wann die beste Zeit für einen Besuch in Tokio ist, ist meine Antwort immer dieselbe: November. Das Wetter ist oft noch angenehm und trocken. Aber was noch wichtiger ist: In diesem Monat begrüßt die Stadt die Kōyō-Saison – die Jahreszeit der herbstlichen Farben in Japan.

Momiji, rotgefärbter japanischer Ahorn

In Tokio beginnen die Bäume zumeist Mitte November ihre Farben zu ändern. Die beste Zeit, um den Herbst in Tokio und seine bunten Farben zu sehen, sind normalerweise die beiden Wochen zwischen der letzten Novemberwoche und der ersten Dezemberwoche, wenn die Herbstfarben ihren Höhepunkt erreichen. Wenn ihr etwas früher in der Stadt seid, könnt ihr die Herbstlaubfärbung an einigen der beliebtesten Orte, wie etwa dem Showa-Memorial-Park mit seinen Ginkgobäumen, etwas früher als im Rest von Tokio sehen, nämlich bereits Mitte November.

Die besten Orte, um das Herbstlaub in Tokio zu entdecken

Ab Mitte November werden meine Tage normalerweise nicht von der Wettervorhersage, sondern von der Herbstfärbung in Tokio bestimmt. Da die Hauptsaison für die Herbstlaubfärbung in Tokio etwa ein bis zwei Wochen dauert, schaue ich mir normalerweise alle meine Lieblingsziele an einem einzigen Tag an und wiederhole das Ganze dann, bis die Blätter braun werden und Mitte Dezember schließlich von den Bäumen fallen.

Shinjuku Gyoen: Faszinierende Herbstfarben mitten in Tokio

Den Shinjuku Gyoen – einen der beliebtesten Orte im Herbst in Tokio – besuche ich immer direkt am frühen Morgen, gleich nach der Öffnung um 9 Uhr. Sobald ich den Park betrete, gehe ich schnell zum Teich Shimono Ike, um mir die aktuelle Färbung an meinem Lieblingsbaum anzusehen, dessen bunte Zweige sich oft bis zur Teichoberfläche erstrecken. Der Baum – den ich „meinen Kōyō-Baum“ nenne – ist in meinen Augen ebenso ikonisch, wie der berühmte Jomon Sugi von Yakushima oder der Wanaka-Baum von Wanaka in Neuseeland.

Herbst in Tokio
Ich liebe es, im Herbst immer wieder dieselben Orte und Bäume in Tokio zu besuchen, um die Entwicklung der Farben zu verfolgen.

Mehrere weitere Teiche im Shinjuku Gyoen und malerische Brücken ermöglichen es den Besuchern, die perfekte postkartenähnliche Landschaft mit den Herbstfarben einzufangen.

Herbstzeit im Shinjuku Gyoen
Den Shinjuku Gyoen besuche ich häufig am frühen Morgen, um ein intimeres Kōyō-Erlebnis zu genießen.
Offizielle Website des Shinjuku Gyoen
Eintritt:
Erwachsene: 500 Yen
Senioren (65 und älter): 250 Yen *Ein Altersnachweis ist notwendig.
Schüler & Studenten: 250 Yen *Ein Nachweis ist notwendig.
Kinder (15 und jünger): kostenlos
Öffnungstage & -zeiten:
9.00 – 16.00 Uhr
Sonderöffnungszeiten (in dieser Zeit täglich geöffnet):
Frühling: 25. März – 24. April
Herbst: 1. – 15. November
Schließtage:
jeden Montag (wenn Montag ein Feiertag ist, dann der darauffolgende Werktag)
29. Dezember – 3. Januar
Nächstgelegene Station:
Shinjuku-Gyoenmae-Station (新宿御苑前), ca. fünf Minuten zu Fuß vom Ausgang Nummer 1
Anfahrt:
Vom Bahnhof Shinjuku benötigt ihr ungefähr drei Minuten, vom Bahnhof Shibuya zehn Minuten und vom Bahnhof Tokio 15 Minuten, um die Station Shinjuku-Gyoenmae zu erreichen.

Koishikawa-Korakuen-Garten: Ein Teich, ein Teehaus und Ahornbäume

Nach der Erfüllung weltlicher Verpflichtungen wie Arbeit oder Schule, besuche ich am späten Nachmittag oft den Koishikawa-Korakuen in Bunkyo. Er ist einer der ältesten traditionellen japanischen Gärten in Tokio und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Aber nicht nur für seine Pflaumenblüte ist der Koishikawa-Korakuen berühmt, sondern vor allem für seine Kōyō-Färbung im Herbst in Tokio. Ahornbäume umgeben beide Teiche im Garten, in dem auch ein großer Ginkgobaum steht.

japanische Ahorn an einem Teich
Der Koishikawa-Korakuen-Garten ist einer der ältesten japanischen Gärten in Tokio.

Das Teehaus Kantoku-tei auf dem Gelände des Koishikawa-Korakuen-Gartens ist ein schöner Ort, um Tee zu genießen und gleichzeitig Leute zu beobachten, während ihr von den Farben des Herbstes umgeben seid.

Offizielle Website des Koishikawa-Korakuen-Gartens
Eintritt:
Erwachsene: 300 Yen
Senioren (65 und älter): 150 Yen *Ein Altersnachweis ist notwendig.
Schüler & Kinder: kostenlos (sofern sie in Tokio leben oder zur Schule gehen)
Öffnungszeiten:
9.00 – 17.00 Uhr (letzter Einlass 16.30 Uhr)
*Die Öffnungszeiten können je nach Veranstaltung variieren.
Nächstgelegene Station:
Iidabashi-Station auf der Toei Oedo Linie, ca. drei Minuten zu Fuß vom Ausgang C3
Anfahrt:
Vom Bahnhof Shinjuku benötigt ihr ungefähr zwölf Minuten, vom Bahnhof Shibuya 17 Minuten und vom Bahnhof Tokio elf Minuten, um zur Station Iidabashi zu gelangen.

Rikugien-Garten: Die Herbstfarben bei Nacht bewundern

Auch den Rikugien-Garten, der sich ebenfalls in Tokios Bezirk Bunkyo befindet, besuche ich häufig kurz vor Einbruch der Dunkelheit und bleibe dann für die herbstliche Nachtbeleuchtung, die zwischen Mitte November und Anfang Dezember allabendlich stattfindet.

Buntes Laub im Herbst in Tokio
Der Rikugien-Garten liegt im Bezirk Bunkyo im Herzen Tokios.

Der Garten beherbergt Teiche, Spazierwege und Hügel, die nachts eine romanartige Atmosphäre schaffen. Ich erlebe oft, dass eine nicht sonderlich geschmackvolle Beleuchtung die Atmosphäre schnell zerstören und einen Ort in einen Themenpark verwandeln kann. Doch die nächtliche Beleuchtung im Rikugien-Garten ist so geschmackvoll, dass ich bei einem nächtlichen Spaziergang für ein paar Stunden das Gefühl habe, im alten Tokio zu leben.

Eintritt: 300 Yen
Öffnungszeiten:
9.00 – 17.00 Uhr (letzter Einlass 16.30 Uhr)
Sonderöffnungszeiten:
Beleuchtung bis 21.00 Uhr während der Herbstlaubfärbung und der Kirschblüte
Schließtage:
29. Dezember – 1. Januar
Nächstgelegene Station: Komagome-Station
Anfahrt:
Vom Bahnhof Shinjuku benötigt ihr ungefähr 16 Minuten, vom Bahnhof Shibuya 22 Minuten und vom Bahnhof Tokio 17 Minuten, um die Station Komagome zu erreichen.

Mizumoto-Park: Der weitläufigste Park in Tokio

Ich muss zugeben, dass ich dem größten öffentlichen Park Tokios gegenüber vielleicht voreingenommen bin. Der Mizumoto-Park ist mit dem Fahrrad 15 Minuten von meinem Zuhause aus zu erreichen und einer der Hauptgründe, warum ich mein derzeitiges Zuhause in Tokio nicht verlassen möchte. Der in Katsushika gelegene Park ist so groß, dass man oft vergisst, dass man sich noch in einem der 23 Bezirke Tokios befindet. Der Park ist während der Kirschblütenzeit sehr beliebt, aber er ist während der Herbstlaubfärbung in Tokio ebenso faszinierend.

Der Park ist durch einen großen Teich geteilt und verfügt über eine spezielle Vogelbeobachtungsecke, was ihn zu einem beliebten Ort für Vogelfotografen macht. Ich packe mir oft mein Mittagessen ein und esse es an den Holztischen, die im Park verteilt sind. Ihr könnt es euch aber auch in einem der nahegelegenen Cafés gemütlich machen und etwas trinken oder ein einfaches Mittagessen genießen.

Offizielle Website des Mizumoto-Parks
Eintritt: kostenfrei
Öffnungszeiten: ganztägig geöffnet
Nächstgelegene Station:
Mizumoto-Koen-Bushaltestelle, ca. sieben Minuten zu Fuß
Anfahrt:
Vom Bahnhof Shinjuku benötigt ihr etwa 40 Minuten, vom Bahnhof Shibuya ungefähr 45 Minuten und vom Bahnhof Tokio in etwa 31 Minuten, um den Bahnhof Kanamachi zu erreichen. Von dort nehmt ihr den Keisei-Bus in Richtung Togasaki Yard oder Nishi Mizumoto 3-chome, und steigt an der Bushaltestelle Mizumoto-Koen aus.

Showa-Memorial-Park: Die malerischste Ginkgo-Allee in Japan

Der Showa-Memorial-Park in Tachikawa liegt im Vergleich zu den anderen oben aufgeführten Orten, an denen man die Herbstfarben bewundern kann, etwas weiter vom Stadtzentrum entfernt, ist aber ebenso einen Besuch wert. Die herbstlichen Farben erreichen den Park zumeist etwas früher, als es an anderen Orten in Tokio der Fall ist. Daher besuche ich den Park oft bereits Mitte November. Ich bevorzuge die Ginkgo-Allee im Showa-Memorial-Park gegenüber der berühmteren Jingu Gaien Ginkgo Avenue im Tokioter Stadtteil Aoyama, da dort keine Autos entlangfahren.

Ginkgo-Allee im Showa-Memorial-Park in Tachikawa
Im Showa-Memorial-Park sind die Herbstfarben früher zu sehen als an den meisten anderen Orten in Tokio.

Der Showa-Memorial-Park ist mit der Bahn etwa 40 Minuten von Shinjuku entfernt, aber wenn ihr ihn mit dem Fahrrad besuchen könnt, gibt es im Park spezielle Fahrradwege. Der Park ist so groß, dass ich oft das Gefühl habe, immer etwas zu verpassen – und dann etwas habe, auf das ich mich bei meinem nächsten Besuch freuen kann.

Herbstlicher Anblick in Japan
Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann besucht den Showa-Memorial-Park am besten mit dem Fahrrad.
Offizielle Website des Showa-Memorial-Parks
Eintritt:
Erwachsene (über 15 Jahre): 450 Yen
Senioren (65 Jahre und älter): 210 Yen
Kinder: kostenlos
Öffnungszeiten:
1. März – 31. Oktober: 9.30 – 17 Uhr
1. November – Ende Februar: 9.30 – 16.30 Uhr
1. April – 30. September an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen: 9.30 – 18.00 Uhr
Nächstgelegene Station:
Nishi-Tachikawa-Station, ca. zwei Minuten zu Fuß
Anfahrt:
Vom Bahnhof Shinjuku benötigt ihr ungefähr 30 Minuten, vom Bahnhof Shibuya 40 Minuten und vom Bahnhof Tokio 50 Minuten, um die Station Nishi-Tachikawa zu erreichen.

Anfahrt zu den Orten der Herbstlaubfärbung in Tokio

Alle aufgeführten Parks und Gärten sind von jedem der großen Bahnhöfe in Tokio mit dem Zug, der U-Bahn oder dem Bus aus leicht zu erreichen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, besucht den Mizumoto-Park und den Showa-Memorial-Park am besten mit dem Fahrrad, um diese beiden riesigen Anlagen mit ihren zahlreichen Kōyō-Spots optimal zu nutzen.

Dies sind nur einige der Orte, die ich jedes Jahr besuche, um die herbstliche Blätterpracht zu erleben. In der größten Stadt Japans gibt es jedoch noch zahlreiche weitere Parkanlagen und Gärten, in denen man den Herbst in Japan genießen kann.

Übersetzung von Yvonne Tanaka.

Burcu Basar

Burcu Basar

I am Burcu. Originally from Istanbul, Turkey and a resident of Tokyo, Japan since 2019. I am currently doing my PhD in Japan in an area which miraculously combines my profession - law, with my passion - national parks. I can often be found in national parks all over Japan where I tend to take too many photos. The two things that I love the most about Japan are its nature and intriguingly dark literature.

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