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Obwohl sich Kobe ganz in der Nähe der Touristenhochburgen Kyoto und Osaka befindet, wird die Hafenstadt oft von Touristen übersehen. Dabei hat die Stadt Kobe, welche vor allem durch das weltweit bekannte Kobe-Rind vielen ein Begriff sein sollte, sehr viel zu bieten. In diesem Artikel nehmen wir euch mit in diese beeindruckende Stadt an der Bucht von Osaka, welche eine faszinierende Mischung aus traditioneller japanischer Kultur, internationalem Flair und moderner Architektur bietet.

Wissenswertes über die Stadt Kobe

Kobe 神戸 ist die Hauptstadt der Präfektur Hyogo und befindet sich westlich von Osaka zwischen den Rokko-Gebirgszügen und am Seto-Binnenmeer. Im 19. Jahrhundert war der Hafen von Kobe einer der ersten Häfen, der für den Handel mit dem Ausland geöffnet wurde und so findet man in der Stadt auch viele ausländische Einflüsse wieder.

Am 17. Januar 1995 wurde ein großer Teil der Gebäude der Stadt durch das große Hanshin-Awaji Erdbeben zerstört und über 6.000 Menschen verloren ihr Leben. Auch aufgrund des Wiederaufbaus ist Kobe heute eine moderene Stadt, in der es viel zu entdecken gibt. Seitdem findet jährlich das Kobe Luminarie statt, ein Lichtfestival in Erinnerung an das Erdbeben, als Zeichen der Hoffnung und als Symbol für die Wiederherstellung der Stadt. 

Sightseeing Spots in Kobe

Kobe eignet sich sehr gut für einen Tagesausflug von Osaka oder Kyoto, man kann aber auch mehrere Tage in der Stadt verbringen oder dort einen Stopp auf der Durchreise mit dem Shinkansen einlegen. Die Hauptattraktionen der Stadt sind recht zentral gelegen, was es für Touristen einfach macht, viele Orte selbst in einem kurzen Zeitraum zu erkunden.

Hafengebiet um den Kobe Tower

Der Hafen von Kobe ist nicht nur historisch bedeutsam, sondern auch ein Zentrum des heutigen Stadtlebens. Wahrzeichen ist der Kobe Port Tower 神戸ポートタワー, der das Hafengebiet überragt. Der 108 Meter hohe Stahlfachwerkturm wurde 1963 eröffnet und bietet in 90 Metern Höhe eine Aussichtsplattform. Daneben besticht das Maritime Museum mit seiner ungewöhnlichen Dachkonstruktion.

Ebenfalls am Hafen befindet sich das Einkaufs- und Unterhaltungsviertel Kobe Harborland 神戸ハーバーランド, welches eine große Auswahl an Geschäften, Restaurants, Cafés und anderen Vergnügungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel einem Riesenrad und verschiedenen Museen, bietet. Vor allem am Abend lädt die Gegend zu romantischen Spaziergängen ein, bei denen man die Lichter der Stadt genießen kann.

  • Kobe Port Tower


    tourist attraction
  • 5-5 Hatobacho, Chuo Ward, Kobe, Hyogo 650-0042, Japan
  • Kobe Maritime Museum


    tourist attraction
  • 2-2 Hatobacho, Chuo Ward, Kobe, Hyogo 650-0042, Japan
  • Kobe Harborland


    tourist attraction
  • 1 Chome Higashikawasakicho, Chuo Ward, Kobe, Hyogo 650-0044, Japan

Das ausländische Viertel Kitano Ijinkan

Im Stadtteil Kitano erhaltet ihr einen Einblick in die internationale Geschichte der Stadt. Dort befinden sich zahlreiche westliche Villen aus dem 19. Jahrhundert, als Kobe einer der ersten internationalen Handelshäfen Japans war. Diese sogenannten Ijinkan 異人館 (Ausländerhäuser) wurden von europäischen und amerikanischen Händlern erbaut und sind heute teilweise Museen, die einen Einblick in das Leben der damaligen Zeit bieten. Auch befindet sich dort eines der ästetischen Starbucks-Geschäfte in einem Gebäude im westlichen Stil.

  • Kitano Ijinkan-Gai


    tourist attraction
  • Kitanocho, Chuo Ward, Kobe, Hyogo 650-0002, Japan

Ikuta-Schrein

Der Ikuta-Schrein 生田神社 befindet sich nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof Sannomiya entfernt und wird als einer der ältesten Schreine Japans genannt. Es heißt, dass er bereits im Jahre 201 von der Kaiserin Jingu gegründet wurde, die auf der Rückkehr aus einer Kriegsschlacht im heutigen Kobe Halt machte und den Schrein der Göttin Wakahirume widmete. Auf dem Schreingelände gibt es zahlreiche Gebäude, Unterschreine, uralte Bäume und einen kleinen Teich zu entdecken – und sehr hübsche Goshuin (Schreinstempel).

  • Ikuta Jinja


    tourist attraction
  • 1 Chome-2-1 Shimoyamatedori, Chuo Ward, Kobe, Hyogo 650-0011, Japan

Nunobiki-Seilbahn

Nur wenige Minuten vom Shinkansen-Bahnhof entfernt beginnen die Wanderwege zu den Nunobiki-Wasserfällen und weiter ins Rokko-Gebirge. Die Kombination aus Wasser, Wald und Bergen ist eine Wohltat für alle, die dem städtischen Trubel entkommen wollen. Wenn ihr nicht wandern, aber trotzdem die Aussicht von oben genießen möchtet, gibt es die Möglichkeit mit der Kobe-Nunobiki-Seilbahn nach oben zu fahren. Von dort habt ihr einen atemberaubenden Panoramablick über die Bucht der Haftenstadt und könnt den Nunobiki Herb Garden, einer der größten Kräutergärten Japans mit Hunderten von Kräuterarten und saisonalen Blumen, erkunden.

Chinatown

Im Stadtteil Nankinmachi 南京町 ist es möglich einen Hauch von China in Japan zu erleben. Das Chinatown von Kobe ist eines der drei größten in Japan und bietet bunte Straßenstände, chinesische Tempel und natürlich jede Menge Streetfood – von dampfenden Baozi bis hin zu süßen Desserts.

Kulinarisches Highlight: Das berühmte Kobe-Rind

Kobe-Rind ist weltweit ein Begriff und gibt es einen besseren Ort, um das berühmte Rindfleisch zu probieren als in der namensgebenden Stadt selbst? Kobe Beef, Kobegyu 神戸牛, gehört zu den Top-3-Wagyu-Marken, japanisches Rindfleisch, welches sich durch seinen feinen Geschmack und besondere Zartheit auszeichnet. Wagyu unterliegt strengen Bewertungskriterien, strengen Richtlinien bei der Aufzucht der Rinder und wird dann nach seiner Qualität eingestuft.

Es gibt natürlich zahlreiche Restaurants, die darauf spezialisiert sind, das extrem zarte und marmorierte Fleisch Touristen anzubieten. Eine günstige Option hierfür ist die Kette Steakland ステーキランド, mit drei Geschäften rund um den Bahnhof Sannomiya, bei der man aus mehreren simplen Menüs in verschiedenen Preisklasse wählen kann. Das Fleisch und Gemüse wird dann auf einer Teppanyaki-Platte direkt am Platz zubereitet, was ein interessanter Teil des Essenserlebnisses ist. Vor allem zur Mittagszeit sind die Set-Menüs günstig.

Natürlich kann man das Essen von Kobe-Rind auch zu einem besonderen Anlass machen und ein höherpreisiges Restaurant dafür wählen. Wir haben zum Beispiel ein wunderbares Abendessen mit der regionalen Delikatesse im modernen Restaurant Wakkoqu 和黒 am Bahnhof Shin-Kobe genoßen.

Zudem ist die Hafenstadt ebenfalls bekannt für ihre Sake-Brauereien und ein großer Teil der japanischen Sake-Produktion stammt von hier. Es lohnt sich also einen Besuch in einer der Brauereien einzuplanen und sich durch die verschiedenen Arten des Reisweines zu probieren.

Erholung in Arima Onsen

Wenn ihr nach dem Sightseeing noch Lust auf ein wenig Erholung habt, befindet sich nicht weit entfernt der Thermalbadeort Arima Onsen 有馬温泉, den man nicht verpassen sollte. Er gilt als einer der ältesten Onsen-Orte des Landes, mit einer Geschichte, die über 1.300 Jahre zurück reicht. Die Anreise von der Stadt Kobe aus ist mit Bus, Bahn oder gar einer Seilbahn möglich.

  • Arima Onsen


    colloquial area
  • Arima Onsen, Arimacho, Kita Ward, Kobe, Hyogo 651-1401, Japan

Anreise und Fortbewegung in Kobe

Die Stadt Kobe ist mit dem Bahnhof Shin-Kobe an die Shinkansen-Strecke zwischen Tokio und Fukuoka angeschlossen und daher leicht mit dem Hochgeschwindigkeitszug zu erreichen. Von Tokio dauert die Fahrt mit dem Nozomi etwa 160 Minuten. Vom Bahnhof Shin-Osaka oder Kyoto aus sind es sogar nur 12 bzw. 28 Minuten. Von dort aus könnt ihr mit der U-Bahn zum Bahnhof Sannomiya fahren, der im Zentrum der Stadt liegt und an verschiedene regionale Bahnlinien angeschlossen ist.

Neben der Bahn könnt ihr auch Busse verwenden. Für Touristen ist vor allem der City Loop Bus eine gute Option, denn dieser fährt die beliebtesten Sightseeing Spots an. Eine Einzelfahrt kostet hier 300 Yen, ein Tagesticket 800 Yen.

Touristenbus in Kobe

Kobe ist eine Stadt, die durch ihre Vielfalt an Historie, Tradition und Moderne überrascht und sich perfekt für einen Zwischenstop auf eurer Reise anbietet. Ich habe die Stadt selbst schon vier Mal besucht und würde immer wieder gern Zeit dort verbringen.

Claudia Mitsubori

Claudia Mitsubori

Grown up in the middle of Germany, I made several trips to Japan since 2010, did one year Working Holiday and started living in Western Tokyo since October 2016 with my Japanese husband and our cute cat. I love traveling, food (especially sweets), learning more about Japanese traditions, Japanese music and everything related to cats. I am looking forward to share my experiences with you!