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Umeda (梅田) ist eines der überfülltesten Gebiete in Osaka. Es ist ein enormer Bienenstock aus Kaufhäusern, Restaurants und einem nicht enden wollenden Labyrinth aus Bahnhöfen und Wolkenkratzern, in denen sich die Hauptsitze von Spitzenunternehmen befinden. Es ist schwer vorstellbar, dass man nur zehn Gehminuten braucht, um von diesem Chaos aus Menschen, Zügen, Geschäften und Restaurants nach Nakazakicho (中崎町), dem bohemischsten Viertel in Osaka, zu gelangen.

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Nakazakicho in Osaka ist eine ruhige Gegend mit charmanten Cafés, Kunstgalerien und Geschäften, in denen man handgemachte Waren kaufen kann. Daher ist es der perfekte Ort für eine Pause nach einem anstrengenden Einkaufstag oder für einen Kaffee nach einem langen Arbeitstag.

Darüber hinaus ist Nakazakicho ein fotogene Gegend, weshalb üblicherweise Gruppen von Mädchen zu sehen sind, die Fotos für ihr sozialen Medien aufnehmen. In letzter Zeit ist es aufgrund seiner Boho- und Hipster-Atmosphäre und seiner einzigartigen Coffeeshops zu einem beliebten Ort für junge japanische Mädchen geworden.

Eine Nachbarschaft mit tiefgehender Geschichte

Ich entdeckte Nakazakicho rein zufällig, als ich versuchte, aus den überfüllten Straßen von Umeda zu entkommen. Auf den ersten Blick sah es wie ein ruhiges Wohnviertel aus, aber als ich tiefer in die Straßen eindrang, wurde mir klar, dass sich seine Atmosphäre von anderen Gegenden in Osaka unterscheidet. Es ist eine Oase zwischen Wolkenkratzern und modernen Gebäuden, die einen in die Showa-Ära (1926-1989) zurückversetzt, was für jeden klar wird, der durch das Gassenlabyrinth voller Pflanzen und trocknender Kleidung schlendert.

Die meisten großen Städte Japans wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Auch Osaka wurde durch massive Luftangriffe in Schutt und Asche gelegt. Doch überraschenderweise überlebte ein 500 Quadratmeter großes Gebiet die Bombenangriffe, die die Stadt verwüsteten. Ich spreche natürlich von Nakazakicho. Bis vor kurzem handelte es sich um ein Gebiet, das hauptsächlich von älteren Menschen bewohnt wurde, die in vererbten Familienhäusern aus der Zeit vor dem Krieg lebten. Aber in den letzten Jahren hat sich Nakazakicho unter dem Einfluss von Umeda zu einem Ort entwickelt, in dem das Historische mit dem Modernen koexistiert.

Cafés, Kunsthandwerk und Secondhand-Läden

Heutzutage sind die meisten alten Gebäude bereits renoviert worden, doch obwohl ihre Innenräume für die moderne Zeit neu gestaltet wurden, sind ihre Strukturen und Fassaden unter Beibehaltung der ursprünglichen Baustile der Showa-Ära wieder aufgebaut und repariert worden. Viele dieser Gebäude beherbergen heute schöne Cafés, Secondhand-Läden und Handwerksateliers.

Picco Latte: Insta-bae in seiner reinsten Form

Als ich das erste Mal in Nakazakicho herumlief, wurde ich von einer langen Schlange junger japanischer Mädchen überrascht, die vor einem Café namens Picco Latte anstanden. Die in weißen und pastellvioletten Farbtönen gestrichene Vorderseite des Gebäudes zog meine Aufmerksamkeit auf sich, so dass ich beschloss, mich den wartenden Mädchen anzuschließen. Einige Mädchen unterhielten sich fröhlich, während andere mit ihren Telefonen beschäftigt waren, sich soziale Medien ansahen oder Selfies aufnahmen.

Picco Latte in Nakazakicho
Picco Latte ist ein trendiges Café, das sich speziell für Instagram eignet.

Während ich geduldig darauf wartete hineinzugehen, beschloss ich, den Namen des Ortes in Google einzugeben. Plötzlich entdeckte ich Hunderte von Bildern auf Instagram und einige Rezensionen in japanischen Zeitschriften, die Picco Latte als Insta-Bae-Spot beschreiben.

Das Wort Insta-Bae (インスタ映え) ist in letzter Zeit im japanischen Jugend-Slang aufgetaucht. Es ist eine Kombination aus Insta (インスタ), das sich auf Instagram bezieht, und bae (映え), das „fotogen sein“ bedeutet, was im Grunde „etwas, das auf Instagram gut aussehen würde“ bedeutet. Und nach und nach nimmt die Zahl der Insta-bae-Orte in Japan zu.

Als ich durch die Tür von Picco Latte ging, verstand ich ohne Zweifel, warum es sich hierbei um ein gutes Beispiel für Insta-bae handelt. Im Inneren, genau wie an der Fassade, ist alles weiß, violett und rosa. Aber das Spektakulärste sind die Trockenblumensträuße, die von der Decke hängen und in die Dekoration einbezogen sind.

Neben Kaffee bietet die Speisekarte eine Auswahl an Tee, Säften, Milchshakes und Süßigkeiten.

Telefongespräch auf Japanisch: Verwendet "Moshi Moshi" bei Freunden.

Die Mobal-SIM-Karte ist die einzige SIM-Karte mit einer japanischen Telefonnummer — perfekt, wenn du bei Kurzbesuchen oder Langzeitbesuchen weiterhin erreichbar bleiben möchtest. Oder aber, wenn du in Japan lebst, arbeitest oder studierst. Mobiles Pocket Wifi ist für Familien- oder Gruppenreisen perfekt geeignet!

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La Granda Familio – Eine gesunde und köstliche Möglichkeit für Speisen

La Granda Familio bedeutet auf Esperanto „eine große Familie“. Die Besitzerin, Chiaki Sawada, eröffnete dieses Café mit der Idee, einen Raum zu schaffen, welcher die örtlichen Gemeinschaften, Familien und Handwerker miteinander verbindet und gleichzeitig die Menschen zu gesunden Lebensgewohnheiten anregt.

Als ich an dem Gebäude vorbeikam, fiel mir die antik anmutende Fassade auf, worauf ich beschloss, hineinzugehen. Es ist sowohl ein Café als auch ein Granola-Laden. Granola ist eine Art Müsli, die aus Haferflocken, Mais, Nüssen, Honig und manchmal Puffreis besteht. Nachdem ich die Speisekarte gelesen hatte, die eine große Auswahl an hausgemachten Smoothies enthält, beschloss ich einen aus Banane und Sojamilch zu probieren. Sein cremiger und intensiver Geschmack überraschte mich und half mir, mich an einem so heißen Tag abzukühlen.

Die Fassade des La Granda Familio in Nakazakicho in Osaka, Japan.

Da zu dieser Zeit nicht viele Kunden da waren, hatte ich die Gelegenheit, mit Chiaki und Yasuharu, ihrem Ehemann, ein Gespräch zu führen. Sie erklärten, dass es heutzutage schwierig sei, gesunde und unverarbeitete Mahlzeiten zu finden. Deshalb wollen sie mit La Granda Familio diese Art von gesunder, handgemachter Alternative anbieten, die von lokalen Produzenten hergestellt wird. Ihr Ziel ist es, eine bessere Welt für die Kinder in der Zukunft zu schaffen.

Außerdem boten sie mir eine Müsliprobe an, die ich mit meinem Smoothie genießen konnte, und ich muss sagen, dass es mir so gut geschmeckt hat, dass ich am Ende eine große Tüte Bananen- und Schokoladenmüsli für mein Frühstück zu Hause gekauft habe.

Salon de AManTo, ein Treffpunkt für Kunstliebhaber

Der Salon de AManTo ist einer der symbolträchtigsten Orte in Nakazakicho. Er wurde 2001 eröffnet und war das erste Café in der Gegend, das in einem renovierten Volkshaus untergebracht ist. Sein Gründer ist Jun Amanto, ein Künstler, Tänzer und Schauspieler aus Osaka.

Es wird von dreißig Künstlern aus verschiedenen Bereichen geleitet, die abwechselnd für Unterhaltung sorgen, Vorträge oder Workshops halten und ihre Kunst zeigen. Rund um den Salon de AManTo ist eine Künstlergemeinschaft entstanden, die über die vier Wände des Cafés hinausgeht, da sich in den benachbarten Gebäuden weitere Unternehmen derselben Gruppe niedergelassen haben: ein Kino, eine Buchhandlung, eine Herberge und mehrere andere Cafés und Bars.

Der Salon de AManTo

Cafe Arabiq: Kaffee, Bücher und Süßes

Das Cafe Arabiq ist ein weiteres beliebtes Café in Nakazakicho mit einer schönen blau gestrichenen, mit grünen Pflanzen verzierten Fassade und einem Fahrrad neben der Eingangstür. Aber das Innere ist erstaunlich, denn es ist nicht nur ein Café, sondern auch eine Buchhandlung und Kunstgalerie. Die Wände sind mit Bücherregalen ausgekleidet, so dass die Kunden den Kaffee mit einem guten Buch genießen können. Eigentlich hat Arabiq seinen Namen von einer Bar, die in dem Roman „Kyomu he no Kumotsu“ (wörtlich „Opfergaben an das Nichts“), einer von Hideo Nakai geschriebenen Krimi-Buchreihe, auftaucht.

Eingang des Cafe Arabiq

Shopping in Nakazakicho in Osaka

In Nakazakicho gibt es Dutzende von interessanten Geschäften und es bietet die perfekte Kulisse, um sie ein paar Stunden lang zu erkunden.

Eines meiner Lieblingsgeschäfte ist das Lolotte Candle mit vielen handgefertigten Kerzen in Tierform. Jedes Mal, wenn ich dorthin gehe, komme ich nicht umhin, etwas für mich selbst oder als Geschenk zu kaufen. Die Kerzen können mit Namen oder Daten graviert werden. Zusätzlich gibt es Workshops zur Kerzenherstellung mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Themen.

Außerdem haben sie viele Waren zum Thema Kaninchen: Plüschtiere, Schreibwaren, Figuren… Kaninchen sind in Japan sehr beliebt!

Das Innere des Lolotte Candle in Nakazakicho in Osaka, Japan.

Ein einzigartiger Ort, der ebenfalls einen Besuch wert ist, ist das Cafe Uriel. Ein Katzencafé, das Katzenliebhaber mit geretteten Katzen, die ein neues Zuhause suchen, zusammenbringen möchte. Es ist ein Café, in dem Kunden mit den Katzen spielen können, aber es besteht auch die Möglichkeit zur Adoption.

Im Inneren gibt es einen kleinen Laden mit handgefertigten Produkten zum Thema Katzen. Alle Einnahmen aus dem Geschäft und dem Café werden zur Deckung der Tierarztkosten und anderen Bedürfnissen verwendet, um das Wohlbefinden der Katzen zu gewährleisten.

In den letzten Jahren ist die Zahl an Secondhand-Läden für Kleidung und Waren in Japan rasch gestiegen. Nakazakicho hat eine der höchsten Konzentrationen von Secondhand-Läden in Osaka. Liebhaber von Altkleidern und Schnäppchenjäger haben einen guten Grund, dieses Viertel zu erkunden.

Nakazakicho: Heimat der Künstler

Viele der renovierten Gebäude in Nakazakicho beherbergen unabhängige Kunstgalerien. In der Regel handelt es sich dabei um Pop-Up-Ausstellungen, in denen die verschiedenen Kreationen lokaler Künstler vorübergehend gezeigt werden.

Eine meiner Lieblingsgalerien in Nakazakicho ist Irorimura, die sich unter den Bahngleisen befindet, ganz in der Nähe des Bahnhofs Nakazakicho. Sie ist eine der größten Galerien Osakas und verfügt über vier Ausstellungsbereiche, die es ermöglichen, mehrere verschiedene Künstler an einem einzigen Ort zu sehen. Es werden verschiedene Arten von Kunst gezeigt, wie zum Beispiel Fotografie, Malerei, Illustration, Bücher und Kleidung. Es gibt auch einen Bereich, in dem manchmal Konzerte, Theaterstücke, Vorlesungen oder sogar Filmprojektionen stattfinden.

Eine Kunstgalerie in Nakazakicho.

Eine der Ausstellungen, die mir in Irorimura am besten gefiel, war eine Zusammenarbeit der Künstler Ashida Mizu (Poesie) und Airi Maeyama (Illustrationen).

Der Weißer-Drachen-Schrein zum Schutz von Nakazakicho

In einer der engen Gassen, die in Nakazakicho so häufig anzutreffen sind, fand ich zu meiner Überraschung einen kleinen Schrein vor. An der Wand hängt ein Plakat, das die Geschichte dieses ganz besonderen Ortes erzählt. Sein Name ist Hakuryu Okami (白龍大神). Wörtlich bedeutet 白龍 (Hakuryu) weißer Drache und 大神 (Okami) bedeutet Gottheit. Wie die Geschichte erzählt, lebt unter diesem Heiligtum ein weißer Drache namens Mi-san, und es heißt, er sei der Schutzgott Nakazakichos. Die Einheimischen strömen hierher, um für Erfolg in den Bereichen Wirtschaft, Kunst, Gesundheit, Sport und Ehe zu beten.

Fühlt euch wie Einheimische in Nakazakicho

Nakazakicho zählt nicht zu Osakas beliebten und touristischen Gegenden, aber es gibt viele Gründe für einen Bummel durch seine Straßen. Genieße einen entspannenden Moment in einem Café voller Geschichte, finde Schätze in Secondhand-Läden oder lerne die Werke unabhängiger Künstler kennen. Dies sind einige der einzigartigen Erfahrungen, die über das Touristische hinausgehen und einem das Gefühl geben, Teil der lokalen Szene in Japan zu sein.

Golden Hour in Nakazakicho.

Wie ihr nach Nakazakicho gelangt

Der am nächsten gelegene Bahnhof ist Nakazakicho (中崎町駅) auf der Tanimachi U-Bahn-Linie.

Alternativ dazu sind die Bahnhöfe Umeda (梅田駅) und Osaka (大阪駅) in fünfzehn Minuten zu Fuß erreichbar.

Übersetzung von Luca Denser.

Lucia Tsujiguchi

Lucia Tsujiguchi

Llegué de Madrid a Tokio en 2017 con dos maletas repletas de sueños por cumplir y una mochila llena de miedos que vencer. Siempre con mi cámara, que me acompaña en cada uno de mis viajes y aventuras. Quiero narrar la verdadera esencia de este país, el Japón que se oculta en la rutina diaria, en los supermercados locales llenos de abuelas japonesas, en los restaurantes sin menú en inglés, en los tesoros escondidos en las zonas rurales, en las pequeñas cosas de las que apenas nos percatamos en nuestro día a día.