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Was wäre Japan ohne seine Blütenpracht? Die Liste ist lang: rosafarbene Sakurablüten, die tief pinken Flammblumen auf dem Shibazakura Festival in Chichibu und auch die Nemophila, oder auch Hainblume genannt, reiht sich in die Liste der faszinierenden Blüten- Attraktionen ein, die Japan zu bieten hat.

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Für uns Grund genug, uns auf den Weg in die Präfektur Ibaraki zu machen, um dieses einmalige Blütenspektakel im Hitachi Seaside Park mit eigenen Augen zu sehen.

Nemophila: Ein blaues Blütenmeer

Der Hitachi Seaside Park ist bekannt für seine zahlreichen saisonalen Blütenattraktionen, weshalb es sich anbietet diesen zu verschiedenen Jahreszeiten zu besuchen. Die Blütezeit der Nemophila ist von Mitte April bis Anfang Mai angesetzt, in der Zeit verwandeln rund 4,5 Millionen Blüten einen Großteil des Parks in ein himmelblaues Meer aus Hainblumen.

Es gibt eine Vielzahl von Blumenarten, auch Mohnblumen.
Die Mohnblumen stehen in voller Blüte.

Auf unserem Weg zu den mit Nemophila bewachsenen Hügeln, ziehen aber auch noch andere Blumen unsere Aufmerksamkeit auf sich – Mohnblumen erstrahlen in einem kräftigen Orangeton und laden gerade dazu ein, einen kurzen Zwischenstopp einzulegen.

Die Nemophila befinden sich im Miharashi Bereich.
Hainblumen im Miharashi Bereich.

Sie sind das genaue Gegenteil zu den Hainblumen, die uns nur wenige hunderte Meter weiter empfangen und in einem sanften Blau erstrahlen.

Da es bereits Anfang Mai ist, haben wir den Höhepunkt der Blüte leider verpasst. Aber dennoch ist der Anblick der Hügel, die durch die Hainblumen in Himmelblau gefärbt sind, einfach faszinierend.

Egal wohin wir hinsehen, vor uns breitet sich das Meer der kleinen, zierlichen Blumen aus, die hier und da kleine Unterschiede aufweisen. Der Großteil der Hainblumen stellt die Nemophila menziesii dar, die wohl bekannteste Vertretung ihrer Gattung mit der hellblauen Färbung. Aber zwischen ihnen finden sich auch Vertreter der Nemophila maculata mit ihrer typischen Kennzeichnung, den tief dunkelblau gefärbten Spitzen an den Blütenblättern.

Die Nemophila maculata.
Nemophila maculata
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Weitere Infos

Nemophila-Eis und andere Attraktionen

Zusammen mit den anderen Besuchern, die scheinbar alle wegen der Nemophila gekommen sind, suchen wir uns unseren Weg durch das Blumenmeer, halten hier und da aber immer wieder an, um einfach den Anblick zu genießen.

Produkte mit dem Geruch der Nemophila, dem Geschmack oder der markenten blauen Farbe, können ebenfalls als Omiyage in einem der zahlreichen Souvenirläden erworben werden, die auf dem Gelände verteilt zu finden sind. Wir entschieden uns dann aber doch lieber für ein erfrischendes Nemophila Soft-Eis.

Vergnügungspark und Veranstaltungsgelände

Der Hitachi Seaside Park bietet sich nicht nur als Ausflugsziel für Blumenliebhaber an, er fungierte auch bis einschließlich 2019 als Schauplatz eines großen Musikfestivals – des ROCK in Japan Festivals.

Hier wird "ROCK in Japan" stattfinden.
Die Bühne von „ROCK in Japan“ bis einschließlich 2019.

Diese Info springt uns an jeder Ecke entgegen, außer im Pleasure Garden, der eine Art Vergnügungspark darstellt und einige Attraktionen für die Kleinen zu bieten hat. Aber nicht nur die Kleinen, sondern auch wir sind von den zahlreichen Angeboten begeistert, so wie auch von dem Fahrradverleih. Hier könnt ihr euch ab 9:30 Uhr bis eine halbe Stunde vor Parkschließung, ein Fahrrad für drei Stunden (400 Yen) ausleihen und so den 11 Kilometer langen Radweg erkunden, der sich durch den gesamten Park zieht.

Mit dem Fahrrad können Sie durch den gesamten Park fahren.
Ein Radweg zieht sich durch den gesamten Park.

Den Abend am Strand von Ajigaura ausklingen lassen

Da sich der Tag langsam dem Ende entgegen neigt und wir uns noch auf die dreistündige Rückfahrt nach Tokio begeben müssen, beschließen wir uns langsam auf dem Heimweg zu machen. Anstelle des kostenlosen Shuttlebusses, der uns bis zum JR Bahnhof Ajigaura zurückbringen würde, beschließen wir jedoch die Strecke zu Fuß zu gehen, für die man ohne Zwischenstopp vielleicht 20 Minuten benötigt.

Der Weg führt direkt am Meer entlang, weshalb wir uns die Chance nicht nehmen lassen, noch einen kurzen Abstecher zum Strand zu machen. Mit dem Sand zwischen den Zehen und dem Meeresrauschen im Hintergrund, genießen wir die letzten warmen Sonnenstrahlen des Tages, während um uns herum Gruppen von jungen Leute ihre Grills aus den Autos holen und ihre Stühle aufstellen, um den Abend am Meer zu genießen.

Am Strand von Ajigaura.

Gerne hätten wir es ihnen gleichgetan, aber da wir unsere Bahn zurück nach Tokio nicht verpassen wollen, machen wir uns schweren Herzens auf den Weg zum Bahnhof.

Von Tokio zum Hitachi Seaside Park

Die dreistündige Fahrt in die Präfektur Ibaraki haben wir vom JR Bahnhof Tokio aus angetreten, von wo aus uns die lokale JR Joba Linie direkt bis zum JR Bahnhof Katsuta gebracht hat.

Unkompliziert ging es von dort aus mit dem Hitachinaka Seaside Railway direkt bis zum Bahnhof Ajigaura weiter, wo bereits der kostenlose Shuttlebus gewartet hat, der die Besucher zum Hitachi Seaside Park bringt.

Da die Fahrt mit dem Hitachinaka Seaside Railway nicht mit dem Pasmo oder der Suica bezahlt werden kann, muss beim Umsteigen ein neues Fahrticket erworben werden, welches aber bereits den Eintrittspreis zum Park enthält und womit ihr einige Yen sparen könnt.

Nehmt euch Zeit!

Dass ein Tag für dieses Fleckchen Erde zu wenig ist, haben wir schnell feststellen müssen. Deswegen unser Rat an euch: Nehmt euch Zeit!

Es sind nicht nur der Hitachi Seaside Park und der Strand von Ajigaura, die euch beeindrucken werden, denn neben kleinen Schreinen, die eine gemütliche Atmosphäre ausstrahlen, könnt ihr den Abend auch in dem Ajigaura Nozomi Onsen ausklingen lassen und im warmen Wasser noch einmal die Bilder der Nemophila Revue passieren lassen.

Der Strand von Ajigaura.
Wir lassen den Tag am Strand ausklingen.

Am Ende des Tages steht für uns eines fest: Die Nemophila werden wir noch einmal besuchen, mit mehr Zeit im Gepäck und zum Höhepunkt der Blüte. Dann wollen wir uns noch ein weiteres Mal von den himmelblauen Blüten in ihren Bann ziehen lassen.

Yvonne Tanaka

Yvonne Tanaka

Ursprünglich aus Berlin, habe ich in Japan meine zweite Heimat gefunden. Fasziniert vom Land, der Kultur und den Menschen, zieht es mich bereits seit 2012 regelmäßig in das Land der aufgehenden Sonne. Nach einem einjährigen Studienaufenthalt und einem Praktikum, zieht es mich 2022 wieder zurück in meine alte Heimat, in das Zentrum von Tokio.

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