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Bunte Kostüme, traditionelle Tanzeinlagen und moderne Musik – es ist wieder soweit! Das Yosakoi-Fieber hat Tokio gepackt und zeigt sich im großen Yosakoi Festival in Harajuku, in den Straßenzügen von Fuchu und allerlei anderen Regionen.

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Was ist Yosakoi?

Doch fangen wir erstmal von vorn an und klären, was Yosakoi überhaupt ist.

Seinen Ursprung findet der Tanz, der aus modernen und traditionellen Elementen besteht, in der Stadt Kochi, gelegen in der gleichnamigen Präfektur auf der Insel Shikoku, die eine der fünf Hauptinseln des japanischen Archipels darstellt. Erstmals wurde im Jahr 1954 ein Yosakoi-Festival in der Stadt ausgetragen und hat sich seitdem in ganz Japan etabliert.

Der Stil zeichnet sich durch eine Mischung von traditionellen Tanzbewegungen, gepaart mit moderner Musik und kraftvollen, energieladenen Bewegungen aus. Besonders auffällig sind die farbintensiven Kostüme, die je nach Choreographie auch zum Teil gewechselt werden.

Die offizielle Yosakoi Musik wurde von Takemasa Eisaku komponiert, der „Yosakoi Naruko Dance“. Grundlage dieses Musikstückes sind drei Lieder: „Yosakoi-bushi“, „Yocchore“ (ein Kinderlied) und ein traditionelles Volkslied von Kochi, „Jinma-mo“. Traditionellerweise muss die Musik der Gruppen die offizielle Musik von Eisaku enthalten, kann aber mit moderner Musik gemixt werden, wodurch oftmals eine interessante Mischung aus Tradition und Moderne entsteht.

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Kostüme und Requisiten

Meist passen die Yosakoi-Gruppen ihre Kostüme farbtechnisch dem Thema ihrer Tanzeinlage an. So können von traditionellen Gewändern wie Kimonos, bis zu Kleidern in neongrellen Farben alle Varianten dabei sein. Da das Tanzen in Kimonos aber doch recht schwerfällig ist, werden zumeist Happis, traditionelle Jacken, die aus Baumwolle bestehen und mit den traditionellen Mon (japanische Familiensymbole) bedruckt sind, oder Yukata (die leichteren Sommerkimonos) getragen.

Auch in Bezug auf die Auswahl der Requisiten steht den Yosakoi-Gruppen eine Bandbreite an Möglichkeiten zur Verfügung. Typischerweise verwenden die Tänzer die sogenannten Naruko, dieses aus Holz bestehende, rhythmische Instrument wird üblicherweise in den Farben rot und gelb hergestellt, kann aber je nach Gruppe auch Farbvariationen aufweisen.

Ebenso hat es sich in den Gruppen eingebürgert, dass diese ihre eigenen Flaggen haben, die sich von Gruppe zu Gruppe unterscheiden und den Auftritten etwas festliches verleihen. Aber auch andere Musikinstrumente, wie kleine Taiko-Trommeln oder Flöten sind gern genutzte Requisiten der Gruppen, um ihre Auftritte zu etwas besonderem zu machen.

Das Yosakoi Festival in Harajuku

Jährlich, Ende August, findet in Harajuku/ Omotesando das Super Yosakoi Festival (Webseite auf Japanisch) statt, bei dem rund 6.000 Teilnehmner, Gruppen aus allen Teilen des Landes, ihr Können vor dem internationalen Publikum unter Beweis stellen.

Während einer Parade entlang des Yoyogi Parks, habt ihr die Möglichkeit die farbenprächtigen Kostüme zu bewundern, während auf Bühnen nahe der JR Station Harajuku weitere Gruppen die Besucher begeistern.

Das Festival findet ausschließlich am Wochenende statt, samstags von 10 Uhr bis 18 Uhr und sonntags von 10 Uhr bis 17 Uhr. Da die Temperaturen im August noch um die 30 Grad betragen, haben wir uns erst am Nachmittag auf den Weg zum Yosakoi Festival gemacht, um der starken Mittagssonne zu entgehen.

Solltet ihr planen dem Festival den ganzen Tag über beizuwohnen, vergesst nicht ausreichend Wasser, Sonnencreme und noch einen weiteren Sonnenschutz, am besten einen Sonnenschirm, mitzunehmen.

Anfahrt nach Fuchu

Nur unweit von Chofu entfernt, befindet sich die Stadt Fuchu, die mit den Bahnen der Keio Linie erreicht werden kann.

Vom Bahnhof Shinjuku aus nehmt ihr einfach die Keio Linie in Richtung Hachioji, Takahatafudo oder Takaosanguchi, mit diesen könnt ihr, ohne umzusteigen, zum Bahnhof Fuchu durchfahren. Mit den Express-Linien dauert diese Fahrt auch nur gute 20 Minuten. Aber Achtung: der JR Pass ist auf dieser Linie nicht gültig!

Vom Bahnhof Shibuya, nehmt ihr die Keio Inokashira Linie bis zum Bahnhof Meidaimae. Hier könnt ihr entweder die lokale Linie oder die Express-Linie nehmen. Von der Station Meidaimae aus, nehmt ihr dann die Keio Linie in Richtung Hachioji oder Takaosanguchi.

Der Yosakoi-Straßenumzug in Fuchu

Ebenso wie in Harajuku, findet auch das Yosakoi Festival in Fuchu jährlich Ende August statt. Hier gibt es jedoch keine extra Bühnen für die Gruppen, sondern sie ziehen die Straße Keyakinamiki-dori entlang, die direkt vor dem Bahnhof Fuchu liegt und zum Okunitama Schrein führt.

Sichert euch am Straßenrand, unter den Bäumen, einfach ein schönes Plätzchen und genießt das Schauspiel, wenn die einzelnen Yosakoi-Gruppen hier an euch vorbeiziehen.

Ein wesentlicher Unterschied zu dem Festival in Harajuku besteht auch bei der Menschenanzahl. Während sich in Harajuku auch viele spontane Zuschauer und Touristen versammeln, sind es in Fuchu die Einheimischen, die dem Fest beiwohnen.

So kam es auch, dass es nicht lange dauerte und wir mit einem älteren Herren, der neben uns am Straßenrand saß, Freundschaft schlossen und er uns anbot sein Bier mit ihm zu teilen, da er zu viel mitgebracht hatte.

Bunte Kostüme und erstaunliche Tänze

Da die Yosakoi-Gruppen in Fuchu die Keyakinamiki-dori entlang laufen und sich die Zuschauer so am Straßenrand verteilen, hatten wir auch einen perfekten Blick auf die unterschiedlichen Kostüme. Einige davon erinnerten mich doch an die typischen Gewänder des Awa Odori Tanzes, ein weiterer typischer Tanz, der zum Großteil auf Festen im Sommer veranstaltet wird.

Ganz gleich also, ob ihr das Yosakoi Fest im Zentrum von Tokio oder in der Stadt Fuchu besucht. Euch wird ein buntes Spektakel erwarten, das nicht nur von Jung und Alt praktiziert, sondern auch Jung und Alt begeistern wird.

Yvonne Tanaka

Yvonne Tanaka

Ursprünglich aus Berlin, habe ich in Japan meine zweite Heimat gefunden. Fasziniert vom Land, der Kultur und den Menschen, zieht es mich bereits seit 2012 regelmäßig in das Land der aufgehenden Sonne. Nach einem einjährigen Studienaufenthalt und einem Praktikum, zieht es mich 2022 wieder zurück in meine alte Heimat, in das Zentrum von Tokio.

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