Wenn ihr eine Reise nach Japan plant, japanische Geschäftspartner habt oder einfach nur neugierig auf die aktuelle Uhrzeit in Japan seid, dann fragt ihr euch wahrscheinlich: Wie spät ist es in Japan? Dem Land der aufgehenden Sonne. Die Zeitzone in Japan und ihre Unterschiede zu anderen Großstädten weltweit zu kennen, ist für Reisende, Telearbeiter und alle, die mit dem faszinierenden Land Schritt halten möchten, unerlässlich.
Lasst uns einen genaueren Blick auf die Japan Standard Time (JST) werfen, wie sie entstanden ist und was sie für internationale Zeitunterschiede bedeutet.
In welcher Zeitzone liegt Japan?
Japan hat eine einzige Zeitzone und das ist die Japan Standard Time (JST), die auf Japanisch Nihon Hyojunji 日本標準時 genannt wird. Diese Zeitzone ist auf UTC +9 Stunden eingestellt, was bedeutet, dass Japan der koordinierten Weltzeit (UTC) neun Stunden voraus ist. Die JST unterliegt keiner Sommerzeit (DST) und ist damit eine der stabilsten Zeitzonen der Welt.
Ganz egal, wo ihr euch im Land befindet, von den verschneiten Landschaften Hokkaidos im Norden bis hin zu den tropischen Stränden Okinawas im Süden, die Zeit in Japan ist immer gleich. Diese Beständigkeit erleichtert die Planung innerhalb des Landes erheblich, insbesondere für Züge, Flüge und Geschäftstreffen.
Ein historischer Einblick in die Zeitzonen Japans
Vor der Meiji-Restauration im Jahr 1868, basierte die Zeitmessung in Japan auf der lokalen Sonnenzeit. Jede Region arbeitete unabhängig, wobei der Mittag durch den Sonnenstand bestimmt wurde. Diese Methode funktionierte in einer weitgehend agrarisch geprägten Gesellschaft gut, brachte aber mit der Einführung von Eisenbahn und Telekommunikation Probleme mit sich.
Im Jahr 1888 verabschiedete die japanische Regierung die Verordnung 51, die die Zeit landesweit auf eine Zeitzone basierend auf dem 135. Östlichen Längengrad vereinheitlichte. Dies war ein entscheidender Moment für die Modernisierung der japanischen Infrastruktur.
1895, während der japanischen Kolonialherrschaft über Taiwan, wurde eine zweite Zeitzone namens Western Standard Time, Seibu Hyōjunji 西部標準時, eingeführt, die in Taiwan und Teilen Okinawas galt. Dieses System wurde jedoch 1937 abgeschafft und seitdem gilt in ganz Japan, einschließlich Okinawa, eine einzige Zeitzone: die JST.
Gibt es die Sommerzeit in Japan?
Die kurze Antwort lautet nein. Japan besitzt keine Sommerzeit. Während der amerikanischen Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg gab es jedoch eine kurze Phase, in der die Sommerzeit eingeführt wurde. Zwischen 1948 und 1952 stellte Japan seine Uhren auf die Sommerzeit um. Diese begann damals im Mai und endete im September.
Nach dem Ende der US-Besatzung gab Japan diese Praxis wieder auf. Zwar gab es gelegentlich Debatten über die Wiedereinführung der Sommerzeit, insbesondere zur Energieeinsparung, doch die Mehrheit der Bevölkerung und der Regierung lehnt sie weiterhin ab, da sie unbequem und nur bedingt nützlich sei.
Das bedeutet, dass die Uhrzeit in Japan das ganze Jahr über konstant bleibt, ein willkommener Vorteil für alle, die hier leben oder reisen.
Zeitzonen in Japan: Ein weltweiter Vergleich
Nachdem wir nun erfahren haben, dass Japan immer auf der UTC+9 liegt, wollen wir uns ansehen, wie es im Vergleich zu anderen Großstädten und Regionen weltweit aussieht. Dies ist besonders hilfreich, wenn ihr internationale Meetings koordinieren oder über mehrere Zeitzonen hinweg reisen müsst.
Zeitunterschied zwischen Japan und seinen Nachbarländern
Schauen wir uns zunächst einmal die Zeitunterschiede zu Japans benachbarten Ländern an:
- Südkorea: UTC +9 – Gleiche Zeit wie Japan.
- China (Peking): UTC +8 – Japan ist eine Stunde voraus.
- Thailand (Bangkok): UTC +7 – Japan ist zwei Stunden voraus.
- Indien (Mumbai): UTC +5:30 – Japan ist drei Stunden und 30 Minuten voraus.
- Indonesien (Eastern Time): UTC +9 – Gleiche Zeit wie Japan (z. B. Papua).
Zeitunterschied zwischen Japan und großen westlichen Städten
Weitaus unterschiedlicher ist die JST jedoch im Vergleich zu den westlichen Metropolen:
- London (Großbritannien):
- Winter: UTC +0 – Japan ist neun Stunden voraus.
- Sommer (Sommerzeit): UTC +1 – Japan ist acht Stunden voraus.
- Paris (Frankreich):
- Winter: UTC +1 – Japan ist acht Stunden voraus.
- Sommer (Sommerzeit): UTC +2 – Japan ist sieben Stunden voraus.
- New York (USA):
- Winter: UTC -5 – Japan ist 14 Stunden voraus.
- Sommer (Sommerzeit): UTC -4 – Japan ist 13 Stunden voraus.
- Los Angeles (USA):
- Winter: UTC -8 – Japan ist 17 Stunden voraus.
- Sommer (Sommerzeit): UTC -7 – Japan ist 16 Stunden voraus.
- São Paulo (Brasilien):
- UTC -3 – Japan ist das ganze Jahr über 12 Stunden voraus.
Wenn ihr die Unterschiede kennt, ist es leichter, um verpasste Anrufe, Verwirrungen durch den Jetlag oder Nachrichten zum falschen Zeitpunkt zu vermeiden, wenn ihr mit jemanden in Japan kommuniziert.
Warum wird Japan das Land der aufgehenden Sonne genannt?
Japan wird bekanntlich „Land der aufgehenden Sonne“ genannt, da es im Osten des asiatischen Kontinents liegt und zu den ersten Ländern gehört, in denen täglich die Sonne aufgeht. Mit einer Zeitzone, die neun Stunden vor der GMT liegt, beginnt der Tag in Japan deutlich früher als in den meisten anderen Ländern. Diese symbolische Verbindung zur aufgehenden Sonne spiegelt sich sogar im Landesnamen wider: Nihon oder Nippon 日本, was „Ursprung der Sonne“ bedeutet.
Egal ob ihr Tokio, Kyoto, Osaka oder das ländliche Japan besucht – die Kenntnis der Ortszeit kann bei der Reiselogistik, der Veranstaltungsplanung und der allgemeinen Koordination hilfreich sein. Da es in Japan keine Sommerzeit gibt und eine einheitliche Zeitzone im ganzen Land herrscht, ist es leicht, die Zeit im Auge zu behalten.
Ihr braucht weitere Reisetipps für Japan? Schaut euch unseren Japan-Reiseführer mit praktischen Tipps, kulturellen Einblicken und Reisevorschlägen für euer nächstes Abenteuer an!
Übersetzung von Yvonne.
Originalartikel von Juni 2021.
Titelfoto: Tim D
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