Der Berg Fuji (富士山, Fuji-san) gilt in Japan nicht nur als heilig, sondern ist auch sein bekanntestes Wahrzeichen, das sowohl von den weltweiten Touristen als auch von den Bewohnern selbst geliebt wird. Jedes Jahr erklimmen Tausende von Bergsteigern den Gipfel des Fuji, der sich 3.776 Meter über dem Meeresspiegel befindet und einen atemberaubenden Sonnenaufgang von einem der spektakulärsten Orte der Welt bietet.
- Wann ist die beste Zeit, um den Fuji zu besteigen?
- Kosten und erforderliche Reservierungen vor der Besteigung des Fuji
- Die verschiedenen Routen zum Gipfel des Fuji
- Unverzichtbare Ausrüstung für die Besteigung des Fuji
- Den Fuji bei Nacht besteigen: Der Nervenkitzel, den Sonnenaufgang vom Gipfel aus zu beobachten
- Vorsicht vor der Höhenkrankheit
- Was man auf dem Gipfel des Fuji machen kann
Die Besteigung des Fuji ist ein einzigartiges Erlebnis, erfordert aber Vorbereitung. Wann ist die beste Jahreszeit für eine Besteigung? Welche Routen eignen sich am besten? Was erwartet euch auf dem Gipfel? In diesem Leitfaden erfahrt ihr alles, was ihr wissen müsst, bevor ihr euch auf dieses unglaubliche Abenteuer begebt.
Wann ist die beste Zeit, um den Fuji zu besteigen?
Die Wanderwege zum Fuji sind nur während der offiziellen Wandersaison geöffnet, die in der Regel von Juli bis Anfang September andauert. In diesen Monaten ist es nicht nur die sicherste Zeit für eine Besteigung, sondern auch die Temperaturen sind milder und alle Einrichtungen vor Ort wie Restaurants, Geschäfte, Unterkünfte und Toiletten sind geöffnet. Am stärksten frequentiert sind die Wanderwege an Wochenenden und während der Obon-Feiertage im August.
Das Besteigen außerhalb der Saison ist gefährlich und es wird dringend davon abgeraten. Erfahrene Bergsteiger, die den Fuji außerhalb der Wandersaison auf eigene Gefahr besteigen möchten, müssen strenge Regeln und Vorschriften beachten. Sie müssen nachweisen, dass sie über die erforderliche Ausrüstung verfügen und eine Genehmigung für ihr Klettervorhaben einholen.
Kosten und erforderliche Reservierungen vor der Besteigung des Fuji
Angesichts der großen Anzahl an Menschen, die den Fuji besteigen möchten, und der zunehmenden Zahl von Zwischenfällen wurden Reservierungssysteme und Gebühren für den Zugang zum Gipfel eingeführt: Jeder Bergsteiger muss eine obligatorische Gebühr von 4.000 Yen entrichten und sich über ein Online-System registrieren (verfügbar ab April). Für den beliebtesten Wanderweg, den Yoshida-Trail, gilt ein Tageslimit von 4.000 Wanderern (beachtet, dass dieses Limit im Jahr 2024 nie erreicht wurde). Außerdem wird der Zugang zu den Wanderwegen von 14:00 bis 3:00 Uhr für Personen ohne Reservierung in einer Hütte eingeschränkt, um nächtliche Aufstiege zu vermeiden.
Die verschiedenen Routen zum Gipfel des Fuji
Es stehen insgesamt vier Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und geschätzten Wanderzeiten zur Auswahl. Der Fuji ist in zehn separate Raststationen unterteilt, und die meisten Wanderwege beginnen an der fünften Station. Überlegt euch die verschiedenen Optionen sorgfältig, bevor ihr euch für eine Route entscheidet!
Yoshida-Pfad
Der Yoshida-Trail ist die beliebteste und leichteste Route. Von Tokio aus fahren direkte Busse zum Ausgangspunkt, der fünften Station der Fuji-Subaru-Linie. Der Aufstieg dauert etwa sechs Stunden, der Abstieg etwas mehr als vier Stunden. Der Pfad wird oft wegen des herrlichen Blicks auf die fünf Seen des Fuji gewählt, die bereits vom Ausgangspunkt aus sichtbar sind.
Yoshida-Pfad
point of interest- Kamiyoshida, Fujiyoshida, Yamanashi 403-0005, Japan
- ★★★★☆
Fujinomiya-Pfad
Auch dies ist ein weiterer beliebter Weg: Die Route ist kürzer, aber steiler und anspruchsvoller. Der Aufstieg dauert etwa viereinhalb Stunden und der Abstieg ein paar Stunden.
Fujinomiya-Pfad
parking- Awakura, Fujinomiya, Shizuoka 418-0011, Japan
- ★★★★☆
Subashiri-Pfad
Dieser Weg auf der Ostseite des Berges beginnt auf einer niedrigeren Höhe als die anderen und eignet sich für alle, die eine ruhige Wanderung durch den Wald genießen möchten. In der Nähe der achten Station trifft er auf den Yoshida-Pfad und wird dort stärker frequentiert.
Subashiri-Pfad
transit station- Subashiri, Oyama, Sunto District, Shizuoka 410-1431, Japan
- ★★★★☆
Gotemba-Pfad
Bei diesem Pfad handelt es sich um den längsten Aufstieg (mindestens sieben Stunden) und er bietet kaum Schutz zum Ausruhen. Daher ist er für unerfahrene Wanderer nicht zu empfehlen.
Gotemba-Pfad
tourist attraction- Nakabata, Gotemba, Shizuoka 412-0006, Japan
- ★★★★☆
Unverzichtbare Ausrüstung für die Besteigung des Fuji
Bevor ihr Japans höchsten Berg besteigt, ist eine gute Ausrüstung unerlässlich. Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, solltet ihr einige wichtige Dinge mitnehmen.
- Wanderschuhe: Das Gelände variiert während des Aufstiegs, da es vulkanischen Ursprungs ist. Es kann sehr uneben und felsig sein, und es ist fast unvermeidlich, mindestens einmal zu stolpern oder zu stürzen. Um das Sturzrisiko zu minimieren, sind feste Wanderschuhe wichtig. Turnschuhe und Sandalen sind zum Klettern nicht geeignet.
- Warme Kleidung: Obwohl es am Fuße des Fuji während der Wandersaison sehr heiß sein kann, sind die Temperaturen auf dem Gipfel immer kalt, insbesondere nachts und frühmorgens, wenn sie sogar unter den Gefrierpunkt fallen können. Zieht euch unbedingt mehrere Schichten Kleidung an, die hier je nach Bedarf an- und ausziehen könnt.
- Taschenlampen: Wenn ihr den Fuji nachts besteigt, ist eine Beleuchtung unerlässlich, um den Weg zu sehen und Unfälle zu vermeiden. Die meisten Wanderer verwenden Stirnlampen, die an Helmen oder Stirnbändern befestigt sind, damit sie beim Klettern die Hände frei haben.
- Wasser: Wir empfehlen, ein bis zwei Liter pro Person mitzunehmen. Um Höhenkrankheit zu vermeiden, solltet ihr regelmäßig trinken. Da es auf dem Fuji keine Mülleimer gibt, müssen Plastikflaschen bis zur Rückkehr mitgenommen werden.
- Snacks: Bringt süße oder salzige Snacks, Trockenfrüchte, Riegel oder andere leicht zu verzehrende Lebensmittel mit, die für den richtigen Energieschub sorgen.
- (Optional) Wanderstock: Vor Beginn der Wanderung könnt ihr in einem der Souvenirläden an der fünften Station einen Wanderstock kaufen und ihn auf dem Weg nach oben an jeder Station gravieren lassen. So habt ihr ein schönes Souvenir.
- (Optional) Komprimierter Sauerstoff: Bei Höhenkrankheit kann komprimierter Sauerstoff einige Symptome wie Schwindel oder Atemnot lindern. An der fünften Station sind entsprechende Sauerstoffflaschen erhältlich.
Denkt daran, auch ein paar 100-Yen-Münzen mitzubringen, denn Toiletten sind gebührenpflichtig. Rechnet mit 200 bis 500 Yen pro Toilettengang. Diese Gebühren sind angesichts der Kosten für Reinigung und Instandhaltung der Anlagen durchaus sinnvoll.
Den Fuji bei Nacht besteigen: Der Nervenkitzel, den Sonnenaufgang vom Gipfel aus zu beobachten
Der Aufstieg und Abstieg zum Fuji dauert etwa zehn Stunden. Von einer Tagestour wird abgeraten. Viele Wanderer brechen nachts auf und erreichen den Gipfel frühmorgens, gerade rechtzeitig, um den Sonnenaufgang zu erleben und dann zurückzukehren. Den Sonnenaufgang vom Gipfel des heiligen Fuji zu bewundern, ist ein atemberaubendes Erlebnis. Am besten gelingt es jedoch, das richtige Tempo einzuhalten und ausreichend zu rasten, indem man in einer der Berghütten einkehrt. Auf der offiziellen Website findet ihr ein Beispiel für eine Kletterplanung, um den Sonnenaufgang sicher zu erleben.
Der Sonnenaufgang ist eine beliebte Zeit, und insbesondere zwischen 3 und 5 Uhr morgens kann auf dem Abschnitt von der achten Station bis zum Gipfel ein großer Andrang von Wanderern herrschen. Plant eure Zeit entsprechend ein und bedenkt, dass der Sonnenaufgang auch von anderen Punkten als dem Gipfel, beispielsweise von eurer eigenen Hütte aus, sehr schön anzusehen ist.
Vorsicht vor der Höhenkrankheit
Die meisten Menschen verbinden die Höhenkrankheit mit dem Fliegen. Tatsächlich kann sie aber auch beim Aufstieg in extreme Höhen auftreten, weshalb sie auch als „Bergkrankheit“ bezeichnet wird. Zu den Symptomen der Höhenkrankheit gehören Schwindel, Kopfschmerzen, Atembeschwerden und Übelkeit. Um Beschwerden zu vermeiden, solltet ihr an jeder der zehn Stationen entlang der Route mindestens 20 Minuten Pause einplanen, um sich an die Höhenunterschiede zu gewöhnen. Übernachtet in den Berghütten entlang der Wanderwege. Denkt jedoch daran, dass Reservierungen im Voraus erforderlich sind.
Was man auf dem Gipfel des Fuji machen kann
Der Gipfel des Fuji ist erfüllt von der Begeisterung der Bergsteiger, die ihr Ziel erreicht haben. Oben befinden sich die Schreine Kusushi und Okumiya sowie eine Hütte mit warmen Speisen und Getränken.
Es gibt sogar ein Postamt, von dem aus ihr Postkarten verschicken könnt, um euren Lieben mitzuteilen, dass ihr den Gipfel sicher erreicht habt. Vergesst nicht, auch den Krater zu besichtigen: Schließlich ist der Fuji immer noch ein Vulkan!
Wir empfehlen, den Aufstieg als Teil einer größeren Reiseroute in Betracht zu ziehen und die Gelegenheit zu nutzen, einige Orte in der Nähe zu besuchen, vielleicht indem ihr eine Autofahrt unternehmt oder die Gegend um Fujinomiya erkundet.
Berg Fuji
natural feature- Mount Fuji, Kitayama, Fujinomiya, Shizuoka 418-0112, Japan
- ★★★★☆
Originalartikel vom 8. Juni 2018.
Update von Stefania Da Pont in 2025.
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