Wenn es darum geht „Ja“ zu sagen, enthält die japanische Sprache eine ganze Reihe von möglichen Äußerungen. Ob Interaktionen von Angesicht zu Angesicht stattfinden oder nicht, das gewünschte Maß an Höflichkeit, wie gut ihr jemanden kennt und der Grad an Formalität sind wichtige Überlegungen bei Gesprächen auf Japanisch. Was das „Nein“ angeht, so existiert das Wort sicherlich auf Japanisch, aber seine Verwendung wird oft zugunsten einer schwächeren Ablehnung vermieden. Nicht-Muttersprachler der japanischen Sprache fragen sich möglicherweise, wie sie „Nein“ sagen sollen, ohne es tatsächlich zu sagen und was diese beiden kleinen Wörter „Ja“ und „Nein“ für den japanischen Geist bedeuten.
Wie sagt man „Ja“ auf Japanisch?
„Ja“ auf Japanisch ist はい (hai), aber häufig werden ihr auch das Wort わかりましいた (wakarimashita) hören, was wörtlich „Ich verstehe“ oder „Okay, ich stimme zu“ bedeutet. In informellen Situationen ist es jedoch auch akzeptabel, „Okayです“ (Okay desu) zu sagen („Es ist okay“) und besonders unter Freunden könnt ihr auch einfach ええ (ee) sagen.
Es ist üblich, 大丈夫です (daijoubu desu) zu verwenden, um auf höfliche Art und Weise zu sagen: „Ja, das ist in Ordnung. Kein Problem.“ Oder auch はい、そうです (hai, sōdesu), was so viel bedeutet wie: „Ja, das ist es.“ Das Wort どうぞ (dōzo) wird verwendet, um eine Zustimmung auszudrücken und auch Zusprüche wie: „Ich bitte dich“ oder „Mach weiter“.
Während des Gesprächs versichern wir dem Sprecher, dass er unsere Aufmerksamkeit hat und dass wir verstanden haben, indem wir zu relevanten Zeiten そう oder そうそう (sō oder sōsō) sagen, was übersetzt „Ja, ja“ bedeutet. Informelle Diskussionen werden durch Äußerungen unterbrochen, die Aizuchi (相槌) genannt werden. Einige der häufigsten sind うん (un) und werden übersetzt als „Ja…“; ああ (aa), was so viel bedeutet wie „Ah, ich verstehe“ und えー (ee), das eine Überraschung über etwas ausdrückt, was der Sprecher gesagt hat.
In höflicheren oder formelleren Gesprächen wird そうです (sō desu) verwendet, was so viel wie „Ja, das ist es“ bedeutet, sowie weitere Höflichkeitsindikatoren wie そうでございます (sō de gozaimasu), ein Beispiel für „Sonkeigo“, die respektvolle Sprache. Überraschungen sind ein großes Merkmal der japanischen Sprache und diese werden oft auf höfliche Weise ausgedrückt, wie zum Beispiel mit そうですか (sō desu ka?), was neben einem Ausdruck der Überraschung auch so viel wie „Ah, wirklich?“ bedeutet.
Wie man (nicht) „Nein“ sagt auf Japanisch und wie man höflich ablehnt
Das japanische Wort für „Nein“ lautet いいえ (iie) oder auch die bekanntere Variante いや (iya). „Nein“ zu sagen oder auch nur zu hören, ist für Japaner im Allgemeinen unangenehm. Eine negative Antwort wird oft in eine negative Frage umformuliert, in der die negative Form des Verbs verwendet wird.
Um sich auf höfliche Art und Weise zu weigern, könnt ihr ebenfalls 結構です (kekkō desu) sagen, was so viel wie „nein danke“ bedeutet und von einem bescheidenen Schütteln eurer Hände gefolgt wird. Die Äußerung うーん (uun, “hmm“) ist eine weichere Art, eine Ablehnung auszudrücken, während ちょっと (chotto), wortwörtlich „ein wenig“, noch reservierter und zurückhaltender ist, um etwa abzulehnen, beispielsweise eine Einladung. Das Wort wird mit einer Art Spannung gesagt und als ob der Satz nicht vollständig wäre. Es impliziert, dass etwas schwierig zu tun wäre (als wenn es unmöglich wäre).
Ablehnungen werden oft von einer der am häufigsten verwendeten Redewendungen in Japan begleitet: すみません (sumimasen), was „Entschuldigung“ bedeutet. Die stärkste Ablehnung von allen ist すみません、ちょっとできません (sumimasen, chotto dekimasen), was mit „Ich kann das im Augenblick wirklich nicht machen“ übersetzt wird sowie だめです (dame desu), was so viel wie „es ist nicht möglich“ oder sogar „es ist verboten“ bedeutet und von einer Kreuzung der Arme mit spitzen Fingern gefolgt wird.
In der Arbeitswelt lassen sich verschiedene Sätze mit bestimmten Bedeutungen wiederfinden, die auf den japanischen Höflichkeitsknigge verweisen. Einige weisen darauf hin, dass etwas heikel 難しいですね (muzukashii desu ne) oder kompliziert ist, gefolgt von einem leeren Gesichtsausdruck. Andere Antworten verweisen darauf, dass es notwendig ist, über die Frage nachzudenken, wie zum Beispiel 考えておきます(kangaete okimasu), was übersetzt so viel bedeutet wie „Ich werde darüber nachdenken“, 検討します (kentō shimasu) oder 努力してみます (doryoku shite mimasu), letzteres bedeutet „Ich werde mein Bestes geben“. Diese Phrasen könnt ihr gegenüber Vorgesetzten oder vielleicht einer dritten Person verwenden, die nicht am Gespräch beteiligt ist. Wenn auf ein außenstehendes Element Bezug genommen wird, das außerhalb der aktuellen Situation liegt, muss eine gewisse Höflichkeit dargelegt werden, um zu zeigen, dass es unabhängig ist.
Eine Ablehnung kann von körperlichen Gesten begleitet werden, zum Beispiel das Bewegen der Hand von links nach rechts auf derselben Höhe wie das Gesicht. Bei einer Ablehnung kann die Verwendung der Hände auf eine Verlegenheit hinweisen, zum Beispiel wenn die Hand hinter den Kopf gelegt wird. Ebenso wie ein entschuldigender Ausdruck mit dem Schütteln der Hände von einer Seite zur anderen.
Warum sagen Japaner niemals nein?
In Wahrheit sagen Japaner nie wirklich „Nein“, oder sie sagen es stattdessen durch die Blume hindurch. Ziel ist es, in einer Situation Harmonie zu bewahren, indem ihr euch nicht zu direkt ausdrückt, um den Sprecher nicht zu beleidigen oder zu verärgern. Wie in vielen asiatischen Ländern wird die direkte Ablehnung als sozial inakzeptabel angesehen.
Zum Glück wird de Bedeutung dieses Kommunikationscode und die Abhängigkeit vom Kontext von allen verstanden. Die Anpassung an jeden Code ebnet den Weg für gegenseitiges Verständnis und soziale Harmonie.
Wenn es darum geht, etwas abzulehnen, kann die Antwort mehrdeutig erscheinen. Die Japaner wenden häufig Stiltechniken an, um das Thema zu wechseln, das Problem vollständig zu vermeiden, sich vor Antworten zu scheuen oder die Diskussion sanft zu schließen.
Zusammengefasst
Im Japanischen wird das Wort „Ja“ von einer Reihe von Äußerungen und Höflichkeitsstrategien begleitet, aber es wird als zu direkt und sozial inakzeptabel angesehen, wenn es darum geht, das Wort „Nein“ zu sagen. Verschiedene Euphemismen und höfliche Redewendungen werden verwendet, um nicht direkt „Nein“ zu sagen. Daher wird die Antwort durch Worte und unter Berücksichtigung des Kontextes der Konversation ausgedrückt. Es geht nur darum zu wissen, wie man in einer Kultur kommuniziert und wie man zwischen den Zeilen lesen kann.
Übersetzung von Yvonne.