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Wenn du deine Reise nach Okinawa planst und eine Unterkunft auswählen musst, denkst du wahrscheinlich als erstes an ein schickes Resort in der Nähe des Meeres. Aber obwohl diese Hotels eine großartige Option zum Entspannen sind, bieten sie kein eindringliches Reiseerlebnis. Hast du schon einmal von einem „Minshuku“ gehört? In letzter Zeit wird Minshuku, was auf Japanisch „Privatunterkunft“ bedeutet, zu einer beliebten Option für Unterkünfte in Okinawa, da Reisende nach einem intensiveren Erlebnis suchen. Sie bieten auch die Möglichkeit, die Einheimischen kennenzulernen und die einzigartige Kultur dieser himmlischen Inseln zu verstehen.

Was ist ein Minshuku?

Du fragst dich wahrscheinlich, was ein Minshuku ist. Ein Minshuku sind Familienunterkünfte im japanischen Stil. Sie bieten etwas, was eine Nacht im Hotel nicht bieten kann – das Treffen auf einheimische Familien und das Erleben des traditionellen Lebens in Okinawa auf eine Weise, die sonst unmöglich ist, ganz zu schweigen von hausgemachtem Essen!

Wohnzimmer in einem traditionellen Haus in Okinawa.
In einem Minshuku kannst du dich wie zuhause fühlen.

Während eines Aufenthaltes in einem Minshuku haben Reisende ein eigenes Zimmer und nehmen an kulturellen Aktivitäten sowie am normalen Tagesablauf der Familie teil. Für die Menschen auf Okinawa, die stolz auf ihre Kultur der Gastfreundschaft sind, ist es ganz natürlich, dass ihre Häuser für Gäse offenstehen.

Minshuku auf Okinawa

Okinawa im Süden Japans ist ein kleines Paradies auf Erden und seine kulturellen Wurzeln liegen im Ryukyu-Königreich, das 450 Jahre lang bestand und um das Jahr 1429 begann. Während der Ryukyu-Ära entwickelte Okinawa seine eigene Kultur, die sich stark von der auf dem japanischen Festland unterscheidet. Dank der Handelsrouten mit dem japanischen Festland, China, Korea und anderen südostasiatischen Ländern, spiegeln Okinawas einzigartige Kultur und Traditionen eine dynamische Mischung aus Merkmalen und Einflüssen dieser Länder wider und wurden seitdem durch die Geschichte weitergegeben.

Wie ich bereits erwähnt habe, sind Minshuku eine beliebte Wahl für eine Unterkünfte in Okinawa, um die einzigartige Ryukyu-Kultur aus erster Hand kennenzulernen und zu erleben. Darüber hinaus bieten sie die Möglichkeit, mehr über lokale Bräuche und Traditionen über Essgewohnheiten bis hin zu Familienroutinen zu erfahren.

Badewanne in einer der Unterkünfte in Okinawa.
Du kannst die üppige Natur des Yanbaru-Waldes genießen, während du in diesem Minshuku in Yanbaru ein Bad nimmst.

Während deines Aufenthalts in einem Minshuku in Okinawa nimmst du an einigen der täglichen Aktivitäten der Einheimischen teil: esse mit ihnen, schlaf in ihrer Nähe und lerne von ihnen. Sie werden für ein paar Tage Teil deiner Familie sein. Während meiner Besuche in Okinawa hatte ich das Privileg, einige Male einen Gastfamilienaufenthalt zu erleben; dies sind die besten Erinnerungen an meine Reisen geworden.

Was kann man von einem Minshuku-Erlebnis in Okinawa erwarten?

Mein letztes Minshuku-Erlebnis in Okinawa war im Ogimi Village, das mitten im Yanbaru-Wald liegt. Einheimische Frauen erwarteten mich in einem wunderschönen traditionellen Haus mit niedlichen Dekorationen. Eine von ihnen war eine Sanshin-Meisterin, eine japanische dreisaitige Gitarre, die einen warmen und fröhlichen Klang erzeugt und als die Seele der Musik von Okinawa gilt. Sie brachte mir die Grundlagen bei und nach mehreren gescheiterten Versuchen, spielte ich die ersten Akkorde eines meiner Lieblingslieder aus Okinawa.

Als nächstes brachte mir eine andere Frau bei, wie man Soba-Nudeln aus Okinawa zubereitet. Nachdem sie die Mischung aus frisch gemahlenem Mehl und Salzwasser zu einem elastischen Teig geknetet hatte, schnitt ich den Teig in dünne Nudeln. Auch dieser Schneidvorgang hatte seinen eigenen Rhythmus: Schneiden-Klopfen-Gleiten. Schneiden-Klopfen-Gleiten.

Zubereitung von Okinawa Soba-Nudeln.

Ich kam am Abend bei der Gastfamilie an. Der Ort hatte mich sprachlos gemacht. Es war ein beeindruckendes Holzhaus auf einem Berg, umgeben von üppigem Regenwald. In der Mitte des geräumigen Wohnzimmers befand sich ein „Irori“, ein traditioneller japanischer versunkener Herd, der mit Holzkohle befeuert und zum Heizen des Hauses und zum Kochen von Speisen verwendet wurde. Wir saßen um den Irori herum. Während meine Gastfamilie köstlichen Fisch, Fleisch und Gemüse grillte, unterhielten wir uns über die kulturellen Unterschiede zwischen Japan und meinem Land ,und sie unterhielten mich mit faszinierenden Geschichten über den Lebensstil Okinawas in der Vergangenheit und Gegenwart.

Irori, einen versunkenen Herd, kann man in alten japanischen Häusern finden.

Am nächsten Morgen, nach einem hausgemachten Frühstück mit regionalen Zutaten, nahmen sie mich zum Strand mit, wo sie normalerweise Fischen gehen und sich erholen. Außerdem zeigten sie mir weitere Orte in der Nähe. Auch wenn ich sie erst Tags zuvor getroffen habe, schaffte es meine Gastfamilie, dass ich mich wie zu Hause fühlte. Daher fühlte es sich auch so an, als würde ich enge Freunde verlassen, als die Zeit des Abschieds kam.

Anreise zum Ogimi Village

Der beste Weg, um nach Ogimi Village zu gelangen, ist es, am Flughafen Naha ein Auto zu mieten und etwa 90 km nach Norden zu fahren (etwa 1,5 Stunden). Alternativ kannst du mit dem Yanbaru Express Bus in die Stadt Nago fahren (1.650 Yen, ca. 1 Std. 40 Min.) und von dort ein Taxi zum Dorf Ogimi nehmen (ca. 20 km).

Auf Reisen denken wir normalerweise nur darüber nach, was wir besuchen und wo wir übernachten möchten. Aber wir machen uns selten Gedanken über die Einheimischen. Einheimische sind der wichtigste Teil jeder Reise. Dank ihnen ist jedes Land oder jede Region anders und einzigartig, und sie sind die beste Informationsquelle über die regionale Kultur. Im Gegensatz zu Hotels, die oft nur ein Ort zum Ausruhen in der Nacht sind, gibt dir das Minshuku-Erlebnis in Okinawa einen Einblick in das lokale Leben, dem du sonst nie begegnen würdest, und kann zu Reiseplänen, versteckten Orten, die nur Einheimische kennen, und echten, bleibende Freundschaften führen!

Gesponsert vom Okinawa Convention & Visitors Bureau

Übersetzung von Claudia

Lucia Tsujiguchi

Lucia Tsujiguchi

Llegué de Madrid a Tokio en 2017 con dos maletas repletas de sueños por cumplir y una mochila llena de miedos que vencer. Siempre con mi cámara, que me acompaña en cada uno de mis viajes y aventuras. Quiero narrar la verdadera esencia de este país, el Japón que se oculta en la rutina diaria, en los supermercados locales llenos de abuelas japonesas, en los restaurantes sin menú en inglés, en los tesoros escondidos en las zonas rurales, en las pequeñas cosas de las que apenas nos percatamos en nuestro día a día.