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Japan ist bekannt für seine tief verwurzelte Kultur der Höflichkeit, und Begrüßungen spielen im Alltag eine grundlegende Rolle. Egal, ob ihr Japan besucht oder die Sprache lernt: Wenn ihr wisst, wie man sich auf Japanisch begrüßt und verabschiedet, könnt ihr soziale Situationen leichter meistern. Von der formellen Verbeugung bis zum zwanglosen Abschied dreht sich die japanische Etikette um Respekt und Kontext.

Die Bedeutung von japanischen Begrüßungen

In Japan sind Begrüßungen nicht nur eine Formalität, sondern Ausdruck von Respekt und Wertschätzung. Neben verbalen Äußerungen spielen Gesten wie Verbeugungen eine entscheidende Rolle. Wenn ihr lernt, euch auf Japanisch zu begrüßen, kann euer Umgang mit Japanern herzlicher und respektvoller werden.

Wie man „Hallo“ auf Japanisch sagt

Wie in vielen Sprachen variieren auch japanische Begrüßungen je nach Tageszeit und Formalität. Hier sind die gängigsten Arten, auf Japanisch „Hallo“ zu sagen:

Ohayou: Guten Morgen

Verwendet „Ohayou“ おはよう in informellen Situationen, wie zum Beispiel bei der Begrüßung von Freunden oder der Familie. Für eine höflichere Version verwendet ihr „Ohayou gozaimasu“ おはようございます, was für den Arbeitsplatz, Lehrer und Fremde geeignet ist. Obwohl es selten verwendet wird, ist das Kanji für „Guten Morgen“ folgendes: 御早う. Das erste Kanji ist das Ehrenpräfix und das zweite Kanji bedeutet „früh“.

Am besten verwendet für: Morgendliche Begrüßungen, locker unter Freunden oder formell im beruflichen Umfeld.

Konnichiwa: Guten Tag und Hallo

Eine der bekanntesten japanischen Begrüßungen ist „Konnichiwa“ こんにちは. Dieses vielseitige Wort um „Hallo“ zu sagen, kann normalerweise vom späten Morgen bis zum frühen Abend verwendet werden. Es stammt von der längeren Phrase „Konnichi wa gokigen ikaga desu ka“ 今日はご機嫌いかがですか, was so viel wie „Wie geht es dir heute?“ bedeutet. Aus diesem Grund endet „Konnichiwa“ mit は (ha) statt わ (wa), da es aus dem Partikel besteht, das aus dem oben genannten längeren Satz stammt.

Frau vor einem steinernen Torii-Tor
Foto: Gavin Li

Am besten verwendet für: Eine höfliche und neutrale Begrüßung für formelle und informelle Anlässe.

Konbanwa: Guten Abend

Wenn es Abend wird, solltet ihr nicht mehr „Konnichiwa“, sondern „Konbanwa“ こんばんは verwenden. Es hat eine ähnliche Struktur und wird ebenfalls mit einem abschließenden は anstelle eines わ geschrieben. Dieses Wort bedeutet „heute Abend“ und das Kanji 今晩は wird ebenfalls selten verwendet.

Am besten verwendet für: Abendgruß für alle Gelegenheiten.

Genki desu ka?: Wie geht es dir?

„Genki desu ka“ 元気ですか ist eine übliche Art auf Japanisch zu fragen: „Wie geht es dir?“. Zu den Antworten gehören „Genki desu“ 元気です (Mir geht es gut) oder das formellere „Ogenki desu ka?“ お元気ですか für höfliche Interaktionen.

Am besten verwendet für: Lockere und höfliche Gespräche, um sich nach dem Wohlbefinden einer Person zu erkundigen.

Wie man „Auf Wiedersehen“ auf Japanisch sagt

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich auf Japanisch zu verabschieden, abhängig vom Grad der Formalität und der Beziehung zwischen den Sprechern.

Sayonara: Auf Wiedersehen (formeller und langfristiger Abschied)

Obwohl die Phrase „Sayonara“ さようなら weltweit bekannt ist, wird sie im Alltag weitaus seltener verwendet, als viele denken. Sie bezeichnet einen Abschied für längere Zeit, beispielsweise wenn jemand wegzieht oder eine längere Reise antritt. Um Verwirrung zu vermeiden, kann man einfach „bai-bai“ バイバイ verwenden. Diese englische Redewendung wird häufig unter Freunden, in der Familie und im Gespräch mit Kindern verwendet.

Am besten verwendet für: Sayonara in formellen Situationen bei einer Trennung über einen längeren Zeitraum. Bai-bai bei lässigen und freundlichen Verabschiedungen.

Mata ne/ Ja ne: Bis bald

Für informellere Verabschiedungen könnt ihr „Ja ne“ じゃあ (so viel wie „Na ja, wir sehen uns“) oder „Mata ne“ またね („Bis zum nächsten Mal“) verwenden. Ändert den Satzanfang, um anzugeben, wann ihr die Person wiedersehen werdet, zum Beispiel „Mata ashita“ また明日 („Bis morgen“) oder „Mata raishuu“ また来週 („Bis nächste Woche“).

Am besten verwendet für: Lässige Verabschiedungen unter Freunden.

Oyasuminasai: Gute Nacht

Dieser Satz wird vor dem Zubettgehen verwendet, um eine gute Nacht zu wünschen. „Oyasuminasai“ おやすみなさい ist höflich, während „Oyasumi“ おやすみ in einer lockereren Situation verwendet wird. „Yasumi“ 休み bedeutet auf Japanisch „Ruhe“, daher wäre die wörtlichste Übersetzung „zu ruhen“.

Am besten verwendet für: Um eine gute Nacht vor dem Schlafen gehen zu wünschen.

Shitsurei shimasu: Entschuldigung (formelle Verabschiedung)

„Shitsurei shimasu“ 失礼します ist eine respektvolle Art, sich im beruflichen Umfeld zu verabschieden, insbesondere wenn man die Arbeit, ein Meeting oder ein Gespräch mit einem Vorgesetzten verlässt.

Am besten verwendet für: Am Arbeitsplatz oder in formellen Situationen.

Otsukare sama / Otsukare: Danke für deine harte Arbeit

Obwohl es sich nicht wörtlich um einen Abschied handelt, wird „Otsukaresama“ お疲れ様 im Arbeitsumfeld verwendet, um Dankbarkeit für die Bemühungen einer Person auszudrücken, die etwas beendet hat. „Otsukaresama deshita“ (Vergangenheitsform) wird verwendet, wenn man Feierabend hat.

Am besten verwendet für: Verabschiedung am Arbeitsplatz oder um die Leistung einer Person wertzuschätzen.

Die klassische japanische Verbeugung

Neben Worten gehört zur Begrüßung und Verabschiedung in Japan auch die Verbeugung, genannt Ojigi お辞儀. Die Verbeugung von Kopf und Körper zeigt Respekt und kann je nach Situation unterschiedlich stark ausgeprägt sein:

  • 15°-Verbeugung: Lässige Begrüßung
  • 30°-Verbeugung: Geschäftskontext oder höfliche Interaktion
  • 45°-Verbeugung: Tiefer Respekt vor Vorgesetzten, Älteren oder bei formellen Anlässen

Im alltäglichen Umgang genügt eine leichte Verbeugung oder ein Nicken. Die Kombination einer Verbeugung mit einer gesprochenen Begrüßung unterstreicht die Höflichkeit und kulturelle Authentizität.

Personen in Yukatas
Foto: Ozgu Ozden

Begrüßungen und Verabschiedungen auf Japanisch zu beherrschen, ist für jeden Reisenden und Studenten wichtig. Das hilft euch, besser zu kommunizieren und gleichzeitig euren Respekt für die japanische Kultur zu zeigen. Obwohl Ausländer nicht verpflichtet sind, alle Regeln der Etikette buchstabengetreu zu befolgen, ist es ein Zeichen von Dankbarkeit und gutem Benehmen, sich diese anzueignen.

Wenn ihr tiefer in die japanische Kultur eintauchen möchtet, empfehlen wir euch unsere Artikel: „Wie man ‚Ich liebe dich‘ auf Japanisch sagt“ und „Wie man ‚Ja‘ und ‚Nein‘ auf Japanisch sagt“. Reist selbstbewusst nach Japan und genießt eine bereichernde Erfahrung, indem ihr die Kultur des Landes der aufgehenden Sonne kennenlernt.

Übersetzung von Yvonne Tanaka.

Originalartikel vom 27.05.2018.

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