Wusstet ihr, dass es auf Japanisch zahlreiche Ausdrücke gibt, um sich selbst vorzustellen? Begrüßungen mit der richtigen Etikette sind oftmals der Start der ersten Lektionen, denen wir im Sprachunterricht begegnen, wenn es um die Selbstvorstellung geht. Auf Deutsch ist das gängigste und einfachste Muster folgendes: „Hallo, mein Name ist X. Freut mich, Sie kennenzulernen.“ Und das sagen wir, während wir die Hand unseres Gegenübers schütteln.
Es gibt noch weitere Möglichkeiten, sich auf Japanisch vorzustellen und es ist notwendig, die entsprechende Höflichkeitsform zu verwenden, je nachdem, mit was für einer Person wir sprechen. Letzteres ist vor allem bei Geschäftstreffen unerlässlich.
Wie verwenden wir Begrüßungen in Japan?
In Japan neigt man dazu, sich mit dem Familiennamen gefolgt vom Vornamen vorzustellen und dann unseren Job oder unser Unternehmen vorzustellen, bei dem wir arbeiten.
Während des gesamten Informationsaustauschs ist es höflicher, sich zu verbeugen anstatt die Hände zu schütteln, obwohl das Händeschütteln als internationale Begrüßungsgeste vor allem im Arbeitsumfeld üblich ist. Die Begrüßungsetikette ermöglicht es uns, Dankbarkeit durch verschiedene Höflichkeitsformen auszudrücken und ist besonders wichtig während eines japanischen Geschäftstreffens.
Wie man sich auf Japanisch vorstellt
Wie wir bereits wissen, kann im Japanischen ein und dasselbe mit einer unterschiedlichen Höflichkeitsstufe ausgedrückt werden, je nachdem, mit welcher Person wir sprechen.
Wenn wir uns auf Japanisch jemandem vorstellen, der älter ist oder eine höhergesetzte Person im Arbeitsumfeld, dann können wir „Hajimemashite. [Euer Name] to moushimasu. Douzo yoroshiku onegai itashimasu.“ (はじめまして。[Euer Name] ともうします。どうぞよろしくお願いします。) sagen. Wenn wir mit einer jüngeren Person sprechen, dann können wir „Hajimemashite. [Euer Name] desu. Yoroshiku.“ (はじめまして。[Euer Name] です。よろしく。) sagen.
Obwohl sich beide Ausdrucksweisen ähneln, besitzen sie sehr unterschiedliche Nuancen. Was ist also die Bedeutung?
Wie man „Freut mich, dich kennenzulernen“ auf Japanisch sagt
„Hajimemashite” kann mit zwei verschiedenen Kanji geschrieben werden. 始めまして oder 初めまして, obwohl es häufig auch einfach nur in Hiragana geschrieben wird: はじめまして. Während die Aussprache identisch ist, ist die Bedeutung der beiden Kanji, die verwendet werden können, unterschiedlich. Das Kanji der ersten Variante bedeutet „anfangen“, das der zweiten Variante bedeutet „erstes Mal“. Obwohl einige argumentiert haben, dass 始めまして der Ursprung ist, sind beide Schriftzeichen akzeptiert und werden heutzutage verwendet.
Daher kann „Hajimemashite“ einfach mit „Schön, dich zum ersten Mal kennenzulernen“ übersetzt werden.
Wir ihr euren Namen sagt, wenn ihr euch auf Japanisch vorstellt
Wir können uns gegenüber einer anderen Person mit „Watashi ha [Name] desu.“ (わたしは [Name] です。) vorstellen oder mit „Watashi ha [Name] to moushimasu.“ (わたしは [Name] と申します。).
Beide Varianten bedeuten „Mein Name ist [Euer Name]“. Der einzige Unterschied liegt bei „desu“ und „to moushimasu„, welches zu der Bescheidenheitsform gehört. Daher könnte der erste Satz mit „Ich bin [Name]“ übersetzt werden, während der zweite so viel bedeutet wie: „Ich darf mit dem Namen [Euer Name] angesprochen werden.“
Eine andere weniger übliche Art, sich vorzustellen, ist: „[Euer Name] to iimasu.“ ([Euer Name]と言います。) Übersetzt bedeutet es so viel wie „Ich werde [Euer Name] genannt.“ Es ist nichts grammatikalisch Falsches an dieser Variante, aber „[Name] desu“ und „[Name] to moushimasu“ sind einfach gängiger.
Was bedeutet „Yoroshiku onegai shimasu“?
„Yoroshiku onegai shimasu“ (よろしくお願いします) bedeutet wörtlich übersetzt „Bitte pass auf mich auf“ und wird regelmäßig im japanischen Alltag verwendet. Es wird verwendet, wenn ihr einen bestimmten Service anfragt, dann würde dieser Satz die Dankbarkeit für die Bemühungen des anderen ausdrücken, der euch hilft oder unterstützt, bevor ihr schließlich „offiziell“ Arigatou gozaimasu verwendet.
Für eine bescheidenere Version wird „Douzo yoroshiku onegai itashimasu“ (どうぞよろしくお願いいたします。) verwendet, eine fortgeschrittene Form der Höflichkeit, die sich durch „douzo“ und „itashimasu“ bemerkbar macht. Also, wenn ich jetzt ein wenig übertreiben darf, kann es mit folgenden Worten übersetzt werden: „Ich bitte Sie, dass Sie gut auf mich aufpassen!“
Wie man Visitenarten in Japan austauscht
Wenn ihr jemanden zum ersten Mal auf jemanden bei einem Geschäftstreffen in Japan trefft, ist es wichtig, Visitenkarten, auf Japanisch auch meishi (名刺) genannt, auszutauschen. Es gibt jedoch bestimmte Regeln und eine Etikette, die zu beachten sind, wenn es um den Austausch geht. Achtet darauf, dass ihr dies mit Vorsicht tut oder ihr riskiert, als unprofessionell oder sogar respektlos gegenüber einem Geschäftspartner angesehen zu werden!
In den meisten Fällen sollten Visitenkarten im Stehen ausgetauscht werden. Je nachdem, wie wichtig das Gegenüber ist, verbeugt ihr euch entsprechend (oder senkt den Kopf) und verbeugt euch tiefer noch etwas tiefer, wenn ihr vor einer wichtigeren Person steht. Reicht eurem Gegenüber dann eure Visitenkarte mit beiden Händen, wobei ihr der anderen Person zugewandt sprecht.
Nehmt eine andere Visitenkarte mit beiden Händen an und nehmt euch ein oder zwei Sekunden Zeit, um sie genauer zu studieren, bevor ihr sie vorsichtig wegsteckt – aber niemals in die Gesäßtasche! Bestätigt den Namen und die Position der anderen Person, um euer Interesse an ihr zu zeigen. Und der Rest, der folgt, ist ziemlich universell.
Nachdem ihr nun all diese Begrüßungen gelernt habt, stellt euch anderen Personen vor und lernt ein paar japanische Freunde kennen. Oder macht gegebenenfalls gute Geschäfte mit ihnen. Wenn ihr mehr erfahren möchtet, lest unseren nächsten Artikel, wie man „Ja“ und „Nein“ auf Japanisch sagt. Viel Glück!
Der Originalartikel wurde am 30. Mai 2018 veröffentlich. Überarbeitung von Maria Penascal und Mika Senda. Übersetzung von Yvonne.