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Als ich im März 2019 mit meinem Working Holiday-Visum nach Japan kam, standen die Sakura-Blüten kurz vor der Blüte. Die Kirschblütenzeit in Japan ist außergewöhnlich, aber gleichzeitig auch sehr kurzlebig. Und dieser Moment machte mich traurig, weil ich wusste, dass ich sie im nächsten Jahr nicht mehr sehen kann, da mein Visum enden würde, bevor sie wieder blühen. Aber das Glück war mir hold: im Februar 2020, einen Monat vor meiner Abreise, entdeckte ich die Existenz der Kawazu-Sakura (河津桜), eine Art Kirschblüte aus der Präfektur Shizuoka, die Anfang Februar ihre Knospen öffnet.

Das Matsuda Kirschblütenfest und die Kawazu-Sakura.
Mein glückliches Gesicht, beim Anblick des beeindruckenden Blütenfests.

Es gibt verschiedene Orte, an denen man diese Art von Sakura in Japan sehen kann. Ich entschied mich für das Matsuda Kirschblütenfest. Wenn ihr das Kirschblüten-Spektakel genießen und im Februar nach Japan reisen möchtet, wäre es eine Schande, diesen Ort zu verpassen, wenn ihr in der Nähe von Tokio seid.

Ein Sakura-Kirschblüten-Aussichtspunkt in der Nähe von Tokio: Nishihira Park in Matsuda

Matsuda ist eine kleine Stadt in der Präfektur Kanagawa in der Nähe der Stadt Odawara und der Region Hakone. Dort befindet sich der Nishihira Park (西平畑公園), ein kleiner Hügel, der viel zu bieten hat. Das ganze Jahr über wird der Park von Schulgruppen und Familien wegen seiner beliebten Freizeitbeschäftigungen besucht, beispielsweise wegen einer malerischen Fahrt mit dem Furusato-Zug, einer kleinen Dampfeisenbahn, die um den Berg fährt. Der Nishihira Park ist jedoch auch für seine 360 Kawazu-Sakura-Bäume bekannt, die im Februar blühen.

Meine Erfahrungen auf dem Kirschblütenfest in Matsuda

Nach einer Stunde Zugfahrt, kamen wir am Bahnhof Shin-Matsuda an. Wir kauften unser Mittagessen in einem Konbini (24-Stunden Supermarkt) und machten uns auf den Weg zum Fest. Ich war aufgeregt und gleichzeitig ein wenig skeptisch. Erst kürzlich hatte ich diese Art von Sakura entdeckt, daher konnte ich es noch nicht so recht glauben, dass sie bereits so früh blühen konnten.

Nach einem 15-minütigen Spaziergang entlang der Google Map-Angaben und Schilder, die die Richtung des Kirschblüten-Matsuri (祭り – Festival) anzeigten, gingen wir durch einen Tunnel. Auf der anderen Seite hoben wir unsere Köpfe und dort, am Fuße des Hügels, befand sich der Eingang zum Matsuda Kirschblütenfest (まつだ桜まつり). Wir konnten es nicht glauben. Es gab einen rosa Hain, der sich über den gesamten Berg erstreckte! Wir bezahlten unseren Eintritt und machten uns auf den Weg den Hügel hinauf.

Mittagessen zwischen Kirschblüten und Rapsblüten

Der Weg wurde von rosa Laternen flankiert, die den Weg den Hügel hinauf markierten. Die Sakura waren bereits am Ende ihrer Blütezeit, sodass ihre Blütenblätter bereits abfielen. Ich konnte es nicht glauben, da es erst die letzte Februarwoche war. Aber das sind die Kawazu-Sakura, ein Winterjuwel. Wenn ihr denkt, dass diese Landschaft nicht noch wundervoller werden kann, dann irrt ihr euch, denn zeitgleich blühen auch die Rapsblüten. Die Mischung aus der rosa Sakura, dem frischen Grün der Frühlingsblätter und dem Gelb des Rapses, schuf eine unschlagbare Atmosphäre.

Wir gingen den Hügel hinauf, umgeben von einer unbeschreiblichen Ruhe. Die Farben der Bäume waren sehr intensiv und manchmal sahen wir einen Schauer von Blütenblättern, die zu Boden fielen. Wir hielten mitten in unserem Aufstieg an, setzten uns auf eine Bank und aßen unser Mittagessen unter diesem rosa Schauer von Blütenblättern. Wir hatten viel Zeit, da es eine einfache und schnelle Wanderung bis zum oberen Teil des Berges ist.

Pinke Blüten auf dem Matsuda Kirschbltenfest.
Opulente Sakura auf dem Matsuda Kirschblütenfest.

Der Blick auf die Berge von der Spitze des Nishihira Parks

Auf der Oberseite des Hügels befand sich das „Kinderhaus“ (こどもの館), eine Holzkonstruktion mit einem runden Dach. Dieser Raum kann für Gruppenausflüge gemietet werden, aber an diesem Tag waren dort Hinamatsuri-Puppen und andere japanische Dekorationen untergebracht. Mehrere Freiwillige arbeiteten, luden Besucher zum Betreten ein und verschenkten Origami. An diesem Punkt auf dem Hügel konnten wir einen herrlichen Blick auf die Stadt Matsuda genießen. An klaren Tagen könnt ihr bis zum Berg Fuji blicken.

Es gab noch weitere Gebiete hinter dem Hügel zu erkunden, aber wir beschlossen, nicht weiter zu gehen. Nachdem ich zahlreiche Fotos gemacht und die Umgebung genossen hatte, ging langsam die Sonne unter. Als wir hinuntergingen, entdeckten wir eine Rutsche, die Besucher nehmen können, um unter dem Laub von Sakura-Zweigen den Hügel hinunterzurutschen. Sehr empfehlenswert für Kinder… und Erwachsene!

Allgemeine Informationen zum Matsuda-Kirschblütenfest
Veranstaltungszeitraum: 3. Februar – 3. März 2024
Öffnungszeiten: 09.00 – 17.00 Uhr
Eintritt: 300 Yen
Nächstgelegene Stationen: Shin-Matsuda/ Matsuda
Parkplätze sind verfügbar.

Wie kommt ihr zum Matsuda Kirschblütenfest?

Der nächstgelegene Bahnhof ist Shin-Matsuda und kann mit der Odakyu-Linie (Direktzug von Shinjuku) erreicht werden. Die Fahrt dauert ungefähr anderthalb Stunden. Wenn ihr den JR-Pass besitzt, könnt ihr den Tokaido-Sanyo-Shinkansen von Shinjuku in Richtung Odawara nehmen. Dort könnt ihr in die Odakyu-Linie wechseln. Alles in allem dauert die Fahrt ungefähr eine Stunde.

Vom Bahnhof zum Fest sind es ca. 15 Minuten zu Fuß. Folgt der ausgeschilderten Route auf der Straße, die euch die Richtung des Fests anzeigt. Um auf Nummer sicher zu gehen, verwendet Google Maps, um euch nicht zu verlaufen.

Ihr könnt auch direkt mit dem Bus von Shinjuku aus zum Hügel des Matsuda Kirschblütenfests fahren. Die Fahrtdauer beträgt ungefähr 1 Stunde und 20 Minuten.

Das Matsuda Kirschblütenfest zu entdecken, war ein Geschenk, bevor ich Japan verließ. Die Sakura zu sehen und diesen wunderbaren Ort kennenzulernen, inmitten von Natur und Ruhe. Ohne Zweifel, war es der beste Abschied, den ich hätte haben können.

Übersetzung von Yvonne.

Maria Peñascal

Maria Peñascal

When I was young, I kept dreaming of the Land of the Rising Sun. So, one day, I decided to move to Japan to experience the country firsthand. Currently, I live between Spain and Japan, and I'm willing to share its culture through my writing and photography.

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