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Wie ist das Klima in Japan? Welche Temperaturen sollte man erwarten, wenn man Japan in den verschiedenen Jahreszeiten besucht? Und wann ist eigentlich die beste Zeit, um das Land der aufgehenden Sonne zu bereisen? Hier zeigen wir euch die verschiedenen Jahreszeiten Japans und erklären euch, wann die beste Zeit ist, um nach Japan zu reisen. Aber eines vorweg: Jede Jahreszeit in Japan ist einzigartig und hat ihren eigenen Charme.

Wie ist das Klima in den verschiedenen Teilen Japans?

Das Klima in Japan ist sehr unterschiedlich, je nachdem in welchem Teil von Japan man sich befindet. Zusätzlich zu den verschiedenen Jahreszeiten sollte man daher auch die verschiedenen Breitengrade beachten, in denen sich Japan befindet. Der japanische Archipel breitet sich über 3.000 Kilometer aus, weshalb die Temperaturen zwischen den nördlichen und den südlichen Inseln erheblich variieren.

Rote Brücke umgeben vom Herbstlaub in Japan
Der Herbst in Kyoto ist eine der besten Jahreszeiten zum Reisen. Das milde Herbstwetter ist perfekt, um das Herbstlaub zu bewundern. Foto: Ryutaro Tsukata

Die nördliche Region Hokkaido liegt in einer subarktischen Klimazone, die oftmals durch Sibirische Winde geprägt ist, wodurch der Schnee lange anhält und ein kalter Winter normal ist.  Es gibt allerdings auch warme Regionen, wie Kyushu oder Okinawa, die in einer subtropischen Klimazone liegen. Diese werden durch milde Winter und vereinzelte Regenfälle geprägt. Der zentrale Teil Japans liegt in einer gemäßigten Klimazone.

Was sind die vier Jahreszeiten Japans?

Wie wir nun bereits gesehen haben, erzeugt das japanische Klima eher vielfältige Jahreszeiten, die mit kalten Wintern, sowie heißen und schwülen Sommern einhergehen. Dazwischen liegen der Frühling und Herbst, in denen das Wetter eher mild ist. Das Reisen in Japan kann demnach zu manchen Zeiten etwas anspruchsvoller sein, doch letztendlich hat jede Jahreszeit ihre eigenen Highlights. Es ist also möglich, in jeder Jahreszeit verschiedene Aspekte aus diesem wunderschönen Land zu entdecken. 

Der Frühling in Japan

Die beliebteste Jahreszeit, um Japan zu besuchen, ist sicherlich der Frühling. Im Frühling beginnt das japanische Schuljahr sowie das Geschäftsjahr, ein Neuanfang, der durch das Blühen der japanischen Kirschblüte gekennzeichnet ist. Dieses Phänomen beginnt normalerweise zwischen Mitte März oder Anfang April, wobei diese Zeiten je nach Region variieren können und viele Menschen sich dann mit Freunden oder Familie treffen, um ein Picknick unter den blühenden Kirschblüten zu veranstalten. Dieses Kirschblüten-Picknick wird „Hanami“ in Japan genannt.

Picknick unter Kirschblütenbäumen in Japan
Frühling in Japan bedeutet Hanami mit Picknicks unter dem Schatten der Kirschblütenbäume. Der perfekte Zeitpunkt, um die Sakura-Blüten zu bewundern und sich mit Familie und Freunden zu treffen. Foto: Clémentine Cintre

Außerdem ist das Wetter im Frühling ideal zum Reisen in Japan. Obwohl die Temperaturen variieren, ist es selten zu kalt oder zu heiß. Der Frühling ist auch weniger regnerisch als andere japanische Jahreszeiten.

Der Sommer in Japan

Von Mitte Juni bis Mitte Juli dauert die Regenzeit in Japan an, die durch regelmäßige Regenfälle gekennzeichnet ist und den Sommer einläutet. Der Sommer in Japan ist besonders heiß und schwül, mit einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 95 Prozent. Diese Tatsache hält viele Besucher davon ab, im Sommer nach Japan zu reisen, und man sollte auch bedenken, dass dies die regenreichste Zeit in Japan ist.

Der Sommer ist die anspruchsvollste Zeit, um Japan zu besuchen, nicht nur durch die schwüle Hitze, sondern auch durch die häufigen Taifune, die im August oder September nicht unüblich sind. Dennoch gibt es zahlreiche Gründe, Japan auch im Sommer zu besuchen, wie zum Beispiel um japanische Matsuri zu sehen. Matsuri sind japanische Sommerfeste, die den Sommer in Japan besonders sehenswert machen.

Frauen im Yukata auf einem japanischen Sommerfest
Ein Besuch auf einem japanischen Sommer-Matsuri ist der perfekte Zeitpunkt, um einen Yukata zu tragen und Street Food zu essen. Foto: Dagmara Korecka

Der Herbst in Japan

Der Herbst ist ebenfalls eine wundervolle Jahreszeit, um Japan zu besuchen, geprägt durch mildes Wetter und relativ stabile Temperaturen von etwa 15 Grad. Im November wird das Land von wundervollen Herbstfarben überzogen. Es ist auch die beste Zeit, um das Herbstlaub in all seinen Nuancen zu betrachten, von den gelblich-goldenen Ginkgo-Bäumen bis hin zu den feuerroten Ahornblättern.

Der Winter in Japan

Der Winter in Japan fängt etwa Ende November an, beginnend von der nordöstlichen Seite Japans bis hin zur südwestlichen Seite. Die Temperaturen schwanken zwischen zwei bis zehn Grad, und die Luft ist eher trocken mit zahlreichen Sonnenstunden, was die Winterzeit zu einer besonders schönen Reisezeit in Japan macht, vor allem in den zentralen Städten.

Essensstände im Schnee
Der Winter in Hokkaido ist besonders stimmungsvoll. Foto: Joachim Ducos

Natürlich sieht die Situation in den nördlichen Alpenregionen und Hokkaido etwas anders aus: Hier erreichen die Temperaturen oftmals Minusgrade und starker Schneefall ist nicht unüblich.

Was sind die Mikro-Jahreszeiten aus dem alten japanischen Kalender?

In Japan ist der Verlauf der Jahreszeiten ein wichtiges Ereignis, nicht nur von einem klimatechnischen Standpunkt aus gesehen, sondern auch von einem kulturellen Standpunkt aus. Wenn ihr durch das Land reist, werdet ihr auch die Bedeutung der jahreszeitlichen Veränderungen entdecken.

Seinen Ursprung findet diese Bedeutung in früheren Zeiten, als die Landwirtschaft Japan prägte, und die Menschen noch wegen den kleinsten Klimaveränderungen achtsam sein mussten. Dieses Bewusstsein lässt sich selbst heute noch im japanischen Alltag finden, wie zum Beispiel in der japanischen Küche. Die Gerichte hängen oftmals von saisonalen Zutaten ab, ebenso wie die Warenverpackung und sogar die Werbung.

Frau im Kimono auf einer Brücke
Viele Dinge in Japan hängen mit den Jahreszeiten zusammen, zum Beispiel die Kimono-Muster. Foto: Todd Fong

Im alten landwirtschaftlichen Kalender, welcher im direkten Zusammenhang mit den Bewegungen von Sonne und Mond steht, gibt es nicht nur vier Jahreszeiten, sondern noch viele weitere, die jeweils eine besondere Zeit im Zyklus der Natur bezeichnen. Laut dem alten Kalender ist das Jahr in 24 Abschnitte (節気 sekki), auch „Solarbegriffe“ genannt, unterteilt, die die Entwicklung der Jahreszeiten symbolisieren. Damals konnten die Menschen so erkennen, wie weit die Jahreszeit vorangeschritten ist. Während ein Großteil der westlichen Kultur mit den vier fundamentalen Positionen der Sonne vertraut ist,  im Besonderen mit der Tagundnachtgleiche und der Sonnenwende, die den Anfang der vier Jahreszeiten markieren, werden in Japan und China eine Reihe von regelmäßigen astronomischen Ereignissen gewürdigt. Diese verlaufen in regelmäßigen Abständen alle 15 Tage und definieren die 24 Jahreszeiten. 

Person mit Regenschirm unter rosa Blüten in Japan
Den jahreszeitlichen Veränderungen Aufmerksamkeit schenken, ist ein Teil der japanischen Kultur. Foto: Susann Schuster

Jeder Abschnitt ist noch einmal in drei Phasen unterteilt, die etwa alle fünf Tage aufeinanderfolgen und aus denen sich ein Kalender mit 72-Mikro Jahreszeiten ergibt. Jede dieser Jahreszeiten ist sehr kurz und beschreibt die feinsten und fast unmerkbaren Veränderungen der Natur, die kontinuierlich um uns auftreten.  Diese Art von Kalender erlaubt es den Japanern, die Besonderheiten der vier Jahreszeiten zu schätzen, ebenso wie auch die minimalen Veränderungen der Mikro-Jahreszeiten, die die vier Jahreszeiten begleiten.

Zu guter Letzt fragt ihr euch nun mit Sicherheit: Wann ist die beste Zeit, um Japan zu besuchen? Das Klima in Japan ist moderat, wodurch es möglich ist, das ganze Jahr über zu reisen. Jede japanische Jahreszeit hat ihre Besonderheiten und bietet viele Überraschungen und einzigartige Landschaften. Von wunderschönen Frühlingsblumen über warme Herbstfarben bis hin zu den verschneiten Dörfern in den Bergen und den energiegeladenen Matsuri im Sommer: Alles was ihr nun tun müsst, ist zu überlegen, welche Seite von Japan ihr entdecken möchtet, und in das Herz der japanischen Kultur eintauchen. 

Übersetzung von Daniela Pokorny.

Daniela Travaglini

Daniela Travaglini

Yamatologa per caso, alla scoperta degli angoli più autentici e tradizionali del Giappone. Vivo a Roma, ma quando posso, scappo nella mia amata Tokyo.

www.tradurreilgiappone.com