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Denken wir an Kyoto, denken wir an eine Schatztruhe voller Kultur.
Die einzigartige Atmosphäre, die sich in jedem Museum und jedem Tempel Kyotos finden lässt, strahlt vom Zentrum der alten Hauptstadt bis in die umliegenden Gebiete. Dies gilt auch für Yamashina, einen Bezirk Kyotos, von welchem viele Besucher noch nie gehört haben. Dies ist verwunderlich, liegt Yamashina doch so nahe. Zwischen Biwa-See und dem Bezirk Higashiyama findet sich Yamashina, der Ortsteil von Kyoto, der von Kultur und dem Kyoto-Feeling nur so blüht, jedoch kaum besucht wird. Dies mag daran liegen, dass Yamashina durch die östlichen Berge Kyotos geographisch vom Rest der Stadt getrennt ist und somit oft unbeachtet bleibt. Dies macht den Bezirk Yamashina aber umso interessanter, da die zahlreichen Tempel und Kulturgüter wie kleine Schätze erscheinen, von deren Schönheit bisher nur wenige neugierige Augen profitiert haben.

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In diesem Artikel werden wir unsere Augen auf einen der bezauberndsten Tempel in Yamashina werfen: der Bishamondo, der im Norden von Yamashina liegt.

Der Bishamondo Tempel im Norden von Yamashina, Kyoto, Japan.

Das wachende Auge im Norden Yamashinas

Sucht man nach Bishamondo auf einer Landkarte, erkennt man schnell, dass der Tempel im höchsten Norden Yamashinas liegt, wo weiter nördlich nur noch dichter Wald und Berge folgen. Als ich mich vom Bahnhof Yamashina Richtung Tempel begab, stellte ich mir Bishamondo als eine Art Wächter vor, der oben im Norden auf erhöhter Position über den Bezirk wacht. Und genau wegen dieser Position macht es für jeden, der den Tempel selbst erleben möchte, Sinn, sich ab dem Bahnhof Yamashina auf zu Bishamondo zu machen, da beide Ort im Norden des Bezirks und nahe beieinander liegen. Bishamondo liegt weniger als eine Viertelstunde vom Bahnhof entfernt und ist zu Fuß sehr unkompliziert zu erreichen.
Yamashina selbst ist von Kyoto aus noch einfacher zu erreichen: Ab Bahnhof Kyoto ist der Bahnhof Yamashina sogar schon die nächste Haltestelle, nimmt man einen lokalen Zug!

Yamashina, Kyoto, Japan.

Yamashina, Kyoto, Japan.

Der Weg zum Tempel ist ab dem Bahnhof sehr gut ausgeschildert, sodass es für jeden Besucher recht mühelos ist, den Tempel so einfach und schnell wie möglich zu erreichen. Einfach den zahlreichen Schildern folgen und der Weg zu Bishamondo wird zum Spaziergang!

Yamashina, Kyoto, Japan.

Spaziert man nun also auf der Straße immer weiter Richtung Norden, wird man sich nach einer Weile auf einer Brücke wiederfinden, die sich mit dem Biwa-See-Kanal kreuzt. Dieser Kanal fließt durch den wunderschönen Higashiyama Nature Park, der einen glatt wieder zu einem neuen Spaziergang einlädt. Wer weiß, vielleicht etwa nach dem heutigen Tempelbesuch?

Yamashina, Kyoto, Japan.

Erreicht man schließlich das Ende der Straße jenseits der zuvor überquerten Brücke, ist man auch schon am Ziel angelangt. Nun befindet man sich am Eingang des Tempels Bishamondo. Auch hier überquert man erneut eine Brücke, bloß etwas kleiner als die vorherige. Durch das Blätterdach, das den Anfang des Waldes markiert, lädt Bishamondo zur Stille und Schönheit ein, die jenseits dieses kleinen, bescheidenen Eingangs liegen. Bisher wird nur wenig von dem offenbart, was den Besucher inmitten des satten Grüns erwartet.

Der Bishamondo Tempel im Norden von Yamashina, Kyoto, Japan.

Yamashina, Kyoto, Japan.

Hinter diesem Eingang führt ein Weg weiter unter das Laubdach und man merkt bereits nach wenigen Schritten, dass es nun aufwärts geht, spätestens dann, wenn man die imposante steinerne Treppe erblickt, die zum Eingangstor des Tempelareals emporsteigt. Geziert wird diese von zwei Reihen roter Flaggen, auf denen der Name der Gottheit abgedruckt ist, derer der Tempel gewidmet ist. Hierbei handelt es sich um Bishamonten (毘沙門天), einer der sieben Glücksgötter. Und mit etwas Glück wird man vor dem Tempelbesuch sogar von einigen felinen Freunden begrüßt, so wie es mir geschah; für mich zweifellos ein gutes Omen.

Aufstieg zum Inneren des Tempels

Nach dem Erklimmen der steinernen Stufen des Tempels, findet man sich vor dem Eingangstor wieder, das auf Japanisch als Mon bezeichnet wird. Das Eingangstor überwältigt einen fast mit der satten roten Farbe, die einen starken Kontrast zum Laubgrün des Waldes darstellt, jedoch in gleicher Weise belohnend für die Augen ist, hat man erst einmal die steile Treppe erklommen.

Der Bishamondo Tempel im Norden von Yamashina, Kyoto, Japan.

Der Bishamondo Tempel im Norden von Yamashina, Kyoto, Japan.

Das Eingangstor präsentiert uns außerdem mit einer großen roten Laterne, einer sogenannten Chōchin. Auch auf dieser findet sich der Name der Gottheit Bishamonten wieder. Neben dem in Kanji geschriebenem Namen ist das Japanische Kaiseremblem abgebildet. Die Chōchin gehört hier ganz ohne Frage zu einer der Sehenswürdigkeiten, die Bishamondo anbietet und das bereits am Eingangstor!

Der Bishamondo Tempel im Norden von Yamashina, Kyoto, Japan.

Der Bishamondo Tempel im Norden von Yamashina, Kyoto, Japan.

Der Bishamondo Tempel im Norden von Yamashina, Kyoto, Japan.

Doch das Highlight ist ohne Frage das Tempelareal an sich, das Bishamondo bietet. Umgeben von einem frischen Grün erscheint der Tempel wie eine Oase des Friedens, was sich auch lautlos in der Stille ausdrückt, die einen unmittelbar umgibt, sobald man das Areal betritt.
Selbstverständlich lädt einen das Hauptgebäude (Butsuden), das dem Eingangstor direkt gegenüberliegt, auf den ersten Blick ein. Hier durchquert man erneut ein kleineres Tor, wo einen auch schon der Kollektenbehälter und Gong erwartet. Da 2019 nach dem Chinesischen Kalender das Jahr des Schweins ist, wurde zu Ehren des Sternzeichens eine Tafel errichtet. Also, auf zum Gebet und anschließend zum Rest des Tempels!

Bishamondo erleben

Der Bishamondo Tempel im Norden von Yamashina, Kyoto, Japan.

Obwohl Bishamondo als buddhistischer Tempel der Tendai-Sekte gilt, verfügt er über eine Chōzuya, welche man üblicherweise bei Shinto-Schreinen vorfindet. Hier können sich Besucher mittels der Wasserlöffel Hände, Arme und den Mund reinigen, bevor zum Gebet übergegangen wird. Dies gilt als Zeichen der Sauberkeit und des Respekts der Gottheit gegenüber, derer der Tempel oder der Schrein gewidmet ist.

Der Bishamondo Tempel im Norden von Yamashina, Kyoto, Japan.

Neben dem Eingangstor zum Hauptgebäude finden sich liebevoll beschriftete Ema, kleine Holztafeln, auf denen Besucher des Tempels ihre Wünsche aufschreiben und auf Erfüllung hoffen. Die kleinen Papierknoten, die sich daneben angereiht befinden, sind Omikuji, kleine Zettel, die einem Schicksal und Zukunft offenbaren. Wie die Ema werden auch diese an die Stange gebunden und der Gottheit übergeben.

Der Bishamondo Tempel im Norden von Yamashina, Kyoto, Japan.

Um das Hauptgebäude von Bishamondo befinden sich außerdem vereinzelt kleinere Schreine, die alle in ihrer eigenen kleinen Welt zu existieren scheinen. Bishamondo ist nicht nur ein Tempelbesuch, sondern mehrere. Und jeder einzelne bleibt in schöner, farbiger Erinnerung.
Bishamondo ist Kyoto nah, doch auch fern. Bloß eine kurze Zugfahrt entfernt, jedoch so isoliert und friedlich wie im tiefsten Japan.

Webseite (auf Japanisch): http://bishamon.or.jp/

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Luca Denser

Luca Denser

Hi! My name is Luca. I'm originally from Germany, but I've called Japan my home since March 2019. I live in the Kansai Region and get the most out of it by exploring cities like Osaka and Kyoto as often as I can. This of course also includes taking pictures, my most active hobby.

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