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Japan ist ein traditionelles Land. Das sieht man besonders an den zahlreichen Tempeln und Schreinen, die im ganzen Land verteilt sind und deren Schönheit Sie zu jeder Jahreszeit bewundern können. Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, was es mit den Reinigungsbecken im Shinto-Schrein auf sich hat? Warum verbeugen sich die Japaner, wenn Sie einen Tempel betreten? Und wie zeige ich meinen Respekt auf die richtige Weise?

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Ich werde Ihnen in diesem Artikel zeigen, auf was Sie bei Ihrem nächsten Tempel- oder Schreinbesuch achten sollten, um Fauxpas zu verhindern.

Unterschiede zwischen Tempel und Schrein

Auf den ersten Blick mag es einem schwerfallen, Unterschiede zwischen Tempel und Schrein auszumachen. Oft finden Sie auf Ihrem Weg sogar Tempel und Schreine beinahe nebeneinander.

Zunächst liegt der Unterschied in der Religion selbst. Die zwei Hauptreligionen in Japan sind Buddhismus und Shintoismus. Tempel sind auf dem Buddhismus aufgebaut, weswegen man dort auf Buddha-Statuen stößt. Diese finden Sie nicht im Schrein, der shintoistisch ist.

Vor jedem Schrein finden Sie ein sogenanntes Torii-Tor, das die menschliche Welt von der heiligen Welt trennt. Die Beschaffung des Torii-Tores ist nicht immer gleich; manchmal ist es ein einfaches Steintor oder ein prächtiges zinnoberrotes Tor aus Holz.

Die sogenannten sanmon (Eingangstor) eines buddhistischen Tempels erinnern eher an ein großes Haus als ein Tor. Oft finden sich gleich am Anfang Buddha-Statuen oder prächtige Pagoden.

Etikette beim Schrein-Besuch

Verbeugen Sie sich leicht vor dem Torii-Tor und gehen Sie dann entweder auf der linken oder rechten Seite durch das Tor. Die Mitte ist nämlich für die Götter bestimmt und nicht für Menschen.

Gleich danach finden Sie ein Reinigungsbecken (japanisch choyuza) mit Bambus-Löffeln. Bevor Sie am Schrein beten dürfen, müssen Sie sich zunächst die Hände gründlich waschen. Nehmen Sie dazu einen Bambus-Löffeln in die rechte Hand, füllen Sie ihn mit Wasser aus dem großen Becken und schütten Sie dieses erst über die linke Hand. Danach machen Sie das gleiche mit der anderen Hand. Als letzten Schritt nehmen Sie den Löffel erneut in die rechte Hand, lassen etwas Wasser in die linke Hand ein und führen Sie diese zum Mund, um ihn auszuwaschen.

Bitte achten Sie darauf, dass kein benutztes Wasser in das Becken fällt, aus dem Sie Wasser entnommen haben. Zum Schluss drehen Sie den Löffel um, damit das restliche Wasser ausläuft.

Nun können Sie zum Schrein gehen und Ihren Respekt zollen. Dieser Vorgang besteht aus mehreren Schritten:

  1. Verbeugen Sie sich zunächst leicht vor dem Schrein.
  2. Werfen Sie eine Yen-Münze in die dafür bereitstehende Box. Der Betrag selbst ist recht irrelevant; es erhöht nicht die Chance der Wunscherfüllung. Ihnen nimmt es keiner übel, wenn Sie nur 5 Yen hineinwerfen – es bleibt gänzlich Ihnen überlassen.
  3. Falls es eine Glocke gibt, läuten Sie an ihr 2 oder 3 mal um den Göttern zu zeigen, dass Sie hier sind.
  4. Verbeugen Sie sich zweimal tief, ungefähr im 90 Grad-Winkel.
  5. Klatschen Sie zweimal in die Hände.
  6. Beten Sie mit geschlossenen Händen. Vergessen Sie nicht, sich bei den Göttern zu bedanken.
  7. Verbeugen Sie sich einmal tief, wieder im 90 Grad-Winkel.

Etikette beim Tempel-Besuch

Die Etikette beim Tempelbesuch ist recht ähnlich. Zum Beispiel sollten Sie sich auch beim Besuch des buddhistischen Tempels leicht verbeugen, an den Seiten das Gelände betreten und sich am Reinigungsbecken die Hände waschen. Kleinere Unterschiede sind jedoch im Vergleich zum Shinto-Schrein zu beachten.

  1. Verbrennen Sie Räucherstäbchen, doch achten Sie darauf ihre eigenen Stäbchen nicht an anderen anzuzünden. Der Geruch der Stäbchen dient als Nahrung für Buddha.
  2. Verbeugen Sie sich leicht.
  3. Werfen Sie eine Münze in die dafür vorgesehene Box.
  4. Läuten Sie die Glocke, falls eine vorhanden ist, 2 oder 3 Mal.
  5. Verbeugen Sie sich erneut leicht und zollen Sie Ihren Respekt. Klatschen Sie aber nicht!
  6. Verbeugen Sie sich am Ende wieder leicht.

Etikette nach dem Besuch im Tempel und Schrein

Die Tempel- und Schreingelände sind oft größer, als sie den Anschein machen. Schauen Sie sich in Ruhe um und lassen Sie die eindrucksvolle Architektur der Gebäude auf sich wirken. In Schreinen können Sie außerdem eine Vielzahl an verschiedenen Glücksbringern (japanisch omamori) erwerben, die für unterschiedliche Dinge stehen, wie z.B. akademischer Erfolg, eine sichere Geburt, Sicherheit im Straßenverkehr usw.

Ebenfalls können Sie die sogenannten omikuji erwerben. Das sind kleine Papierzettel, auf denen verzeichnet ist, was für ein Glück (oder Unglück) Ihnen widerfahren wird. Dabei reicht die Spannbreite von großem Glück (dai-kichi) bis zum großen Unglück (dai-kyo). Sollte Ihnen ein Unglück prophezeit werden, ist es Brauch, dieses omikuji an einem dünnen Seil festzubinden, um dem Unglück entgegenzuwirken.

Megi

Megi

Das erste Mal war ich als einfache Touristin in Japan. Schon gleich am Anfang hat mich Tokyo in seinen Bann gezogen und mich seither nie wieder losgelassen. Deswegen zog ich für das Studium hierher und bin ständig auf der Suche nach neuen, unbekannten Plätzen, die die Schönheit Japans einfangen. Begleiten Sie mich auf meiner Reise durch Tokyo und Japan! Vielleicht entdecken wir gemeinsam etwas Neues.

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