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Japan im Herbst ist so erstaunlich, dass es die Sinne verwirrt. Es ist nicht schwer von den Farbtönen des bunten Laub überwältigt zu werden, dem knirschenden Geräusch der trockenen, fallenden Blätter, wenn ihr auf Pfaden geht, die mit Tausenden von ihnen übersät sind und dem Gefühl des frischen Herbstwinds, der eure Fingerspitzen und Nase kühlt. Es gibt jedoch einen einzigartigen Ort, nur wenige Minuten von Osaka entfernt, wo ihr die Herbstsaison nicht nur sehen, hören und fühlen, sondern auch schmecken könnt.

Osaka ist bekannt für sein lebhaftes Nachtleben, eine schillernde Auswahl an Restaurants und endlose Einkaufsmöglichkeiten, aber man würde wohl kaum an einen ruhigen Spaziergang in den Bergen denken, als Teil einer Osaka-Erfahrung. Und dennoch; hier sind wir, nur zwanzig Minuten mit dem Zug von der Innenstadt Osakas entfernt in den mit Ahorn übersäten Bergen von Mino, die scheinbar eine Welt außerhalb der Stadt sind.

Der Berge von Mino und der Weg der Götter

Ein Besuch in Mino ist mehr als nur eine Wanderung in den Bergen. Der Weg wird von den Japanern als Sando, eine Straße der Götter, betrachtet, was bedeutet, dass es ein gemeinsamer Pfad sowohl für die materielle als auch für die spirituelle Welt ist. Bei einem Spaziergang inmitten der Schönheit der Natur kann man sicherlich sehen, wie die Linien zwischen der materiellen und der spirituellen Welt verschwimmen.

Im Herbst ist Mino dank der Ahornbäume, die gelb und rot gefärbt sind, mit wunderschönen Farben geschmückt. Mino ist in dieser Zeit tendenziell beliebter bei den Besuchern. Was wir an Schönheit der Landschaft gewinnen, verlieren wir in Ruhe und Abgeschiedenheit. Die alten Straßentempel erinnern uns jedoch daran, dass Mino auch ein Ort der Verehrung ist.

Einer der berühmtesten Tempel Minos ist der Ryuanji-Tempel, aber da er während meines Besuchs in Mino renoviert wurde, hatte ich leider keine Gelegenheit ihn zu besuchen. Der Tempel wurde 650 gegründet und ist heute mehr als 1300 Jahre alt. Seltsamerweise ist er der Tempel, der die ersten Lotterien Japans hervorbrachte, auch wenn die ursprünglichen Preise Segen und Gesundheit waren, und keine mit Yen gefüllten Koffer.

Wunderschöne Herbstfarben

Die vielen japanischen Ahornbäume, die in den Bergen von Mino wachsen, machen es zu einem der schönsten Orte, um die Herbstfarben in der Region rund um Osaka zu bewundern. Die Länge der Strecke beträgt etwa drei Kilometer, eine dreißigminütige Wanderung, die im Herbst schnell vorbei ist, wenn ihr euch in der Schönheit der Landschaft verliert.

Auf dem Weg könnt ihr eines von Minos Geheimnissen entdecken. Mino besitzt eine einzigartige Spezialität auf dem japanischen Archipel, Ahornbratlinge, auch als Momiji Tempura bezeichnet. Es sind echte kleine Ahornblätter, die frittiert werden, nachdem sie mit einem leicht süßen Teig überzogen wurden.

Sie werden an der Straßenseite zubereitet, während ihr dabei zusehen könnt. Esst sie direkt auf dem Weg oder bringt welche mit nach Hause, um sie mit Freunden oder der Familie zu teilen! Die Blätter haben kein eigenständiges Aroma, aber ihr etwas süßlicher, in Teig gebratener Geschmack ist sehr angenehm. Und es ist eine einmalige Gelegenheit, mit einem weiteren Sinn in den Herbst eintauchen zu können: dem Geschmack!

Der Wasserfall von Mino

Nach einem 3-Kilometer-Marsch zwischen den Ahornbäumen erreichen wir den Mino-Wasserfall. Mit 33 Metern Höhe und 5 Metern Breite ist es ein ziemlich schöner und beeindruckender Anblick, besonders Ende November, wenn die Umgebung des Wasserfalls die Farben des japanischen Herbstes annimmt.

Um den Wasserfall herum gibt es viele Bänke auf denen wir uns entspannen können, bevor wir den Weg zum Bahnhof zurückgehen. In den Läden gibt es allerlei Snacks: Takoyaki, natürlich die mit Oktopus zubereitete Spezialität aus Osaka, sowie gegrillter Fisch oder Eis.

Wenn sich der Tag dem Ende neigt und das Tal in Schatten taucht, leuchten die Laternen der Geschäfte, um dem Ort einen neuen Charme zu verleihen. Zwischen der allgegenwärtigen Natur, den alten Holzhäusern und den warmen Farben der Laternen kann man sich leicht eine Szene aus einem Ghibli-Film vorstellen.

Anfahrt

Die Station Mino wird von der Hankyu Railway Mino Line bedient. Von Osaka aus nehmt ihr die Takarazuka-Linie nach Umeda und wechselt in Ishidabashi zur Mino-Linie. Es dauert etwa 25 Minuten und kostet 270 Yen.

Der Mino-Wanderweg ähnelt dem von Takao in Tokio: breit, sauber und gepflastert. Es ist ein Spaziergang, der für alle zugänglich ist und der keine besonderen Schwierigkeiten bereitet. Es gibt keinen Grund, einen Nachmittag in Mino zu versäumen, insbesondere wenn ihr Osaka im Herbst besucht!

Gesponsert vom Verkehrsamt des Bezirks Kinki

Joachim Ducos

Joachim Ducos

Passionné par le cinéma japonais, j'ai voulu découvrir la vie quotidienne de ce pays que je ne connaissais qu'à travers la fiction. En 2017 je quittais ma France natale pour poser mes valises à Tokyo sans savoir que j'y resterai si longtemps. Après presque deux années à poursuivre mes activités de photographe et de vidéaste en parcourant l'archipel japonais, le Japon exerce toujours sur moi une mystérieuse fascination qui me pousse à vouloir en explorer chaque recoin.

tokidokiyuki.fr/

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