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Ihr bereitet euch gerade auf eure aufregende Reise nach Japan vor. Das Letzte, woran ihr nun denken möchtet, ist das plötzliche Eintreten eines medizinischen oder kriminellen Notfalls oder einer Naturkatastrophe, die eintrifft und ihr Hilfe in Japan benötigt. Wir hoffen zwar, dass ihr diese Informationen niemals verwenden müsst, aber wenn ihr euch in einer solchen Notsituation befindet, kann es von entscheidender Bedeutung sein, mit einem solchen Wissen ausgestattet zu sein, insbesondere in einem fremden Land wie Japan.

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Dieser Ratgeber deckt die folgenden Themen ab:

Medizinische Hilfe in Japan

Japan verfügt über eines der besten Gesundheitssysteme der Welt mit der höchsten Lebenserwartung und mit erschwinglichen, universellen Kosten für die Bewohner. Für einen Touristen aus Übersee, der diese Vielzahl von Einrichtungen nicht gewohnt ist, kann es eine schwindelerregende Erfahrung sein, mit all diesen fachspezifischen medizinischen Einrichtungen, dem Mangel an Unterstützung in Bezug auf Fremdsprachen und den teuren Kosten (ohne Reiseversicherung).

Je nachdem, ob ihr eine sofortige Notfallversorgung benötigt, ein Problem habt, weshalb ihr untersucht werden möchtet oder Medikamente benötigt, es gibt eine Reihe von Krankenhäusern, Kliniken und Apotheken, die ihr besuchen könnt, um euer Anliegen umzusetzen.

Eine medizinische Einrichtung finden

Zunächst müsst ihr herausfinden, welche medizinische Einrichtung ihr aufsuchen müsst. Im Gegensatz zu vielen westlichen Ländern gibt es im japanischen Gesundheitssystem relativ wenige Allgemeinmediziner und Hausärzte, die häufig auftretende Krankheiten behandeln. Vielmehr sind viele Ärzte in Japan Spezialisten auf einem bestimmten Gebiet der Medizin.

Wenn ihr beispielsweise Erkältungssymptome wie Fieber, Halsschmerzen, Husten und eine laufende Nase aufweist, solltet ihr wahrscheinlich einen Spezialisten für Innere Medizin (内科) aufsuchen. Bei Knochenbrüchen und Gelenkschmerzen werdet ihr wahrscheinlich zu einem Spezialisten für orthopädische Chirurgie (整形外科) gebracht. Falls ihr nicht sicher seid, welchen Spezialisten ihr aufsuchen sollt, findet ihr im JNTO-„Leitfaden für Krankheitsfälle“ eine Liste der Diagnose- und Behandlungsabteilungen, die sich auf bestimmte Symptome und Problembereiche beziehen. Auf der JNTO-Website findet ihr auch eine Liste von medizinischen Einrichtungen, die ausländische Patienten aufnehmen. Gefiltert werden kann nach Standorten, medizinischen Diensten sowie angebotenen Fremdsprachen.

Das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales verfügt ebenfalls über eine Liste von Krankenhäusern und Kliniken, die nach Präfekturen unterteilt sind und Touristen sowie Anwohnern von Übersee gleichermaßen zur Verfügung stehen. Obwohl einige der aufgelisteten Websites Englisch und weitere Fremdsprachen unterstützen, erfordern die meisten entweder die Verwendung des Google Übersetzers (oder eines Freundes, der oder die die japanische Sprache fließend beherrscht), um den Inhalt der Website für euch zu übersetzen.

Notfallkrankenhäuser, Krankenhäuser, Kliniken, Apotheken und Drogerien

Medizinische Hilfe in Japan erhalten.

Japans Notfallkrankenhäuser oder auch kyūkyū byōin (救急病院), sind rund um die Uhr besetzt und auf Patienten ausgerichtet, die dringend medizinische Hilfe benötigen. Beachtet jedoch, dass Personen ohne Reiseversicherung möglicherweise keine medizinische Versorgung erhalten und in diesem Fall in ein anderes Krankenhaus überwiesen werden können.


Ein allgemeines Krankenhaus (病院, byōin) hingegen hat Öffnungszeiten, die von Region zu Region variieren können. Sie können beispielsweise wochentags von 8:30 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet und sonntags geschlossen sein, für jeden Facharzt unterschiedliche Öffnungszeiten besitzen oder bestimmte Zeitfenster für Patienten ohne Termin haben. Patienten mit Überweisungen werden normalerweise bevorzugt behandelt. Wenn ihr also von der Straße einfach hereinspaziert, müsst ihr möglicherweise in einer langen Schlange warten, bevor ihr mit einem Arzt sprechen könnt.

Kliniken (クリニック, kurinikku) sind in der Regel kleiner als Krankenhäuser, obwohl ihre Größe variieren kann und Allgemeinmediziner sowie Fachärzte im Haus untergebracht sein können. Diese Kliniken werden auch häufiger für Anwohner errichtet, was bedeutet, dass Touristen aus Übersee möglicherweise keinen Zugang zu medizinischer Versorgung in einer dieser japanischen Kliniken erhalten. Unternehmt deshalb zuvor besser einige Nachforschungen, wenn ihr einen Besuch dort plant. In vielen Kliniken selbst befindet sich bereits eine Apotheke, so dass es recht einfach ist, einen Arzt aufzusuchen und die Medikamente direkt im Anschluss abzuholen. 

Medizinische Hilfe in Japan erhalten.

Wenn keine Apotheke (薬局, yakkyoku) an die Klinik angeschlossen ist, befindet sich zumeist eine in unmittelbarer Nähe zu den Krankenhäusern oder Kliniken. Sucht nach Schildern mit diesem Zeichen: 処方せん (shohosen), 調剤薬局 (chouzaiyakkyoku) oder 薬 (kusuri, Medizin) für die nächste Apotheke mit verschreibungspflichtigen Medikamenten.

Eine Drogerie (ドラッグストア, doraggusutoa) ist ein guter Ort, um nach Medikamenten zu schauen, die nicht verschreibungspflichtig sind. Zum Beispiel um allgemeine Beschwerden wie Allergien, Kopfschmerzen und Erkältungssymptome zu behandeln. Ihr könnt auch das Zeichen für Medizin 薬 (kusuri) suchen, welches Apotheken mit verschreibungspflichtigen Medikamenten ausweist. In der Regel könnt ihr den Unterschied ganz leicht feststellen, da Drogerien normalerweise keinen Abholschalter für verschreibungspflichtige Medikamente besitzen und eine größere Auswahl an Produkten wie Zeitschriften, Snacks und weitere verschiedene Artikel anbieten. Die Geschäftszeiten variieren, obwohl ein Großteil der Drogerien in größeren Ballungszentren bis 21 Uhr geöffnet hat. Einige der allgegenwärtigeren Drogerien sind Matsumoto Kiyoshi (マツモトキヨシ), Daikoku Drug (ダイコクドラック), Cocokarafine (ココカラファイン) und Don Quijote (ドン・キホーテ).

Telefongespräch auf Japanisch: Verwendet "Moshi Moshi" bei Freunden.

Die Mobal-SIM-Karte ist die einzige SIM-Karte mit einer japanischen Telefonnummer — perfekt, wenn du bei Kurzbesuchen oder Langzeitbesuchen weiterhin erreichbar bleiben möchtest. Oder aber, wenn du in Japan lebst, arbeitest oder studierst. Mobiles Pocket Wifi ist für Familien- oder Gruppenreisen perfekt geeignet!

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Wie ihr für medizinische Leistungen in Japan bezahlt

Wie und wie viel ihr für anfallende Behandlungskosten zahlen müsst, hängt weitgehend davon ab, ob ihr durch eine Reiseversicherung abgesichert seid oder nicht. Einige Versicherungen decken die bargeldlose Abrechnungsoption ab, sodass ihr am Schalter keine Probleme bei der Zahlung haben solltet. Überprüft den vollständigen Umfang der Kosten, die übernommen werden können, um nichts zu übersehen. Wenn ihr keine Reiseversicherung besitzt oder Kosten habt, die nicht vollständig durch die Versicherung abgedeckt sind, könnt ihr direkt vor Ort zahlen. Viele große Krankenhäuser und Kliniken bieten Kreditkartenzahlungen an, während einige kleinere Krankenhäuser und Kliniken immer noch nur Barzahlung akzeptieren. Haltet also Bargeld bereit, wenn ihr solch eine Einrichtung besucht.

Reiseversicherungen

Der Abschluss einer Reiseversicherung ist eine kluge Entscheidung, um die Bürokratie des japanischen Gesundheitssystems zu umgehen. Die Reiseversicherung kann die hohen Kosten, die durch die Bezahlung der medizinischen Behandlung aus eigener Tasche entstehen, erheblich reduzieren und sogar gänzlich eliminieren, ganz zu schweigen davon, dass ihr Hilfe und Unterstützung erhaltet, wenn ihr sie braucht. Japanische Krankenhäuser und Kliniken akzeptieren keine ausländischen Krankenversicherungen, deren Versicherungsschutz Reisen in Japan nicht miteinschließt. Selbst bei dringend benötigter medizinischer Hilfe kann es in diesem Fall passieren, dass ihr ohne die richtige Versicherung abgewiesen werdet.

Erkundigt euch bei der Versicherung eures Heimatlandes, ob Japan abgedeckt ist und für welche Zusatzleistungen Japan mit abgedeckt werden kann. Wenn ihr bereits in Japan seid, dann bietet sich eine Versicherung wie Sompo Japan Nipponkoa für einen Versicherungsschutz von 10, 20 oder 30 Tagen an. Fast alle Optionen verfügen über eine Liste von Partnerkrankenhäusern und –kliniken, die ihr besuchen könnt und die telefonische Dolmetscher anbieten, um zwischen euch und dem Arzt zu vermitteln.

Persönliches medizinisches Informationsblatt

Ein persönliches medizinisches Informationsblatt auf Japanisch und/ oder Englisch ist hilfreich, wenn ihr bei der Untersuchung beim Arzt auf Sprachbarrieren stoßt. Die Japan National Tourist Organization (JNTO) verfügt über ein einfaches Formular zum Herunterladen, das ihr ausfüllen könnt. Es enthält eure persönliche Krankengeschichte, Informationen zu Medikamenten oder zu eventuellen Allergien. Das Referenzhandbuch des JNTO zu Symptomen und deren Schweregrad ist ein weiteres nützliches Referenzblatt, das ihr mitnehmen könnt, um dem Arzt eure Symptome und Beschwerden leichter zu beschreiben.

Einen Krankenwagen rufen: wählt die #119

Wenn ihr einen Krankenwagen benötigt (救急車, kyūkyūsha), ruft ihr die Notrufnummer 119 an. Die Nummer 119 könnt ihr kostenlos per Handy oder Münztelefon wählen und es fallen ebenfalls keine zusätzlichen Gebühren für den Krankenwagen an. Denkt aber daran, dass ihr in diesem Fall nicht entscheiden könnt, in welche medizinische Einrichtung ihr gebracht werden wollt und dass ihr für alle anfallenden medizinischen Gebühren im Krankenhaus verantwortlich seid.

Wählt die 119 für einen Krankenwagen.

Die Nummer 119 funktioniert entweder für Feuer- oder medizinische Notfälle. Ihr werdet daher aufgefordert, während eures Anrufs anzugeben, um welche Art von Notfall es sich handelt. Um zu verdeutlichen, dass ihr euch in einem medizinischen Notfall befindet, sagt ihr: „Kyūkyūsha onegai shimasu“ („Ein Krankenwagen bitte“) oder „medical emergency“ („Medizinischer Notfall“) auf Englisch. Im Falle eines Brandfalls sagt ihr „Kaji desu“ („Feuer“). Wenn ihr kein Telefon habt oder euch nicht in der Nähe eines öffentlichen Münztelefons befindet, bittet jemanden in eurer Nähe, für euch anzurufen, indem ihr sagt „Kyūkyūsha o yonde kudasai“ („Bitte rufen Sie einen Krankenwagen“).

Während eures Anrufs müsst ihr darüber hinaus die folgenden Informationen angeben:

  • Handelt es sich um einen medizinischen oder feuerbedingten Notfall? „Kyūkyūsha onegai shimasu“ („Ein Krankenwagen bitte“)
  • Euer Standort (Adresse oder Anhaltspunkt)
  • Euer Name und Alter
  • Eure Symptome
  • Eure Kontaktinformationen, unter denen ihr erreichbar seid

Versucht alle Fragen klar und deutlich zu beantworten. Wenn ihr kein Japanisch sprecht, gebt die Informationen langsam und deutlich auf Englisch wieder. In Notrufzentralen gibt es manchmal englischsprachige Mitarbeiter. Wenn ihr Probleme mit der Kommunikation oder Probleme mit der Identifikation des Ortes oder der Sehenswürdigkeit habt, bittet jemanden in eurer Nähe um Hilfe. Wenn ihr vom Festnetz aus anruft, kann der Betreiber euren Standort ermitteln und während eures Anrufs einen Krankenwagen für euch losschicken.

Legt euren Reisepass, eure Brieftasche und falls vorhanden, ein japanisch-englisches medizinisches Informationsblatt bereit und bleibt in der Leitung, bis der Krankenwagen eintrifft.

Für eine detaillierte Anleitung zum Anrufen eines Krankenwagens in Japan bietet die Fire and Disaster Management Agency (FDMA) einen PDF-Leitfaden für das Rufen eines Krankenwagens in Englisch, Chinesisch und Koreanisch an. Zusätzlich sind Tipps zum Umgang mit häufig auftretenden gesundheitlichen Problemen, wie zum Beispiel einem Hitzschlag enthalten. Mehrere Websites von Städten, wie die Stadt Takayama, bieten denselben PDF-Leitfaden und weitere Leitfäden in Englisch, Italienisch, Französisch, Thailändisch, traditionellem und vereinfachtem Chinesisch an.

Ein Verbrechen in Japan melden

Japan hat eine der niedrigsten Kriminalitätsraten weltweit und gilt als eines der sichersten Länder, in welches man reisen kann. Allerdings gibt es auch ein paar wenige Fälle, in denen ihr möglicherweise eine Anzeige bei der Polizei erstatten müsst. Wenn ihr in einen Autounfall verwickelt seid, Zeuge eines Verbrechens werdet oder dringend eine Anzeige erstatten müsst, dann habt ihr folgende Möglichkeiten:

Meldet ein Verbrechen: wählt die #110

Wählt die 110 für die Polizei.

Um die Polizei wegen einem dringenden Vorfall, einem Diebstahl oder einem Gewaltverbrechen, anzurufen, wählt ihr die Polizeinummer 110, um einen Bericht bei der Polizei zu erstatten. Die Nummer 110 der Polizei ist kostenlos und einige öffentliche Telefone sind sogar mit einer speziellen 110-Taste ausgestattet. Die National Police Agency (NPA) verfügt über englischsprachige Mitarbeiter, sodass ihr bei der Erstellung einer Anzeige mit einem Beamten sprechen könnt, durch die Hilfe eines weiteren Beamten.

Während des Anrufs müsst ihr dem Beamten die folgenden Informationen mitteilen:

  • Euer Name, eure Adresse und Kontaktdaten
  • Was für ein Vorfall oder Unfall hat sich ereignet?
  • Wann und wo ist es passiert?
  • Informationen über den Verbrecher (falls vorhanden), seine Merkmale, die Richtung, in die er gelaufen ist

Die NPA weist außerdem darauf hin, dass Personen mit Mobiltelefonen an Ort und Stelle und in der Leitung bleiben sollen, bis ein Beamter euch erreicht hat.

Ein nicht dringendes Verbrechen melden: wählt die #9110

Um zu vermeiden, dass die Nummer der Polizei mit nicht dringenden Angelegenheiten überrannt wird, wurde die Telefonnummer 9110 eingerichtet, um nicht dringende Fälle, wie kleinere Kriminaltaten, Beleidigungen, leichtes Stalking und betrügerischen Handel zu melden. Wenn ihr die Nummer 9110 wählt, werdet ihr mit dem Polizeipräsidium der Präfektur, in der ihr euch befindet, verbunden oder an das entsprechende Büro weitergeleitet, in dem ihr eure Anzeige erstatten könnt.

Zusätzliche Hilfe eurer landeseigenen Botschaft

Eure zuständige Botschaft oder das Konsulat können euch zusätzliche Informationen und Ratschläge geben, um eine solche Situation zu bewältigen, in der ihr nicht in der Lage seid, euch selbst zu helfen. Wendet euch beispielsweise an eure Botschaft, wenn ihr: wegen eines Verbrechens verhaftet wurdet oder Entschädigung sucht, weil ihr Opfer eines Verbrechens geworden seid.

Kōban (交番): Japans lokale Polizeistationen

Hilfe in einem Koban erhalten.

Die Anwesenheit von Japans kleinen lokalen Polizeistationen namens Kōban (交番), hat seit den späten 1880er Jahren lange Zeit als Abschreckung gegen die Straßenkriminalität gedient. Seither findet man sie in der Nähe von Bahnhöfen, Einkaufszentren, Banken und Regierungsgebäuden. Sie sind an ihren roten Lichtern und dem fünfzackigen goldenen Stern zu erkennen. Am häufigsten werden sie verwendet, um Wegbeschreibungen zu erhalten, verlorenes Eigentum abzugeben oder dieses zu suchen. Diese kleinen Polizeistationen sind mit nicht mehr als einem oder zwei Beamten gleichzeitig besetzt. Sie dienen auch als schnelle Reaktionsstation für Vorfälle oder Unfälle in der näheren Umgebung. Wenn ihr zufällig etwas in der Gegend verliert, überprüft die Fundsachen des Kōbans, da hier häufig gefundene Gegenstände abgegeben werden.

Die meisten Kōban-Beamten sprechen kein Englisch, obwohl sie wahrscheinlich jemanden kontaktieren können, der euch auf Englisch weiterhelfen kann. Die Entstehung eines „Modell-Kōbans“ hat die Zahl der Polizeibeamten, die in Tokio Fremdsprachen sprechen, langsam erhöht, obwohl ihre Zahl immer noch gering ist.

Naturkatastrophen in Japan

Japan liegt an einem stark seismischen und vulkanischen Gebiet, das auch als pazifischer Feuerring bekannt ist, was Japan wiederum besonders anfällig für Naturkatastrophen macht. Neben Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüchen können die saisonalen Taifune (starke Regenfälle) auch zu Überschwemmungen und Erdrutschen führen. Fast alle japanischen Haushalte verfügen über Notfall-Kits, nehmen an regelmäßigen Notfallübungen teil und sind mit den ausgewiesenen Evakuierungsgebieten in ihrer Nachbarschaft vertraut. In diesem Abschnitt erklären wir euch nun, wie Besucher aus Übersee, Hilfe und Informationen im Falle einer Naturkatastrophe in Japan erhalten:

Informationen zu Katastrophen auf Englisch erhalten

Eine Möglichkeit, einer Naturkatastrophe immer einen Schritt voraus zu sein, besteht darin, sich über den Katastrophenstatus, Aktualisierungen und Hinweise zu informieren, die online, im Fernsehen, im Radio oder auf eurem Mobiltelefon verfügbar sind. Fast alle japanischen Städte und Dörfer verfügen über eine eigene Lautsprecheranlage, womit die Bewohner über eingehende Naturereignisse und über alle erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen informiert werden. Obwohl alle japanischen Warnsysteme, Handy-Benachrichtigungen, Lautsprecherdurchsagen und Nachrichten auf Japanisch sind, stehen Ausländern und Reisenden einige mehrsprachige Optionen zur Verfügung, um über die neusten Entwicklungen, Hinweise und Informationen sowie die Lage der Evakuierungsunterkünfte, in Kenntnis gesetzt zu werden.

Websites auf Englisch

Die Japan Meteorological Agency ist Japanas nationale Wetteragentur, die Frühwarnungen vor Erdbeben, Tsunamis, Unwetter und Vulkanausbrüche im Fernsehen, Radio und auf Mobiltelefone sendet. Die Website enthält Wetter- und Katastropheninformationen, die nach Region und mehrsprachigen Optionen auf der Website durchsucht werden können. Wenn es ein Wetter- oder ein anderes Naturereignis gibt, das Vorsichtsmaßnahmen erfordert, sendet die Japan Meteorological Agency einen durchdringenden Alarm, der auf allen Mobiltelefonen mit einer japanischen Nummer ausgelöst wird. Selbst wenn ihr keine japanische Nummer besitzt, könnt ihr den Alarm bei euren Mitmenschen hören. Seid aber nicht beunruhigt – meistens ist dieser Alarm eine Vorsichtsmaßnahme für Naturereignisse wie Stürme, bei denen ihr ausreichend Zeit habt, um euch in einen sicheren Bereich zu begeben. Wenn ihr diesen Alarm hört, besucht die Website der Agentur, um weitere Informationen zu erhalten.

Erhaltet Hilfe in Japan durch englischsprachige Apps.

Die JNTO (Japan National Tourism Organization) verfügt über eine Japan Travel Safe-Seite mit allgemeinen Informationen und Hotlines, die in solchen Fällen hilfreich sind, und die Twitter-Seite @JapanSafeTravel enthält die neuesten Informationen zu Wetter- und Katastrophenwarnungen in englischer Sprache. Die Website verfügt auch über eine Reihe von Kommunikationskarten mit Übersetzungen wichtiger Sätze, die ihr herunterladen und während einer Naturkatastrophe verwenden könnt.

NHK World überträgt mehrsprachige Nachrichten auf ihrer Website, damit ihr über Neuigkeiten zu Naturkatastrophen auf dem Laufenden bleiben und auf Vorsichtsmaßnahmen achten könnt.

Die Japan Times besitzt ebenfalls eine spezielle Katastrophen-News-Seite mit einem Liveticker, der minutenweise neue Informationen zu Katastrophen liefert.

Apps für Naturkatastrophen

Für Englisch und andere mehrsprachige Apps zur Verbreitung von Katastrophenmeldungen sendet Yurekuru Call (iOS/ Android) Erdbebenalarme mit Tipps zum Katastrophenschutz in englischer Sprache an ihre Nutzer.

Pocket Shelter (iOS/ Android) sendet Benachrichtigungen über Erdbeben-, Tsunami- und Raketenberichte und zeigt in eurer Nähe befindliche Evakuierungsunterkünfte mit sprachlicher Unterstützung in Japanisch, vereinfachtem und traditionellem Chinesisch, Koreanisch und Englisch an.

Es gibt auch einige andere Apps, die frühzeitige Katastrophenwarnungen in einer Vielzahl von Fremdsprachen verschicken:

171 Katastrophennachrichtensystem

Die 171 Katastrophennachrichtensystem-Nummer ist ein Telefondienst, der speziell bei Katastrophen verwendet wird und euch hilft, mit jemandem in Kontakt zu bleiben, von dem ihr möglicherweise getrennt wurdet. Mit diesem Dienst könnt ihr Nachrichten vom Katastrophen-Notfallnachrichten-Board aufzeichnen und wiedergeben lassen, inklusive eurer gewünschten Informationen, z.B. mit eurem Namen, eurem Standort und eurem Gesundheitszustand. Jeder, der eure Telefonnummer besitzt, kann so nach euch suchen und sich über euer Befinden erkundigen. Der Service wird jedoch nur auf Japanisch angeboten, obwohl die NTT-Website auch einen englischen PDF-Leitfaden (sowie in vereinfachtem Chinesisch und Koreanisch) besitzt.

Evakuierungsunterkünfte und Zufluchtsorte

Eine Tsunamiwarnung.

Wenn ihr nach Japan kommt, macht euch zuerst mit den Evakuierungsschildern in eurer Nähe vertraut. Das Aussehen dieser Zeichen variiert, besitzt jedoch im Allgemeinen ein grünes Piktogramm einer Person. Diese werden häufig von weiteren Piktogrammen begleitet, z.B. Wellen für Tsunamis, Erschütterungen von Gebäuden für Erdbeben oder steigendes Wasser für Überschwemmungen und zeigen so die Art des Notfalls an, für den der ausgewiesene Evakuierungsbereich geeignet ist. Sie weisen so auf die nächstgelegenen Schutzgebiete und Notunterkünfte (避難所, hinanjō) hin, die sich üblicherweise in Sporthallen von Schulen, Gemeindezentren, Parks und Tempelanlagen befinden.

Wenn ihr nicht wisst, wo sich die nächste Notunterkunft befindet, sprecht jemanden in eurer Nähe an und fragt: „Hinanjō wa dokodesuka?“ („Wo befindet sich der Evakuierungsbereich?“). Wenn ihr seht, dass alle Personen in die selbe Richtung gehen, ist davon auszugehen, dass sie sich in Richtung des nächsten Evakuierungsbereichs bewegen. Solltet ihr euch nicht sicher sein, folgt der Menge bis ihr ein Zeichen seht oder die Notunterkunft erreicht.

Falls ihr euch in der Metropolregion Tokio befindet, findet ihr auf der Tokyo Metropolitan Disaster Prevention Map eine Liste der Notunterkünfte und Evakuierungsbereiche in eurer Nähe auf Englisch.

Was ihr während eines Erdbebens oder Tsunamis tun solltet

Japan zählt über 20% der Erdbeben auf der Welt und erlebt jedes Jahr durchschnittlich 1.500 Erschütterungen. Obwohl die meisten Beben nur kleine sind und keine Katastrophen auslösen, solltet ihr bei größeren Erdbeben Folgendes tun:

Wenn ihr euch drinnen befindet, solltet ihr euch von Fenstern fernhalten und euch unter einem stabilen Tisch oder Türrahmen verstecken. Vermeidet die Verwendung von Aufzügen, auch wenn das Beben vorüber ist. Wenn ihr euch draußen aufhaltet, haltet euch von Bäumen, Getränkeautomaten und anderen Gegenständen fern, die auf euch fallen könnten. Wenn ihr euch in Küstennähe befindet, geht von dort weg und begebt euch auf eine höhere Ebene, achtet dabei besonders auf Tsunami-Warnungen und Ankündigungen aus Lautsprechern.

Hilfe bei einem Taifun erhalten.

Ein Erdbeben sowie Vulkanausbrüche und Erdrutsche können eine Reihe starker Meereswellen auslösen, die als Tsunami bezeichnet werden. Wenn ihr ein Erdbeben erlebt habt und die Lautsprecheranlage einen Alarm oder eine Warnung erklingen lassen, sucht sofort eine höhere Ebene auf, entfernt euch von den Küsten oder Flüssen und begebt euch auf den Weg zu den Evakuierungsunterkünften. Auch wenn ihr die Warnungen auf Japanisch nicht versteht, trefft Vorsichtsmaßnahmen und bringt euch in Sicherheit. Wenn sich eine Gruppe von Menschen in eine Richtung bewegt, ist es sicher, dass ihr in Richtung eines Zufluchtorts oder eines Evakuierungsbereichs geführt werdet. Folgt der Menge, wenn ihr euch nicht sicher seid, folgt ihnen bis ihr ein Zeichen seht oder die Notunterkunft erreicht habt.

Was ihr während eines Vulkanausbruchs tun solltet

Japan hat die weltweit höchste Anzahl an Vulkanen mit insgesamt über 100 aktiven Vulkanen. Wie bei anderen Naturkatastrophen wird das Risiko eines Ausbruchs von 1 bis 5 eingestuft, 5 ist hierbei die gefährlichste Stufe. Wenn ihr euch in der Nähe eines Vulkanausbruchs befindet, schützt euren Kopf vor herabfallenden Trümmern, während ihr euch in Sicherheit bringt und bedeckt euren Mund mit einem Handtuch oder einem Stück Stoff, um das Einatmen von Vulkanasche oder Gas zu vermeiden. Entlang der Wanderwege aktiver Vulkane, befinden sich häufig Notfallunterkünfte, die im Falle eines Ausbruchs der sicherste Ort sind.

Was ihr während eines Taifuns oder einer Überschwemmung tun solltet

Ein Taifun ist ein starker tropischer Sturm, der in den Spätsommermonaten bis zum Frühherbst auftritt und eine Kombination aus starken Winden, großen Küstenwellen und starken Regenfällen aufweist, die zu Überschwemmungen führen können. Sie sind im Wesentlichen das selbe Phänomen wie Hurrikane, die sich im Atlantik bilden, während sich Taifune im Pazifik bilden. Viele Taifune, die Japan erreichen, sind relativ klein und weisen nur geringe Schäden auf. Jeder Taifun sollte jedoch ernst genommen und mit Vorsicht angegangen werden. Seid gewissenhaft und passt eure Outdoor-Aktivitäten dementsprechend an oder sagt sie ab, insbesondere da sich der genaue Weg eines Taifuns schnell und ohne Vorwarnung ändern kann.

Der beste Ort, um einen Taifun zu überstehen, ist in einem soliden Gebäude, abseits von Bächen oder Flüssen, die bei starken Regen über die Ufer treten können. Wenn ihr euch draußen befindet, haltet euch von allem fern, was auf euch fallen könnte. Sucht so schnell wie möglich einen sicheren Platz im Inneren von Gebäuden und nehmt alle Gegenstände mit, die ihr möglicherweise draußen liegen gelassen habt, da bei starkem Wind selbst alltagsübliche Gegenstände zu gefährlichen Projektilen werden können. Haltet euch mit der Website der Japan Meteorological Agency auf dem Laufenden oder einer anderen Website oder App, die ihr möglicherweise verwendet und bereitet euch darauf vor, euren Standort schnell zu verlassen, wenn ihr dazu aufgefordert werdet.

Gegenstände für den Notfall, die ihr mit euch führen solltet

Wenn ihr nicht gerade in Japan ansässig seid, ist es unwahrscheinlich, dass ihr ein Notfall-Set bereit haltet, geschweige denn, wenn ihr in Japan unterwegs seid. Abgesehen davon, gibt es jedoch einige wichtige Dinge, die ihr im Falle eines plötzlichen Notfalls bei euch tragen solltet:

  • Euren Reisepass (in einem Zip Beutel)
  • Brieftasche mit Notfallgeld in bar
  • Wasserflaschen
  • Proteinriegel und Snacks
  • Persönliches medizinisches Informationsblatt
  • Verschriebene Medikamente
  • Ladegerät für euer Mobiltelefon
  • Regencape bzw. Regenponcho
Was ihr in einer Notsituation benötigt.

Für weitere Informationen, was während einer Naturkatastrophe zu beachten ist, bietet das Okinawa International Exchange & Human Resources einen PDF-Leitfaden, der nicht nur allgemeine Informationen zu Katastrophen enthält, sondern auch Tipps zur Suche nach Evakuierungszentren, was ihr bei euch tragen solltet, auf welche Warnungen ihr achten solltet und eine Liste von nützlichen Sätzen, die ihr nutzen könnt, während ihr euch in einer Notfallunterkunft befindet und die ins Englische, in einfaches und traditionelles Chinesisch und ins Koreanische übersetzt sind.

Das Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus verfügt über ein Katastrophenschutzportal, welches eine Liste japanischer und englischer Websites mit Informationen zu Naturkatastrophen, wie ihr an Informationen gelangt und weitere zusätzliche Tipps enthält.

Hilfe von eurer landeseigenen Botschaft

Es kann vorkommen, dass ihr euch in einer medizinischen oder juristischen Notlage, oder in einer Notlage, ausgelöst durch eine Naturkatastrophe, befindet, wo ihr auf die Hilfe eurer landeseigenen Botschaft angewiesen seid, um zusätzliche Hilfe und Informationen zu erhalten. Wenn ihr beispielsweise einen Anwalt benötigt, während eurer Reise ein Todesfall eintritt, ihr euren Reisepass verliert oder eine Entschädigung als Opfer einer Straftat beantragt. Eure jeweilige Botschaft kann euch in diesem Fall zusätzliche Informationen und Ratschläge zu eurer Situation geben.

Kontaktinformationen eurer landeseigenen Botschaften

Das Außenministerium verfügt über eine vollständige Liste der ausländischen Botschaften und Konsulate in Japan. Ihr könnt den Standort der Konsulate auch auf der Website der jeweiligen Botschaft überprüfen.

BotschaftKontaktinformationen
Deutschland4-5-10 Minamiazabu, Minato-ku,
Tokio 106-0047
Öffnungszeiten:
08.00 Uhr – 11.00 Uhr (Mo bis Fr)
Telefon: +81 3 5791 7700
Hier geht es zur Krisenvorsorgeliste.
Österreich1-1-20 Motoazabu, Minato-ku,
Tokio 106-0046
Öffnungszeiten:
09.00 Uhr – 12.00 Uhr (Mo bis Fr)
Telefon: +81 3 3451 8281
Hier geht es zur Krisenvorsorgeliste.
Schweiz5-9-12 Minamiazabu, Minato-ku,
Tokio 106-0047
Öffnungszeiten:
09.00 Uhr – 12.00 Uhr (Mo bis Fr)
Telefon: +81 3 5449 8400
Hier geht es zur Krisenvorsorgeliste.
Niederlande3-6-3 Shibakoen, Minato-ku,
Tokio 106-0047
Öffnungszeiten:
09.00 Uhr – 12.30 Uhr, 13.45 Uhr- 17.30 Uhr (Mo bis Fr)
Telefon: +81 3 5776 5400
Hier geht es zur Krisenvorsorgeliste.
Polen2-13-5 Mita, Meguro-ku
Tokio 153-0062
Öffnungszeiten:
09.00 Uhr – 17.00 Uhr (Mo bis Fr)
Telefon: +81 3 5794 7020
Hier geht es zur Krisenvorsorgeliste.

Damit haben wir nun unseren Leitfaden zum Umgang mit medizinischen oder kriminellen Notfällen oder im Falle von Naturkatastrophen beendet. Dieser Leitfaden ist keineswegs vollständig, aber wir hoffen, dass ihr damit zumindest Vertrauen aufbauen konntet, um im Falle eines Falles eine Notfallsituation händeln zu können, solltet ihr auf eurer Reise damit konfrontiert werden. Seid fleißig bei der Planung und wendet euch an eure Botschaft, falls ihr Bedenken habt. Registriert euch auch bei eurer jeweiligen Botschaft in Japan, die euch im Falle einer Naturkatastrophe oder dergleichen mit nützlichen Informationen versorgt und die Mitarbeiter so ebenfalls wissen, dass ihr euch im Land aufhaltet. Denn wenn ihr auf das Unerwartete vorbereitet seid, dann könnt ihr euch sicher sein, dass ihr eine wunderbare Reise haben werdet, die eure Erwartungen erfüllen wird.

いってらっしゃい! (Itterasshai, Gute Reise!)

Übersetzung von Yvonne.

Mika Cunningham

Mika Cunningham

Mika is a writer for Voyapon.com. In 2018, she made her way from her hometown in Canada to Japan. Since then, she's been exploring the tradition, art and culture of everyday life and most likely sitting in an onsen right now.