fbpx Skip to main content

Matsuyama in Shikoku, Japan ist bekannt für das Dogo Onsen, aber auch als Station auf dem Shikoku Pilgerweg. Wir hatten das Glück während unserer dreitägigen Reise die vielen Facetten der Stadt Matsuyama in Shikoku erleben zu dürfen und wollen diese natürlich mit euch teilen!

Das Dogo Onsen Hotel Kowakuen Haruka

Die Nacht verbrachten wir im Dogo Onsen Hotel Kowakuen Haruka, welches seinem Namen alle Ehre macht. Denn das Hauptgebäude des Dogo Onsen ist von überall sichtbar, sei es vom Speisesaal oder vom Balkon unseres Hotelzimmers aus.

Durch einen überdachten Weg ist das Hotel ebenfalls mit dem Dogo Onsen verbunden, so dass nur wenige Schritte unter freiem Himmel zurückgelegt werden müssen. Das ist vor allem bei regnerischem Wetter praktisch, wenn ihr im Yukata gekleidet zum Onsen wollt.

Stärken taten wir uns im Hotel. Unser persönliches Sukiyaki wartete bereits am Tisch, als wir uns setzten und den Blick aus dem Fenster zum Hauptgebäude des Dogo Onsen gleiten ließen, welches im Dunkeln erstrahlte.

Neben dem Sukiyaki erwarteten uns noch zwei weitere Gerichte. Für mich gab es eine vegetarische Variante, während meinem Freund im ersten Gang ein Fischgericht serviert wurde. Kleine Köstlichkeiten, bei denen ebenfalls das Auge mitisst. Der zweite Gang bestand aus zartem Rinderfleisch, begleitet von Gemüse aus der Region. Darüber hinaus gab es die Option Sushi, Tempura, Karaage (darunter auch Kugelfischkaraage), verschiedene Salate und auch Süßspeisen am Buffet auszuwählen.

Die Auswahl ließ nicht zu wünschen übrig! Eher im Gegenteil, um sich durch alles durchzuprobieren, brauchte es doch einiges an Zeit und einen leeren Magen.

Botchan – Die Straßenbahn von Matsuyama

Eine Straßenbahn in Japan? Ja! In Matsuyama wird euch diese begegnen, und mit ein bisschen Glück sogar der Botchan.

Die Straßenbahnstation Dogo-Onsen ist nicht einmal 10 Minuten Fußweg vom Hotel Kowakuen Haruka entfernt und ist die Heimat des Botchan. Fährt er nicht gerade durch die Straßen Matsuyamas, wird er hier warten und seine Geschichte erzählen.

Der original Botchan, ein Import aus Deutschland, diente den Einwohnern Matsuyamas von 1888 beginnend, 67 Jahre lang als Transportmittel. Den Namen Botchan erhielt die Dampflokomotive von einem Roman Natsume Sōsekis.

Der Botchan, der heutzutage durch Matsuyamas Straßen fährt, ist eine Diesellokomotive. Zweimal täglich habt ihr die Chance Botchan in Matsuyama fahren zu sehen, in der Ferienzeit sogar bis zu viermal täglich. Für 800 Yen habt ihr sogar selber die Chance mit dem Botchan durch Matsuyama zu fahren.

Dogo Onsen Honkan in Matsuyama Japan

Nachdem Besuch bei Botchan wollten wir ein Bad im Dogo Onsen Honkan nehmen, dem Hauptgebäude des Dogo Onsen. Gerade bei dem nassen Regenwetter freuten wir uns auf das heiße Wasser und machten uns durch die Dogo Shotengai, eine Einkaufsstraße, zurück auf den Weg zum Dogo Onsen Honkan.

Das Dogo Onsen Honkan, welches 1894 errichtet wurde, steht als Symbol für das Dogo Onsen, das älteste Badehaus Japans. Zeitgleich gehört es zu einem der Orte, die als Inspiration für Hayao Miyazakis Meisterwerk „Chihiros Reise ins Zauberland“ gelten.

Da die zweite und dritte Etage des Dogo Onsen Honkan aktuell wegen Erhaltungsmaßnahmen ausgebessert werden, waren wir in den Bädern des Erdgeschosses, die auch Kami-no-Yu genannt werden. Diese steinernen Bäder, die auch Yugama genannt werden, besitzen mit Tobe Keramik verzierte Wände. Ebenso gehören steinerne Wasserspeier in ihrer Mitte dazu, die Repräsentativ für das Dogo Onsen Honkan stehen.

Für ein solch historisches Onsen, mit einer über 100-jährigen Geschichte, ist der Eintrittspreis von gerade einmal 420 Yen pro Person nichts.

Ein Gang durch Dogo Shotengai

Die Einkaufsstraße, die das Dogo Onsen und die Dogo-Onsen Straßenbahnstation miteinander verbinden, ist unter dem Namen Dogo Shotengai bekannt.

Diese 250 Meter lange Einkaufsstraße mit rund 60 Geschäften bietet neben den typischen Souvenirs auch Spezialitäten aus Ehime an. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch im Geschäft „10 Factory“, welches sich rund um Ehimes Spezialität – Mikan – dreht.

Wenigstens acht verschiedene Sorten Mikan-Eiscreme, verschiedene Säfte, Salatdressings, Öle, eingelegte Mandarinen und Co. können hier erworben werden.

Natürlich waren auch wir neugierig und haben uns für Iyokan-, Amanatsu- und Unshu-Eis entschieden, dazu ein Saft aus Kawachibankan. Die Auswahl an Mandarinen-Arten ist einfach gigantisch und es war doch ziemlich interessant sich durch die verschiedenen Sorten zu probieren und die Unterschiede herauszuschmecken.

Einen Besuch des Geschäfts solltet ihr unbedingt einplanen, wenn ihr durch die Shotengai schlendert. Oder ihr unternehmt einen Abstecher zu den anderen Badehäusern des Dogo Onsen, dem Dogo Onsen Asuka-no-Yu Badehaus und dem Dogo Onsen Tsubaki-no-Yu Badehaus.

Der Ishiteji Tempel – Eine Station auf dem Shikoku-Pilgerweg

Der Shikoku-Pilgerweg in Japan umfasst 88 Tempel, die die Pilger willkommen heißen und in Empfang nehmen. Die Nummer 51, der Ishiteji Tempel, befindet sich in Matsuyama, nur unweit vom Dogo Onsen entfernt. Er ist einer der acht Tempel des Pilgerwegs, die sich in Matsuyama befinden. Pilger erkennt ihr hier ziemlich leicht an ihren weißen Gewändern.

Wortwörtlich übersetzt bedeutet der Name Ishiteji „Stein-Hand Tempel“. Ein Teil der Pilgerstätte hier ist als nationales Kulturgut ausgeschrieben, was einem auch recht schnell klar wird, wenn man über das beeindruckende Gelände schreitet.

Der Ishiteji Tempel ist nur einer von 88 Tempeln auf dem Shikoku-Pilgerweg, und dennoch beeindruckt er mit seinen vielseitigen Facetten. Ein kleiner Teich auf dem Gelände wirkt wie eine Oase der Ruhe und des Friedens, während der Duft der Räucherstäbchen zu uns herüber weht.

Den Weg vom Dogo Onsen zum Ishiteji Tempel legen wir zu Fuß zurück und kommen dabei auch am Fudoki no Oka Mantra vorbei. Diese, auf eine Art und Weise unheimliche, Stätte, versammelt alle 88 Gottheiten, die die Pilger auf ihrem Weg aufsuchen.  

Ein Besuch der Burg Matsuyama

Errichtet im Jahr 1603 von Kato Yoshiaki, gehört die Burg Matsuyama in Ehime, Shikoku Japan, zu einem der Highlights der Stadt. Neben dem Shikoku Pilgerweg ist sie wohl eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Shikokus.  

Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zur Burg, von deren Spitze aus ihr einen Panoramablick auf die Stadt Matsuyama habt. Es besteht aber auch die Möglichkeit mit der Seilbahn hinauf zu fahren, eine einfache Fahrt kostet hier für Erwachsene 270 Yen und für Kinder 140 Yen.

Der Weg hinauf zur Burg lässt uns erahnen, wie es zur Sakura Zeit hier aussehen muss. Der Weg ist gesäumt von Kirschblütenbäumen, die nur darauf warten ihre Knospen zu öffnen. Leider sind wir für diese Jahreszeit dann doch noch ein wenig zu früh dran, aber in wenigen Wochen wird hier wahrscheinlich alles in einer rosaroten Blütenpracht erstrahlen.

Da wir neugierig auf die Ausstellung im Inneren der Burg sind, holen wir uns Tickets, die pro Person 520 Yen kosten und begeben uns in das beeindruckende Burginnere. Am Eingang müsst ihr eure Schuhe in Schließfächer tun, sollte euch der alte Holzboden der Burg aber zu kalt sein, könnt ihr euch auch einfache Schlappen hier ausleihen.

Im Gegensatz zu anderen Ausstellungen, ist die in der Burg Matsuyama eine interaktive. Ihr habt die Möglichkeit zu testen wie schwer ein Katana (jap. Langschwert) ist oder wie die Burgherren damals ihren Sitz verteidigten.

Lokale Spezialitäten in Okaido

Der Besuch der Burg Matsuyama hat uns hungrig gemacht, weshalb wir uns zu der Okaido Einkaufsstraße begeben. Diese liegt im Zentrum der Stadt Matsuyama, wo auch der Botchan eine seiner wenigen Haltestellen besitzt.

In der Einkaufsstraße könnt ihr nicht nur Mitbringsel erwerben, sondern auch lokale Spezialitäten probieren. Zum Beispiel die Rouken Mantou, süße gedämpfte Brötchen in allen möglichen Geschmacksrichtungen. Wir haben uns hier für ein Matcha- und ein Hokkaidokürbismantou entschieden.

Das Saka No Ue No Kumo Museum – Entworfen vom Architekten Ando Tadao

Ein weiteres Highlight in Matsuyama ist das Saka No Ue No Kamo Museum, entworfen vom weltweit bekannten Osaka Architekten Ando Tadao.

Der Architekt Ando Tadao, bekannt für seine Gebäude aus Beton, die dem kritischen Regionalismus folgen, hat auch beim Saka No Ue No Kumo sein Können bewiesen. Dieses Meisterwerk architektonischer Baukunst steht auch in Matsuyama im Einklang mit seiner Umgebung.

Übersetzt bedeutet der Name des Museums „Abhang über den Wolken“ und erzählt von der Entwicklungsgeschichte des modernen Japans. Ein Muss für jeden, der sich für die neuere Geschichte Japans interessiert.

Bargeldloses Bezahlen in Matsuyama

Zur Verbesserungen der Zahlungsmöglichkeiten für Touristen und inländische Touristen, die von Jahr zu Jahr zunehmen, führt die Stadt Matsuyama zum 19. März 2020 das bargeldlose Bezahlen bei Touristenattraktionen ein. Dazu gehören nicht nur die Burg Matsuyama, der Ninomaru Shiseki-teien Garten, das Dogo Onsen Honkan, das Dogo Onsen Tsubaki-no-Yu, das Dogo Onsen Asuka-no-Yu, das Saka No Ue No Kumo Museum, sondern auch das Shiki Museum und die Kashima Tosen Fähre.

Hier werdet ihr mit Kreditkarten, wie VISA oder MasterCard zahlen können oder auch den beliebten japanischen IC Karten, wie Suica, Icoca, Pasmo, Toica, Nanaco etc.

Nützliche Informationen zur Anfahrt und zum öffentlichen Verkehr

Die Stadt Matsuyama in Shikoku, Japan, ist am einfachsten mit dem Flugzeug erreichbar. Vom Flughafen Haneda, Tokio aus dauert der Flug ungefähr 1 Stunde 25 Minuten. Vom Flughafen Narita, Tokio ungefähr 1 Stunde 35 Minuten und vom Flughafen Kansai, Osaka ungefähr 1 Stunde.

Mit dem Bus von der Station Kyoto aus, seit ihr ungefähr 5 Stunden und 45 Minuten unterwegs.

Ein Tagesticket für die Straßenbahn in Matsuyama kostet 700 Yen für Erwachsene und 350 Yen für Kinder.

Weitere Informationen zur Erreichbarkeit von Matsuyama, findet ihr im offiziellen Stadtführer.

Ein Rundgang durch Matsuyama

Egal ob das Dogo Onsen, der Shikoku Pilgerweg, die Burg Matsuyama oder das architektonische Meisterwerk vom Architekten Ando Tadao – bei einem Rundgang durch Matsuyama wird jeder Besucher auf seine Kosten kommen.

Wir selber haben unseren Ausflug nach Shikoku, Japan mehr als nur genossen. Dank der vielen freundlichen Menschen, die wir hier kennenlernen durften, hatten wir nicht nur das Gefühl normale Besucher zu sein, wir haben uns wirklich willkommen gefühlt.

Und wenn ihr eine Reise nach Shikoku, Japan plant, dann vergesst nicht einen Abstecher nach Ehime zu machen. Die Städte Matsuyama, Tobe und Toon warten auf euch!

Gesponsert von der Präfektur Ehime.

Yvonne Tanaka

Yvonne

Ursprünglich aus Berlin, habe ich in Japan meine zweite Heimat gefunden. Fasziniert vom Land, der Kultur und den Menschen, zieht es mich bereits seit 2012 regelmäßig in das Land der aufgehenden Sonne. Nach einem einjährigen Studienaufenthalt und einem Praktikum, zieht es mich 2022 wieder zurück in meine alte Heimat, in das Zentrum von Tokio.

Leave a Reply