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Wenn ihr im Jahr 2020 das Gefühl habt, einen achtmonatigen Kater zu haben, tut eurem Kopf, eurem Herzen und eurer Seele einen Gefallen und macht eine Pause. Für diejenigen, die in Tokio oder in der Nähe leben oder Tokio nur besuchen, befindet sich euer Kurzurlaub auf der kleinen Insel Enoshima in der Sagami-Bucht, nur etwas mehr als eine Stunde entfernt.

Frische Meeresfrüchte auf der Insel Enoshima.
Frische Meeresfrüchte gibt es überall auf der Insel.

Wenn der Sommer sich dem Ende neigt, schwindet die Menge der Stadtbewohner, die an die örtlichen Strände strömen und hinterlässt den malerischen Charme dieser kompakten Insel und ihrer Sehenswürdigkeiten. Wenn ihr eine Pause unter der Woche einlegen könnt, ist es sogar noch besser – dann könnt ihr die nicht überfüllten Straßen und Attraktionen in einem so gemächlichen Tempo genießen, dass ihr vielleicht vergesst, dass ihr euch in einem Ferienort in der bevölkerungsreichsten Metropolregion der Welt befindet.

Hier ist unsere Empfehlung für eine perfekte zweitägige Reiseroute für eine der schönsten und zugänglichsten Inselausflüge in der Nähe von Tokio.

Erster Tag auf der Insel Enoshima: Legenden, Lichter und Luxus

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind eine einfache Variante, um nach Enoshima zu gelangen. Es gibt nicht weniger als drei Bahnlinien mit dazugehörigen Stationen, die nur wenige Gehminuten von der Insel entfernt liegen. Wenn ihr mit der Enoden (Enoshima Electric Rail) oder der Shonan Monorail (Einschienenbahn) anreist, habt ihr einen etwas längeren Weg bis zur Insel, als wenn ihr mit dem Odakyu Romance Car anreist. Die Wege von diesen Stationen laufen sich jedoch angenehm, insbesondere der Weg durch die Subana Street, eine Einkaufsstraße, die euch möglicherweise zu eurer letzten Reise nach Waikiki zurückversetzen wird. Ja, die Atmosphäre in der Subana Street ist eindeutig hawaiianisch, ein Thema, das in die Atmosphäre des gesamten Enoshima-Gebiets übergeht. Geht also holo holo (wandern) durch die Subana Street und sucht nach ono grindz (leckerem Essen). Ihr werdet nicht enttäuscht.

Das Fujisawa Touristeninformationscenter

Nehmt am Ende der Subana Street die Unterführung, um auf die andere Seite der Hauptstraße, die zwischen euch und der Insel liegt, zu gelangen. Aber geht nicht einfach jetzt schon auf die Insel. Biegt rechts ab in Richtung Enoshima Katase West Beach und geht einige hundert Meter bis zum Fujisawa Touristeninformationscenter. Wenn ihr die Facebook-Seite von Discover Fujisawa mit „Gefällt mir“ markiert, zeigt es den Mitarbeitern, die euch ein besonderes Geschenk machen, einfach nur, weil ihr Enoshima besucht!

Das Fujisawa Tourismuscenter in Japan.
Besucher können ein Geschenk erhalten, indem sie auf ihrem Smartphone zeigen, dass sie die Fujisawa-Seite mit „Gefällt mir“ markiert haben!

Kauft während eures Aufenthalts einen eintägigen Enopass, mit dem ihr freien Eintritt zu den Enoshima Iwaya-Höhlen, der Enoshima Sea Candle, dem Enoshima Samuel Cocking Garden und die Nutzung der verschiedenen „Escar“-Rolltreppen rund um die Insel für diesen Tag erhaltet.

Die Insel Enoshima

Nun könnt ihr auch die Brücke auf eurem Weg zur Insel überqueren. Geht auf eurem Weg zwischen den Drachenlaternen des Enoshima-Schreins vorbei, die als Hommage an die Legende von Gozuryu geschaffen wurden, dem fünfköpfigen Drachen, der einst das Gebiet rund um Enoshima herum terrorisierte und dann schützte. Es heißt, dass Gozuryu sich Hals über Kopf in die Göttin Benzaiten verliebte, die ihn davon überzeugte, seine bösen Absichten im Austausch für ihre Liebe zu ändern. Ihr werdet Bilder von Gozuryu finden, wenn ihr beim Umrunden der Insel genau aufpasst.

Der Drache Gozuryu, Beschützer der Insel Enoshima, Japan.
Gozuryu, der Schutzdrache der Insel Enoshima.

Das große bronzene „Seido no Torii“-Tor, das euch bei eurer Ankunft auf der Insel empfängt, markiert den Beginn der Benzaiten Nakamise Street, der zentralen Einkaufsstraße der Insel, die seit der Edo-Ära in verschiedenen Formen gedeiht. Einige der Geschäfte auf der Straße sind seit Jahrzehnten in Betrieb, während andere relativ neu sind. Während eures Aufenthalts auf Enoshima solltet ihr euch Zeit zum Stöbern nehmen.

Bevor ihr die Straße hinaufgeht, biegt links in die Hauptstraße in Richtung Hafen ab und gebt euer Gepäck im Enoshima Hotel ab, wo ihr die Nacht verbringen könnt. Wenn euer Zimmer noch nicht fertig ist, werden die Mitarbeiter euer Gepäck gerne sichern, bis ihr später einchecken könnt.

Das Torii-Tor macht den Anfang der Benzaiten Nakamise Street auf Enoshima.

Die Enoshima „Escar“-Rolltreppen

Nun möchte ich euch mit den Standorten der verschiedenen Rolltreppen auf der Insel vertraut machen, die euch mit minimalem Aufwand auf die Spitze des Hügels zum Garten und zur Sea Candle bringen (die Rolltreppen fahren nur hoch, aber runter ist der Weg sowieso viel leichter). Ihr findet dir erste oben in der Nakamise Street links vom roten Torii-Tor. Die Kosten für die Nutzung der Rolltreppen sind in eurem Enopass enthalten. Zeigt also einfach euren Pass und fahrt kostenlos hoch. Einige von euch mögen sich vielleicht über die Idee lustig machen, Rolltreppen für eine Wanderung im Freien zu nutzen, aber wahrscheinlich macht ihr euch auch über den Gedanken an beheizte Toilettensitze lustig. Ich werfe ein, dass sich sowohl die Rolltreppen als auch die Toilettensitze als ziemlich nützlich erweisen, wenn man sie braucht. Aber das ist natürlich eure Entscheidung!

Die "Escar"-Rolltreppen der Insel Enoshima.
Eine der drei „Escar“-Rolltreppen auf Enoshima, die euch nach oben auf den Hügel bringen.

Der Nakatsumiya Schrein und Enoshima Daishi

Oben, am Ende der ersten Rolltreppe, biegt ihr links auf den Weg ab und folgt den Schildern zur zweiten Escar-Rolltreppe, an deren Ende sich oben der zweite der drei Enoshima-Schreine, der Nakatsumiya, befindet. Das Aussehen dieses Schreins ist aus gutem Grund etwas kunstvoller gestaltet als das seiner beiden Geschwister. Der Nakatsumiya war während der Edo-Zeit ein beliebtes Pilgerzielt für berühmte Kabuki-Schauspieler, die die Schreine mit extravaganten Geschenken überhäuften, wie die Steinlaternen, die ihr am Eingang findet. Er ist auch der einzige der Schreine, der in einem brillanten Zinnoberrot angestrichen ist, vielleicht als Anspielung auf die auffällige Welt von Kabuki, bei der er so beliebt war.

Der Nakatsumiya Schrein auf der Insel Enoshima.
Der Nakatsumiya war während der Edo-Zeit ein beliebtes Pilgerziel für berühmte Kabuki-Schauspieler.

Nehmt die dritte und letzte Enoshima Escar-Rolltreppe und folgt dem Weg nach rechts, vorbei am Eingang des Enoshima Samuel Cocking Garden und erreicht schließlich unter den bedrohlichen Blicken zweier großer Akafudo, einen modern aussehenden runden Tempel, den sie bewachen. Das ist der Enoshima Daishi, ein buddhistischer Tempel, der 1993 von der Shingon-Sekte errichtet wurde. Ihr könnt gerne über das Tempelgelände schlendern und in die Haupthalle blicken, wo ihr unter anderem ein wunderschönes Buntglasfenster finden werdet, welches das Innere des Tempels beleuchtet.

Mittagessen bei Fujimi Tei mit einem atemberaubenden Ausblick

Inzwischen wird es Mittag sein und ihr fühlt euch wahrscheinlich ein wenig hungrig. Euer heutiges Ziel für das Mittagessen ist das Fujimi Tei, dessen Name bereits den Grund verrät, weshalb ihr hier essen werdet: der Ausblick auf den Berg Fuji. Folgt der Straße nach Osten, die Stufen der Oiwaya Street hinunter und eine weitere Treppe hinauf, die am Enoshima Okutsumiya-Schrein vorbeiführt und einige Schritte runter, bevor ihr das Fujimi Tei erreicht, erkennbar an den japanischen Kanji 富士見亭.

Wie in den meisten Restaurants der Insel steht frischer Fisch immer auf der Speisekarte. Während der Herbstmonate ist die regionale Spezialität Shirasu (Whitebait), winzige Sardinen aus der Sagami-Bucht, sie sind der lokale Favorit. Was auch immer ihr wählt, es wird frisch sein, also gönnt euch eine entspannende Mahlzeit und vielleicht erwischt ihr einen atemberaubenden Blick auf den Berg Fuji über der Bucht.

Ein japanisches Menü mit frischem Fisch.
In den vielen Restaurants auf der Insel Enoshima steht frischer Fisch immer auf der Speisekarte.

Außer wenn es gar keine Sicht gibt. Das ist die grausame Ironie des Berges Fuji, dass er am leichtesten zu sehen ist, wenn die Luft kalt ist. An milden Herbsttagen, an denen man perfekt in einer leichten Jacke herumspazieren kann, kann sich der schüchterne Berg in einem Schleier aus Wolken verstecken. Das Restaurant heißt jedoch Fujimi Tei und wenn es euch einen Ausblick auf den Berg Fuji verspricht, werdet ihr ihn auf die eine oder andere Weise auch bekommen.

Blick auf den Berg Fuji vom Fujimi Tei.
Auf die eine oder andere Weise erhaltet ihr im Fujimi Tei einen Blick auf den „Berg Fuji“.

Der Enoshima Okutsumiya-Schrein

Nachdem ihr euren Hunger gestillt habt, geht ihr ein Stück die Treppe hinauf zum Enoshima Okutsumiya-Schrein. Und jetzt, um vom Thema noch ein wenig weiter abzuschweifen, wenn man vom Enoshima-Schrein spricht, spricht man von drei verschiedenen Schreinen, die über die Insel verteilt sind. Der Okutsumiya-Schrein, der dritte Schrein, wurde als Heimat der Göttin Benzaiten für die warmen Monate erbaut, als Taifune von Zeit zu Zeit ihre Heimat in den Enoshima Iawaya Höhlen überfluteten. Der Schrein mag unauffällig erscheinen, aber schaut einfach nach oben: An der Decke ist die „Happo nirami no kame“ (Die Schildkröte, die in alle Richtungen starrt) des Künstlers Sakai Hoitsu aus der Edo-Ära gemalt. Es gibt weitere Bilder von Schildkröten in der Umgebung, also viel Spaß beim Entdecken dieser. Rechts von Okutsumiya befindet sich Wadatsuminomiya, ein Schrein für den Drachen Gozuryu, dessen Bild von oben auf euch herabstarrt.

Chigogafuchi und die Enoshima Iwaya Höhlen

Geht zurück und die Treppe herunter, am Fujimi Tei vorbei und zum Chigogafuchi Abgrund. Bevor ihr nun eure Zeit damit verschwendet nach Informationen zu suchen; der Abgrund bezieht sich auf das tiefe unterirdische Wasser an dieser Stelle und ist nicht sichtbar. Nachdem wir das nun geklärt haben, ist Chigogafuchi einer der schönsten Orte in der Präfektur Kanagawa, um den Berg Fuji zu sehen, den Sonnenuntergang zu genießen oder den Fischern beim Fangen zuzuschauen. Hier befindet sich ebenfalls die Anlegestelle für die Benten-Maru-Fähre, die euch von der Enoshima Benten-Bashi (Brücke) für 400 Yen auf diese andere Seite der Insel bringt (der Service ist abhängig von den Wetterbedingungen).

Nachdem ihr die Aussicht genossen habt, folgt dem Pfad bis ihr die Enoshima Iwaya Höhlen erreicht. Setzt eure Maske auf, lasst eure Temperatur messen, nehmt etwas von dem Handdesinfektionsmittel und macht euch bereit, die Höhlen zu betreten. Ihr müsst lediglich dem Mitarbeiter euren Enopass zeigen und schon seid ihr drin.

Außerhalb der Enoshima Iwaya Höhlen.
Außerhalb der Iwaya Höhlen.

Denkt beim Betreten der Höhlen daran, dass es für die breite Öffentlichkeit nicht immer so einfach war, die Höhlen zu betreten. Diese wurden als Teil einer religiösen Pilgerreise angesehen und wie es bei den meisten Pilgerreisen der Fall ist: umso schwieriger es war sie zu beenden, desto vorteilhafter war es für eure Seele. Selbst für diejenigen ohne spirituelles Motiv, sind die Höhlen eine Kuriosität, der man nur schwer widerstehen kann.

Die erste Höhle ist tiefer und länger und mit Steinbildern gesäumt, die mit spirituellen Wurzeln zusammenhängen. Am Ende der Höhle befindet sich ein Loch, das mit einer Eishöhle am Fuße des Berges Fuji verbunden sein soll. Ihr könnt einen kalten Luftstoß aus dem Loch spüren, vielleicht ein Beweis für sein endgültiges Ziel.

Die zweite Höhle ist kürzer und beheimatet eine weitere Statue eines Drachen, die wahrscheinlich an Gozuryu erinnern soll. In dieser Gegend ist er eine wahre Größe.

Aber Achtung, wenn ihr groß seid und damit meine ich größer als ein Elf, dann müsst ihr an vielen Stellen in den Höhlen auf euren Kopf achten. Überall in den Höhlen sind Warnschilder angebracht, die euch darauf hinweisen, aber wenn ihr ungewöhnlich groß seid, werdet ihr euch wohl ein bisschen wie Quasimodo fühlen, wenn ihr aus der Höhle herauskommt.

Legt eine Pause im Enomaru oder Enoshima Café ein

Inzwischen sind eure Füße möglicherweise etwas müde von dem langen Spaziergang um die Insel herum, aber ihr habt einige Möglichkeiten euch auszuruhen. Das Shima Café Enomaru befindet sich in der Nähe von Enoshima Daishi, dem Tempel, den ihr zuvor besucht habt. Es ist ein Galerie Café in einem renovierten Haus, das über 90 Jahre alt ist. Genießt ein erfrischendes warmes oder kaltes Getränk, umgeben von der Atmosphäre des alten Japans. Von hier aus könnt ihr direkt zum Enoshima Samuel Cocking Garden gehen, wo ihr einige Optionen für einen schnellen Snack und Getränke findet. Genießt die farbenfrohen Blumen der Saison, die das ganze Jahr über von Gärtnern gepflegt werden.

Da ich die Insel jedoch während eines besonderen Ereignisses besuchte, wollte ich zum Einbruch der Abenddämmerung noch einmal zurückkehren. Stattdessen ging ich also den Hügel hinunter und zurück durch die Nakamise Street, wo ich das geräumige Enoshima Café fand, das im Enoshima Island Spa am Fuße des Hügels auf euch wartet. Ich ruhte mich eine Weile in einem bequemen Stuhl aus und genoss ein Softeis mit Kaffeegeschmack.

Das Shonan Candle Festival auf der Insel Enoshima

Die Sea Candle auf der Insel Enoshima, Präfektur Kanagawa, Japan.

Das Shonan Candle Festival ist eine jährliche Veranstaltung im Garten, bei der jede Nacht 10.000 Kerzen in wunderschönen Ausstellungsformen in den verschiedenen Bereichen des Gartens entfacht werden. Die Veranstaltung ist so umfangreich, dass jeden Tag eine Armee von Freiwilligen der Gemeinde rekrutiert wird, um alle Kerzen der Ausstellung anzuzünden und zu löschen. Während die Dämmerung über die Sagami-Bucht hereinbricht, leuchtet die Enoshima Sea Candle neben diesen Tausenden von echten Kerzen auf und schafft ein Spektakel, das ehrlich gesagt nicht vollständig in Worten und Fotos festgehalten werden kann.

Enoshima Sea Candle

Der letzte von eurem Enopass abgedeckte Eintritt ist die Sea Candle selbst. Steigt auf die „Kerze“, die sich fast 120 Meter über dem Meeresspiegel befindet und genießt einen fantastischen Panoramablick auf die Bucht und die umliegende Stadt Fujisawa, unterbrochen von den Tausenden winziger Lichter der Kerzen unten im Garten.

Skyline von Enoshima am Abend.
Das Juwel von Shonan auf der Insel Enoshima.
Das Juwel von Shonan ⎪ Foto: Maria Peñascal

Wenn ihr das Shonan Candle Festival verpasst, ärgert euch nicht. Es folgt die Winterbeleuchtung „Jewel of Shonan“ (Das Juwel von Shonan), die von Ende November bis Anfang März geht. Die atemberaubende Beleuchtung füllt den Garten und fließt in andere Bereiche der Insel Enoshima über.

Es könnte schwierig werden, sich von dem Festival loszureißen. Aber wenn ihr im Enoshima Hotel übernachtet und die Enoshima Island Spa-Einrichtungen nutzen möchtet, solltet ihr dies tun, bevor sie um 20.30 Uhr schließen. Geht also den Hügel hinunter zu eurem Hotel, holt euch euren Yukata ab und erholt euch vor dem Schlafengehen in den heißen Quellen. Eure müden Beine und Füße werden es euch danken.

Enoshima Hotel und Enoshima Island Spa

Das Enoshima Hotel ist das einzige Hotel auf der Insel Enoshima, obwohl es auf der Insel seit Jahrhunderten Ryokan-Unterkünfte gibt. Da es dem nahe gelegenen Enoshima Island Spa gehört, erhalten die Gäste während ihres Aufenthalts Zugang zu den Thermalbädern und dem Swimmingpool im Spa. Das Hotel selbst ist im Boutique-Stil eingerichtet und verfügt über nur 15 Standardzimmer und zwei Suiten. Alle Zimmer sind mit Blick auf die Sagami-Bucht.

Das Enoshima Hotel.
Während des Aufenthalts erhalten die Gäste des Enoshima Hotels Zugang zu den Thermalbädern und dem Swimmingpool im Enoshima Island Spa.

Schon das Standardzimmer ist luxuriös und bietet zahlreiche Annehmlichkeiten wie einen großen LCD-Fernseher, einen Minikühlschrank und eine Nespresso-Maschine. Das Hotelpersonal wird euch beim Check-in nach eurer Yukata-Größe fragen, damit ihr bequem entspannen könnt, oder für den Fall, dass ihr das nahe gelegene Enoshima Island Spa besucht. Nur wenige Gehminuten vom Restaurant entfernt befinden sich zahlreiche weitere Restaurants. Der Island Grill befindet sich auf dem Gelände. Ihr müsst euch natürlich nicht nur auf das beschränken, was sich in der Nähe befindet. Fujisawa Foodies ist der Gourmet-Guide für Fujisawa, wo ihr zahlreiche hervorragende Optionen auf Englisch finden könnt.

Zweiter Tag auf der Insel Enoshima: Ein Morgenspaziergang, Shopping und das Enoshima Aquarium

Während eures Aufenthalts auf Enoshima werdet ihr wahrscheinlich früh ins Bett gehen. Schließlich gibt es nach 21.00 Uhr kein Nachtleben mehr auf der Insel und die Erlebnisse des Tages, einschließlich des Besuchs der heißen Quellen, bereiten euch perfekt für eine erholsame Nacht vor. Stellt euren Wecker lieber auf eine frühe Zeit und steht mit der Sonne auf, für mich war es 6.00 Uhr morgens.

Unternehmt am frühen Morgen einen Spaziergang durch Enoshima, bevor die Touristen kommen und während sich die Einheimischen auf ihren Tag vorbereiten. Fischer sitzen an den Ufern der Insel und warten geduldig darauf, dass Fische anbeißen, während diejenigen, die Stunden zuvor mit ihren Booten rausgefahren sind, mit ihrem nächtlichen Fang zurückkehren. Der warme Glanz der Morgensonne breitet sich über die Insel aus und obwohl ihr früh aufgestanden seid, fühlt ihr euch dank der Morgensonne von Enoshima wahrscheinlich dynamisch und unternehmungslustig.

Die alte Nachbarschaft Higashi-machi

Higashi-machi ist die Nachbarschaft hinter eurem Hotel, die seit Jahrzehnten größtenteils unverändert ist. Sie ist eine Erinnerung daran, dass Enoshima nicht nur ein Touristenziel, sondern auch eine lebendige Gemeinschaft von Menschen ist, die die Insel seit Generationen ihr zu Hause nennen. Spaziert durch die ruhigen Straßen und findet in den örtlichen Residenzen hübsche Cafés, Restaurants und Angelgeschäfte. Vielleicht findet ihr sogar einen neuen Katzenfreund in einer der vielen Katzen, die durch die Straßen von Enoshima streifen.

Geht über die Brücke zurück zum Enoshima Katase West Beach, der im Morgenlicht den besten Blick auf die Insel bietet. Ihr könnt einige lokale Fischer am Hafen treffen und einen kurzen Blick in ihre Eimer werfen, um zu sehen, was sie an diesem Tag gefangen haben.

Die Brücke zum Enoshima-Katase West Beach.

Nach einem erfrischenden Spaziergang entlang des Meeres könnt ihr zum Enoshima Hotel zurückkehren, wo das im Übernachtungspreis enthaltene Frühstück zwischen 8.00 und 10.00 Uhr serviert wird. Wählt einfach zwischen einem westlichen und einem japanischen Frühstück mit einer großen Auswahl an Kaffee, Tee und Säften. Nehmt euch Zeit, um nach dem Frühstück aus dem Hotel auszuchecken. Bis 11.00 Uhr habt ihr dafür immerhin Zeit.

Hetsumiya, Hoanden und Yasaka Schrein

Bisher haben wir noch keinen der drei Enoshima-Schreine besucht. Schauen wir uns diese Schreine nun also heute an. Geht einfach geradeaus die Nakamise Street entlang unter dem roten Torii-Tor durch und die steile Treppe unter dem großen weißen Zuishinmon-Tor hinauf. Am Ende der letzten Treppe erreicht ihr Hetsumiya, den ersten der drei Enoshima-Schreine. Hetsumiya selbst besteht aus drei separaten Pavillons, die jeweils einer anderen Meeresgöttin gewidmet sind.

Links von Hetsumiya befindet sich Hoanden, ein achteckiger Tempel, der ein Bild von Benzaiten enthält. Im Laufe der Jahrhunderte wurden hier zwei Formen von Benzaiten verehrt – die achtarmige Version für den Sieg im Kampf während der Kamakura-Zeit und die zweiarmige Version für Kunst- und Musikfähigkeiten während der friedlichen Edo-Zeit.

Zu guter Letzt befindet sich links von Hoanden der kleine Yasaka Schrein. Dieser kleine bescheidene Schrein ist mit dem lebhaften Tennosai verbunden, einem Sommerfestival, das Mitte Juli in und um Enoshima gefeiert wird, dem größten der Enoshima-Festivals. Vor dem Yasaka Schrein können Sammler von Stempeln von Schreinen und Tempeln, Goshuin, alle möglichen Varianten der Stempel der Schreine und Tempel der Insel erhalten.

Shoppen in der Benzaiten Nakamise Street

Wenn ihr noch nicht genügend Zeit dafür hattet, um in der Nakamise Street nach Souvenirs zu suchen, dann habt ihr nun die Möglichkeit dazu. Eine kleine Menschenmenge hat sich außerhalb von Asahi Honten versammelt, einem Geschäft, in dem riesige Senbei (japanische Reiscracker) mit Tintenfisch oder Garnelen vor euren Augen hergestellt werden.

Auf halber Strecke der Nakamise Street, versteckt in einer kleinen Gasse gegenüber dem Iwamotoro Ryokan, befindet sich der Onigiri-Laden Harumi. Onigiri ist eines der beliebtesten, praktischsten Lebensmittel Japans, das häufig aus den Kühlbereichen eines Konbini (Convenience Store) bevorzugt wird, aber diese reichen natürlich nicht an die Qualität von Harumi heran. Während Bob Marley und die Wailers auf einer kleinen Stereoanlage vor dem Laden abgespielt wurden, bestellte ich zwei Stück: einen Thunfisch-Mayo Onigiri und einen Onigiri mit gegrillter Makrele zum Mitnehmen. Ihr könnt auswählen, ob ihr im Geschäft essen oder eure kleinen Bündel mit dem Umami-Vergnügen zu einem anderen Ort mitnehmen möchtet, um sie nach Belieben zu genießen.

Ich nahm meine Onigiri mit, um sie vor meinem letzten Ziel des Tages, dem Enoshima Aquarium, zu essen. In meiner Eile zerquetschte ich sie leider jedoch bis zur Unkenntlichkeit, bevor ich ein Foto von ihnen machen konnte. Ihre unglückliche Form hatte aber keinen Einfluss auf ihren Geschmack und ich genoss jeden Bissen.

Das Enoshima Aquarium

Errichtet als das erste moderne Aquarium in Japan, zieht das Enoshima Aquarium seit 1954 zahlreiche Besucher auf die Insel. Das Aquarium beherbergt Hunderte lokaler Meereslebewesen, die von der Vielfalt des Ökosystems der Sagami-Bucht profitieren. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Meereslebens in der Region bei. Plant für euren Besuch zwei bis drei Stunden ein, um die Exponate zu entdecken und die Shows sowie Sonderveranstaltungen zu sehen (Änderungen aufgrund von COVID-19 vorbehalten).

Als ich am späten Nachmittag aus dem Aquarium kam, wurde ich mit einer unerwarteten Überraschung empfangen. Der Berg Fuji tauchte in einem Wolkenschleier über der Bucht auf. Es war der perfekte Abschluss einer erfrischenden zweitägigen Pause.

Der Berg Fuji von der Insel Enoshima aus.
Das kurze Auftauchen des Berges Fuji über Enoshima durch einen Wolkenschleier.

Anfahrt nach Enoshima

Es gibt insgesamt drei Bahnlinien, mit denen ihr Enoshima erreichen könnt, jede mit einer ganz eigenen Persönlichkeit. Die niedliche Enoden-Elektrobahn ist eine gute Option für diejenigen, die einen zusätzlichen Tag damit verbringen möchten, das nahe gelegene Kamakura zu erkunden. Ihr könnt Enoshima mit der Enoden erreichen, die von den Stationen Fujisawa oder Kamakura fährt.

Der Odakyu Romance Car nach Enoshima

Die schnelle und luxuriöse Variante ist der Odakyu Romance Car, ein spezieller Expresszug, der euch in etwas mehr als einer Stunde von Shinjuku nach Katasae-Enoshima bringt und umgekehrt. Die Station Katase-Enoshima ist gleichzeitig die der Insel am nächsten gelegene Station und wurde kürzlich in einem kühnen und leicht pompösen Stil renoviert. Für alle Sitzplätze wird eine Reservierung benötigt. Kauft daher an Spitzentagen und in der Hauptsaison ein reserviertes Sitzplatzticket im Voraus oder am Bahnhof, wenn ihr außerhalb der Hauptverkehrszeiten wie unter der Woche reist.

Die Shonan Monorail nach Enoshima

Eine skurrile und unterhaltsame Option dürfte die Shonan Monorail sein, die von der Staion Ofuna nach Enoshima fährt. Die Schiene der Bahn befindet sich über dem Zug, daher hängen die Wagen an der Schiene oftmals über den belebten Straßen. Die Hängebahn kann sich manchmal etwas ruckelig anfühlen und erinnert euch vielleicht eher an eine Fahrt im Vergnügungspark als an ein Transportmittel. Für die Erfahrung, in einer Bahn zu fliegen, ist sie jedoch die beste Option.

Die Shonan Monorail.
Die Shonan Monorail bietet eine einzigartige Möglichkeit, nach Enoshima zu gelangen.

Egal für welches Transportmittel ihr euch nun entscheidet, um nach Enoshima zu gelangen, wenn ihr erstmal dort angekommen seid, werdet ihr feststellen, dass eure Flucht aus der Verrücktheit des Lebens nicht weit von eurem Wohnort entfernt sein muss. In nur zwei Tagen findet ihr einen friedlichen Rückzugsort entlang der Küste, zu dem ihr jederzeit wieder zurückkehren könnt. Und wenn ihr nun neugierig geworden seid, dann besucht einfach die offizielle Website von „Discover Fujisawa“ für weitere Informationen.

Gesponsert von der Fujisawa City Tourist Association.

Übersetzung von Yvonne.

Todd Fong

Todd Fong

Freelance writer, photographer, and mentor. Japan-based, Oaktown (Oakland, California) born. Freelance writing and photography work includes Lonely Planet, Voyapon, Metropolis Japan, and many regional tourism websites around Japan.

https://www.toddfong.com

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